Thermann, Edmund von

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Botschafter Dr. jur. Edmund von Thermann

Wilhelm Emil Edmund Freiherr von Thermann (Lebensrune.png 6. März 1884 in Köln; Todesrune.png 27. Februar 1951 in Bonn) war ein deutscher Offizier und Diplomat.

Leben

Edmund Freiherr von Thermann kommt am 26. November 1921 in Neu York an, anschließend ging es weiter nach Washington, D. C.

Freiherr von Thermann besuchte das Gymnasium in Hamm in Westfalen und bis 1902 das Königliche Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Köln an der Ruhr. Nach seinem Abitur trat er im Jahre 1902/03 als Einjährig-Freiwilliger in Danzig-Langfuhr dem 1. Leib-Husaren-Regiment Nr. 1 (→ Totenkopfhusaren) bei, einem Kavallerieverband der Preußischen Armee. Er wurde nach seiner Dienstzeit als Leutnant der Reserve entlassen.

Er studierte Rechtswissenschaft in Lausanne, Heidelberg und Berlin und war als Korporierter Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg. Sein Referendarexamen schloß er 1906 ab und promovierte anschließend als Dr. jur. Nach kurzer Tätigkeit beim Amtsgericht Spandau trat er zur preußischen Verwaltung über und wurde Regierungsreferendar in Merseburg (1910 wurde er als Regierungs-Sekretär geführt, wohnhaft in der Halleschen Str. 65), machte das Examen als Regierungsassessor und begab sich danach auf eine einjährige Weltreise, in deren Anschluß er im Frühjahr 1913 in den diplomatischen Dienst (Auswärtiges Amt) des Deutschen Reiches trat.

Vor dem Ersten Weltkrieg war er Attaché bei der Deutschen Botschaft in Madrid, dann kam er an die Gesandtschaft in Brüssel.

Erster Weltkrieg

Gesandter I. Klasse SS-Sturmführer Dr. jur. Edmund von Thermann verläßt 1933 mit Gemahlin Berlin mit Ziel Argentinien.

Während des Krieges war er seit August 1914 als Reserve-Offizier seines Stammregimentes beim Deutschen Heer (der Leib-Husaren-Brigade der 2. Kavallerie-Division unterstellt) an der West- und Ostfront. Nach der Schlacht bei Ypern und dem Kampf um Hollebeke erfolgte im November 1914 der Transport nach dem Osten, hier geriet er noch im selben Monat bei den Stellungskämpfen um Mielau verwundet in kaiserlich-russische Kriegsgefangenschaft, aus der es ihm gelang, im Januar 1918 zu entfliehen. Nach vereinzelten Quellen erhielt er zuletzt, ggf. bei der Vorläufigen Reichswehr, die Beförderung zum Oberleutnant.

Zwischenkriegszeit

Horch 951 A Pullman-Cabriolet (Baujahr 1937, Fahrgestellnummer 952.301): Dienstwagen des Botschafters Dr. von Thermann, dann des Geschäftsträgers Dr. Meynen und schließlich des Nachkriegsbotschafters Hermann Terdenge

Von Thermann wurde dann wieder in der russischen Abteilung des Auswärtigen Amtes beschäftigt, war ab 1919 Legationssekretär und dann ab 1920 Gesandtschaftsrat bei der Deutschen Gesandtschaft in Budapest. Im Frühjahr/Sommer 1921 kehrte er zum Auswärtigen Amt nach Berlin zurück und wurde schon im Herbst 1921 als erster deutscher Diplomat nach dem Krieg in die Vereinigten Staaten von Nordamerika entsandt, wo er in Washington, D.C. bis Weihnachten 1922 als Geschäftsträger und Botschaftsrat diente. Im Frühjahr 1923 war er wieder im Auswärtigen Amt, 1923 als Legationsrat, 1924 dann als Vortragender Legationsrat. Nach über zweijähriger Tätigkeit im Auswärtigen Amt erfolgte im April 1925 seine Ernennung zum Generalkonsul I. Klasse in Danzig, wo er als solcher auch als deutscher Sachwalter beim Deutsch-Polnisch-Danziger Schiedsgericht für den Durchgangsverkehr tätig war. In Danzig, wo er 1931/32 zum ersten Mal Himmler persönlich kennenlernte, war der fröhliche Jurist und Diplomat beim Volk sehr beliebt, seine Empfänge ebenfalls, bei denen stets Weißwürste und Weißbier aus Bayern serviert wurden. Er versuchte noch 1933, in der westpreußischen Großstadt eine politische Zusammenarbeit zwischen DNVP und NSDAP herbeizuführen, beide Parteien reagierten jedoch eher ablehnend.

Im Herbst 1933 wurde er zum Deutschen Gesandten I. Klasse in Buenos Aires ernannt (wo er im Dezember als Nachfolger von Heinrich Ritter von Kaufmann-Asser eintraf). Im April 1936 erfolgte eine Dienstreise nach Berlin, wo er, nach Hitlers Aufwertung der Gesandtschaft zur Botschaft, zum Deutschen Botschafter in Argentinien ernannt wurde und seinen Dienst als solcher am 22. Mai 1936 antrat. Inoffizieller Militärattaché des deutschen Botschafters und Berater der argentinischen Armee war bis September 1939 Generalmajor a. D. Wilhelm Johannes Kretzschmar, Marine- und gleichzeitig Luft-Attaché bis zur Ausweisung 1941 Dietrich Niebuhr.

Von Dezember 1937 bis Mai 1938 verbrachte von Thermann seinen angesammelten Diensturlaub im Reich, im September 1938 kehrte er für den Reichsparteitag zurück. Im Dezember 1940 wurde er erneut vom Auswärtigen Amt nach Berlin gerufen, um mit Ernst von Weizsäcker und Joachim von Ribbentrop zu konferieren; da Krieg herrschte, flog er mit dem italienischen Flugdienst „LATI“ und im Februar 1941 zurück. Geschäftsträger während seiner Abwesenheit war Dr. Erich Otto Meynen, der auch im Juli 1942 die Führung der Botschaftsgeschäfte übernahm (bis 1944). Im Dezember 1941 wurde von Thermann von der argentinischen Regierung zur Persona non grata erklärt, weil er sich gegen die Berichterstattung des kommunistischen „Argentinischen Tageblattes“ aufgelehnt hatte. Anfang 1942 kehrte er endgültig ins Reich zurück.

„Das Betätigungsfeld der Nationalsozialisten wurde sukzessive weiter eingeengt, bis die Nachfolgeorganisation von der Militärregierung am 14. Juli 1943 endgültig aufgelöst wurde. Bereits Ende 1941 mußte der erbitterte Feind des Tageblatts, der Deutsche Botschafter und SS-Mitglied Edmund von Thermann, das Land verlassen.“[1]

NSDAP und SS

Am 1. April 1933 trat von Thermann in die NSDAP ein (NSDAP-Mitgliedsnummer 1.508.059). Ebenfalls 1933 trat er der SS bei (SS-Nr. 100.320).

Zweiter Weltkrieg

Freiherr von Thermann wurde vom Auswärtigen Amt 1942 zur Waffen-SS beurlaubt und am 9. November 1943 zur Verfügung gestellt (noch im März 1945 erhielt er Bezüge vom Auswärtigen Amt). 1944 wurde er in das Hauptamt „Volksdeutsche Mittelstelle“ (VoMi) kommandiert.

Nachkriegszeit

Nach dem Einmarsch der VS-Amerikaner in Gollma bei Landsberg am 17. April 1945 geriet der Diplomat und Waffen-SS-Offizier, welcher sich gerade in Gollma aufhielt, in Kriegsgefangenschaft, wurde im Mai und intensiv im Juni 1945 vom OSS verhört und am 28. Juni beim Abzug der VS-Amerikaner mitgenommen. In Nürnberg mußte er später vor dem Tribunal als Zeuge aussagen, es handelte sich um die angebliche Fünfte Kolonie Hitlers der NSDAP-AO in Südamerika.

Am 1. Juli 1945 hielt die sowjetische Armee Einzug in Landsberg und Gollma. Sachsen-Anhalt erlebte den Terror der Roten Armee. Im Rahmen der Bodenreform 1946 wurde die Familie derer von Thermann enteignet und von den Bolschewisten des Landes verwiesen. Die Ländereien wurden an die Neubauern verteilt, und im geplünderten Schloß wohnten Vertriebene. Das Schloß und das Umland gingen später in das rechtswidrige Eigentum der LPG Queis über.

Tod

Nach längerer Gefangenschaft wurde Edmund Freiherr von Thermann schwer krank entlassen und verstarb, je nach Quelle, in Bonn oder Glücksburg.

Familie

Edmund Freiherr von Thermann stammte aus der 1790 geadelten Familie Thermann und wuchs auf dem 115 Hektar großen Rittergut Gollma bei Landsberg in der preußischen Provinz Sachsen auf. Sein Vater Wilhelm Emil Freiherr von Thermann war Richter an einem hohen Gericht.

Edmund heiratete Wilhelma „Vilma“, geb. Reiners (verwitwete Freifrau von Lyncker), aus der Ehe sind vier Kinder entsprossen:

  • Johann Wolfgang (Lebensrune.png 22. Januar 1919 in Berlin)
    • Wolfgang Freiherr von Thermann, Ritter des Eisernen Kreuzes 2. und 1. Klasse, war von Himmler nach Besuch der SS-Junkerschule für das Reichssicherheitshauptamt vorgesehen, sollte dazu Japanisch lernen und als Verbindungsoffizier nach Japan agieren, er wurde aber schon im Westfeldzug 1940 schwer verwundet und lag lange im Lazarett. Nach der Genesung diente er beim SS-Führungs-Hauptamt, ab März 1941 als Zugführer in der 14. Kompanie/SS-Regiment „Deutschland“, 1942 als Adjutant in der SS-Aufklärungs-Abteilung „Das Reich“, zuletzt war er als SS-Obersturmführer Adjutant beim SS-Panzer-Regiment 5 „Wiking“; Wolfgang fiel am 25. Juli 1944 an der Ostfront bei Czeremcha (Czeremka). In vereinzelten Nachkriegspublikationen wird versucht, Wolfgang als „Oberleutnant beim 8. Panzer-Regiment“ auszugeben.
  • Renate (Lebensrune.png 8. Mai 1920)
  • Hans-Krafft (Lebensrune.png 15. Juli 1921; Todesrune.png 25. Oktober 1992 in Düsseldorf)
    • Hans-Kraft Freiherr von Thermann befehligte während des Krieges als Rittmeister eine Kosaken-Einheit (→ Ausländische Freiwillige der Wehrmacht), er wurde schwerst verwundet, danach übernahm er das Gollmasche Rittergut, das zuvor von seinem Onkel Hans Freiherr von Thermann verwaltet worden war. Hans-Krafft heiratete Ruth Gisbertha, aus dieser Ehe gingen drei Söhne hervor: Johann Wolfgang, Edmund und Berthold.
  • Edmund

Gut Gollma

Der Sohn des Hans-Krafft, Edmund Freiherr von Thermann, bemühte sich nach der „Wende“ um die Rückgabe des Grundstückes. Edmund von Thermann mußte das Grundstück und den Park von der Treuhandanstalt zurückkaufen. Dies erfolgte Ende der 1990er Jahre. Edmund von Thermann, welcher mit seiner Frau Filiz (Altin) als Architektenehepaar in München lebt, hat ca. sieben Jahre lang das Schloß saniert, restauriert und für Wohnzwecke umgestaltet. Hieran wirkte auch der Sohn des Ehepaares, Attila-Ferdinand Edmund Wilhelm Freiherr von Thermann (Lebensrune.png 15. September 1985) mit.

Am 8. Juli 2006 präsentierte das Ehepaar von Thermann die Wiederaufbauarbeit der Öffentlichkeit. Im Zuge der Restaurierung des Schlosses wurde auch die nach Beendigung des Krieges verwüstete Familiengruft in der Kirche von Gollma wieder hergerichtet.

Beförderungen

  • Eintritt in die SS am 3. September 1933
    • SS-Sturmführer (SS-Rangführer) der Reiter-SS der SS-Gruppe Nord (bis 16. November 1933) und SS-Oberabschnitt Nord (bis 23. Januar 1936)
  • SS-Obersturmführer am 9. September 1934 (SS-Rangführer, SS-Oberabschnitt Nord)
    • Führer beim Stab SS-Oberabschnitt Nord vom 23. Januar 1936 bis 1. April 1936
  • SS-Hauptsturmführer am 30. Januar 1936
    • Führer beim Stab SS-Oberabschnitt Nordwest vom 1. April 1936 bis 20. April 1940
  • SS-Sturmbannführer am 20. April 1936
  • SS-Obersturmbannführer am 30. Januar 1938 (Rangdienstalter mit Wirkung vom 30. Dezember 1937)
  • SS-Standartenführer am 20. April 1938
  • SS-Oberführer am 30. Januar 1939
    • Führer beim Stab SS-Oberabschnitt Nordsee vom 20. April 1940 bis 8. Mai 1945
  • Eintritt in das Heer der Wehrmacht als Rittmeister der Reserve, 1941
  • SS-Brigadeführer der Allgemeinen SS am 20. April 1942

Waffen-SS

  • SS-Sturmbannführer der Reserve der Waffen-SS, 1942
    • Frühjahr/Sommer 1942 zur Waffen-SS kommandiert
  • SS-Obersturmbannführer d. R. der Waffen-SS, Herbst 1943
  • SS-Standartenführer d. R. der Waffen-SS am 6. März 1944

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Verweise

Fußnoten