Husserl, Edmund

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Prof. Dr. Edmund Husserl im „Catalogus Professorum Halensis“

Edmund Gustav Albrecht Husserl (Lebensrune.png 8. April 1859 in Proßnitz, Mähren; Todesrune.png 27. April 1938 in Freiburg im Breisgau) war ein jüdischer Universitätsphilosoph und Mathematiker. In Österreich geboren, erwarb Husserl 1896 die preußische Staatsangehörigkeit.

Werdegang

Malvine und Edmund Husserl mit den Kindern Gerhart, Wolfgang und Elisabeth. Rechts: Husserls Bruder Heinrich mit seiner Frau Klothilde.

Der als Sproß einer Tuchhändlerfamilie im Kaiserreich Österreich und somit im Deutschen Bund geborene Husserl gilt als Begründer der „Phänomenologie“.[1] Ab 1906 war er als Professor in Göttingen tätig, von 1916 bis 1933 in Freiburg im Breisgau. Sein Assistent und Schüler war Martin Heidegger. Von 1913 bis 1930 gab Husserl, der 1887 zum Protestantismus konvertiert war, das „Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung“ heraus. 1936 erschien in Deutschland sein Alterswerk „Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie“.[1]

Erster Weltkrieg

Berufung (Freiburg i. Br.)

Edmund Husserl zeigte sich zu Kriegsbeginn begeistert und voller Stolz. Alle drei Kinder nahmen daran teil.

Chronologie

  • 1882 Promotion zum Dr. phil. bei Leo Königsberger in Wien mit der Arbeit „Beiträge zur Theorie der Variationsrechnung“
  • 26. April 1886 Konvertierung zum Christentum
    • 1887 kurz vor der Eheschließung ließ er sich in Wien zusammen mit seiner ebenfalls aus Proßnitz stammenden Verlobten Malvine Charlotte Steinschneider evangelisch taufen
  • 1. Oktober 1887 Habilitation in Halle mit einer psychologisch/mathematischen Arbeit „Über den Begriff der Zahl“
  • 1894 a. o. Professor
  • 1896 Erwerb der preußischen Staatsangehörigkeit
  • September 1901 Professor in Göttingen
  • 26. Juni 1906 ordentlicher Professor in Göttingen
    • bei ihm studierten u. a. Hedwig Martius, welche die „Göttinger Philosophische Gesellschaft“ gründete, die später „München-Göttinger-Phänomenologenschule“ genannt wurde
  • 5. Januar 1916 Ruf der Universität Freiburg i. Br., Husserl soll die Nachfolge von Heinrich Rickert antreten
  • 13. Januar 1916 Husserl nimmt an

Freiburg

  • 1. April 1916–31. März 1928 ordentlicher Professor in Freiburg i. Br. (Gerda Walther studierte bei ihm, Ludwig Ferdinand Clauß promovierte 1921 bei ihm)[2]
    • 1917 außerordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
    • 1918 Gründung der „Freiburger phänomenologische Gesellschaft“
    • 1928 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt
  • 1929 erschien die Festschrift zu Husserls 70. Geburtstag, auch Dr. Ludwig Ferdinand Clauß würdigte ihn mit einem Aufsatz[3]
  • 25. Januar 1933 Festakt in der Freiburger Universität anläßlich seines goldenen Doktorjubiläums
  • 6. April mit Wirkung vom 14. April 1933 als „Nichtarier“ durch badischen Erlaß (Robert Wagner) vom Dienst an der Freiburger Universität beurlaubt

Tod

Edmund Husserl verstarb am 27. April 1938; seine Urne wurde auf dem Friedhof in Freiburg-Günterstal beigesetzt.

Familie

Das Ehepaar Husserl hatten drei Kinder:

  • Elisabeth „Elly“/„Elli“ Franziska Carola (Lebensrune.png 2. Juni 1892 in Halle; Todesrune.png 1. Oktober 1981 in Cambridge, Massachusetts)
  • Wolfgang (Lebensrune.png 18. Oktober 1895 in Halle; ⚔ 8. März 1916)

Literatur

  • Hans Alfred Grunsky: Der Einbruch des Judentums in die Philosophie (1937)
  • Sarah Bakewell: Das Café der Existenzialisten – Freiheit, Sein und Aprikosencocktails mit Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Martin Heidegger, Edmund Husserl, Karl Jaspers, Maurice Merleau-Ponty und anderen, aus dem Englischen von Rita Seuß; C.H. Beck, München 2018, ISBN 978-3-406-72479-4 [448 S.; zuerst bei Chatto & Windus, London 2016, unter dem Titel: At the Existentialist Café – Freedom, Being and Apricot Cocktails]

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  2. Kriegsbriefe
  3. Hermann Ammann, Oskar Becker, Martin Heidegger, Gerhart Husserl, Roman Ingarden, Fritz Kaufmann, Alexandre Koyré, Friedrich Neumann, Edith Stein, Hedwig Conrad-Martius und Hans Lipps veröffentlichten im selben Band ihre Aufsätze.