Eger (Böhmen)

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Zusammenfluß von Eger und Goldbach

Die Eger (lat. Agra) ist ein Nebenfluß der Elbe in Böhmen. Sie entspringt im Fichtelgebirge in Bayern, unweit des Schneeberges, in 720 m Meereshöhe und durchfloß früher den Weiher von Weißenstadt, der mittlerweile entwässert wurde. Der Name leitet sich von der keltischen Bezeichnung Agara ab.

Verlauf

Selb, Rößla und andere Bäche des Fichtelgebirges verstärken den jungen Fluß. Auf der inneren Hochebene des Gebirges fließt er in flacher Talmulde, bildet dann bei Hohenberg ein tief eingeschnittenes, malerisches Tal und tritt aus demselben in das flache Egerland, das, ringsum von Höhen der hier endenden Gebirge Böhmerwald, Erz- und Fichtelgebirge umsetzt und von einem Schichtenkomplex der mannigfachsten tertiären Süßwassergebilde erfüllt, 15-22 km im Durchmesser hat.

Weiter abwärts hat die Eger von Elbogen bis Kaaden ein tiefes, felsiges Bett, von Kaaden an links bedeutende Höhen, aber von Klösterle abwärts ganz niedrige Ufer, die sie überschwemmt und sumpfig macht. Sie mündet unterhalb Theresienstadt, Leitmeritz gegenüber, in 128 m Meereshöhe.

Bis Eger beträgt das Gefälle 46 m auf 10 km, von da bis zur Mündung 10 m. Von einigen nach Norden gerichteten Strecken abgesehen, behält die Eger östliche Hauptrichtung bei und während ihres ganzen Laufs auch ihre rötliche Farbe, die aus dem Ocker der Quellen entsteht. Der Fluß ist 310 km lang und sehr fischreich; die Schiffahrt wird durch sein starkes Gefälle und zahlreiche Felsblöcke im Bett verhindert. Unter seinen Nebenflüssen sind noch zu nennen: rechts die Tepl sowie links die Zwoda.

Geschichte

Das u. a. in das Einzugsgebiet der Eger fallende Egerland war bis 1945 deutsch besiedelt und zeichnet sich durch eine eigene Lebensweise, Tracht und Sitte aus; es fällt im wesentlichen mit dem Kreis Eger zusammen.

Egerquelle

Die Quellfassung der Eger befindet sich am Nord-West-Hang des Schneeberges, 150 m westlich der Kreisstraße WUN 1 Weißenstadt-Bischofsgrün; Parkplatz Egerquelle. Man erreicht die Quelle auch auf dem FGV-Hauptwanderweg Quellenweg. Lange Zeit genügte ein einfacher Stein mit der Inschrift „Egerquelle 1850“. Die heutige Quellfassung von 1923 (eingeweiht 1924) geht auf die Initiative der böhmischen Stadt Eger zurück. Unmittelbar südlich der Quellfassung ruht ein rechteckiger Granitblock auf zwei Steinwürfeln mit der Inschrift:

Egerquelle mit Spruchstein

„Als der Knabe kam zur Eger:
„Eger, sprich, wo eilst du hin?“
„Zu der Elbe“, rauscht es reger,
„Zu der Elbe muß ich zieh'n!“
Als der Knabe kam zur Elbe,
war die Antwort inhaltsschwer;
Donnernd braust zurück dieselbe:
„Und ich muß ins deutsche Meer!““
– Inschrift der Quellfassung der Eger

Der leicht abgeänderte Text stammt aus dem Lied Podersamer Heimatklänge (Text: Dr. Karl Tilp; Vertonung: Prof. Josef Freyer). Ein Gedenkstein der sudetendeutschen Heimatvertriebenen aus dem Jahre 1955 steht nur wenige Meter abseits der Quellfassung. Der Quellbereich mit seiner Laubholzumgebung ist geschütztes Naturdenkmal. Südlich der Weißenhaider Mühle liegt am Nordhang des Schneeberges das Quellgebiet der Alten Eger. Dort soll der eigentliche Egerlauf, jetzt Zinnbach genannt, seinen Ursprung haben. Aus Bequemlichkeit wurde die leichter zu erreichende jetzige Quelle gefasst.

Zuflüsse

Rösla, Fleißenbach, Wondreb, Leibitschbach (Ostgrenze des historischen Egerlandes), Zwodau, Rohlau, Tepl, Wistritz, Aubach, Saubach, Goldbach und Assigbach.