Eggebrecht, Axel

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Der Schriftsteller und Journalist Axel Eggebrecht (1899–1991)

Axel Constantin August Eggebrecht (Lebensrune.png 10. Januar 1899 in Leipzig; Todesrune.png 14. Juli 1991 in Hamburg) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Drehbuchautor.

Leben und Wirken

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Eggebrecht wurde als Sohn eines Arztes geboren und diente im Ersten Weltkrieg als Frontsoldat. Nach dem Krieg gehörte er dem national-deutschen Lager an und war am Kapp-Putsch beteiligt. Noch 1920 wechselte er zur KPD und wurde Pressechef eines Zweigs des Konzerns von KP-Propagandaleiter Münzenberg. 1924 nahm Eggebrecht am Moskauer Komintern-Kongreß teil. Ein Jahr später gelangte er in die Kreise von Ossietzky und Tucholsky und wurde Mitglied der Weltbühne. 1933 war er kurzzeitig in Schutzhaft, aus der er unbeschadet wieder entlassen wurde. Die Nationalsozialisten zwangen ihn nach eigenen Worten, „viel Geld zu verdienen“, was ihm dadurch gelang, daß er einer der meistbeschäftigten Drehbuchautoren des Dritten Reiches wurde und auch mit Veit Harlan zusammenarbeitete.

Nach Kriegsende kollaborierte Eggebrecht sofort mit den britischen „Befreiern“, wurde maßgeblicher Mann beim Lizenzsender NWDR[1] (später NDR) und wirkte in den Jahrzehnten nach Ende des Zweiten Weltkrieges als radikaler Umerzieher seines eigenen Volkes. Er bekannte:

„Mir sagt das Wort, der Begriff Vaterland, wenig; ich geniere mich fast, darüber zu sprechen. Es mutet mich überholt an.“

Axel Eggebrechts vielgelesenes Werk „Epochen der Weltliteratur“ (1964) bezeugt eindrucksvoll, wie sehr eine sich links-humanistisch verstehende Literaturwissenschaft lange Zeit noch von „bürgerlichen“ Vorgaben abhängig blieb. Eggebrecht feiert die höfische Kultur des 16. bis 18. Jahrhunderts ohne in der geschichtlichen Schilderung erkennbar politische Aversionen vorzuführen. Er erläutert den katholischen Misanthropen Baltasar Gracián und kanonisiert Gabriele d´Annunzio und Louis-Ferdinand Céline in seiner Darstellung. Die schon kurz darauf akademisch dominierende marxistische Literaturwissenschaft an den deutschen Universitäten hat sich vom bürgerlichen Kanon dagegen völlig radikal losgelöst. Seither fällt das europäische Erbe einer pädagogischen Ächtung anheim, werden kommunistische Staatsdichter zur Schullektüre erhoben und die geschlossene Erzählung der Literarhistorie ist zerfallen in eine atomistische Betrachtung von Trivialliteratur, von Tendenzliteratur und dazu einer isolierten Kenntnisnahme einzelner „Klassiker“, also von hohen Werken, deren enger Bezug zur existentiellen menschlichen Situation jedoch von Gesinnungs-Literaturwissenschaftlern im Lehrerberuf geleugnet wird.

Tod

Als er 1991 in Hamburg verstarb stand in der von Gregor Gysi unterzeichneten Traueranzeige:

„Wir trauern um unseren Freund Axel Eggebrecht, den Mitinitiator der Linken Liste/PDS. Wir haben ihm viel zu danken.“[2]

BRD-Geschichtsfälschung

Eine Gedenktafel an der Bonner Str. 12 in Berlin-Wilmersdorf weist den Ex-Deutschnationalen, Ex-Bolschewisten, Opportunisten und anschließenden BRD-Umerzieher Axel Eggebrecht wie folgt aus:

Hier lebte von 1931 bis 1933
Axel Eggebrecht
10.01.1899–14.07.1991
Schriftsteller und Journalist
In den 20er Jahren Mitarbeiter der „Weltbühne“
und der „Literarischen Welt“
wegen seines radikaldemokratischen Engagements wurde er 1933
für einige Monate im KZ Hainwalde inhaftiert
1945 Mitbegründer des Nordwestdeutschen Rundfunks in Hamburg
Kommentator und Hörspielautor des NDR

Werke (Auswahl)

  • Katzen. Stuffer, Berlin 1927; vom Autor rev. Neuausgabe Arche, Zürich 1967
  • Weltliteratur. Ein Überblick. Springer, Hamburg 1948
  • Epochen der Weltliteratur. C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1964
  • Meine Weltliteratur. Dietz, Bonn/Berlin 1985, ISBN 3-8012-0106-6
  • Der halbe Weg. Zwischenbilanz einer Epoche. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1975, ISBN 3-498-01612-1
  • Bange machen gilt nicht. Über die Kraft des gesunden Menschenverstandes. Goldmann, München 1969
  • Volk ans Gewehr. Chronik eines Berliner Hauses 1930-34. J.H.W. Dietz Nachf, Berlin 1980, ISBN 3-8012-0047-7

Werke Drehbuchautor (Auswahl)

Hörspiele

  • 1947: Was wäre, wenn ... – Regie: Ludwig Cremer (NWDR Hamburg)
  • 1947: Wenn wir wollen (Fortsetzung des Hörspiels Was wäre, wenn...) – Regie: Ludwig Cremer (NWDR Hamburg)
  • 1947: Die Ameisen – Regie: Ludwig Cremer (NWDR Hamburg)
  • 1947: Das Jahr 1948 findet nicht statt – Regie: Erik Ode (NWDR Hamburg)
  • 1950: Der halbe Weg – Regie: Karl Peter Biltz (SWF)
  • 1950: Einer zahlt seine Schuld – Regie: Fritz Schröder-Jahn (NWDR Hamburg)
  • 1950: Einer zahlt seine Schuld – Regie: Theodor Steiner (HR)
  • 1950: Einer zahlt seine Schuld – Regie: Heinz-Günter Stamm (BR)
  • 1951: Einer zahlt seine Schuld – Regie: Karl Peter Biltz (SWF)
  • 1951: Europa - Traum oder Wirklichkeit – Regie: Fritz Schröder-Jahn (NWDR Hamburg)
  • 1956: Stresemann – Regie: Ludwig Berger (SFB)
  • 1956: Der Falschspieler – Regie: Ludwig Cremer (NWDR Hamburg)
  • 1956: Akte 414: Wilhelm Voigt – Regie: Kurt Reiss (NDR)
  • 1958: Der Nobelpreis – Regie: Fritz Schröder-Jahn (SWF)
  • 1960: Spiegel – Regie: Otto Kurth (SWF)

Fußnoten

  1. Auf Empfehlung seines Freundes Curt Riess ermöglichte er dem Studenten Ritterkreuzträger Max Rehbein ein Volontariat und wurde dessen Förderer.
  2. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396