Eichberger, Leonhard Anselm

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Leonhard Eichberger (1915-1946)

Leonhard Anselm Eichberger (Lebensrune.png 22. Januar 1915; Todesrune.png 29. Mai 1946 in Landsberg am Lech) war ein deutscher SS-Hauptscharführer und Rapportführer im Konzentrationslager Dachau.

Leben

Werdegang

Leonhard Anselm Eichberger wurde am 22. Januar 1915 geboren.

Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg

Am 1. April 1935 wurde er Mitglied der Schutzstaffel.

Von November 1937 bis Juni 1941 war er Soldat der deutschen Wehrmacht. Im Januar 1943 kehrte er als Kriegsversehrter von der Front zurück - Eichberger hatte u.a. sein linkes Bein verloren - und wurde im Konzentrationslager Dachau eingesetzt, wo er die Funktion eines Rapportführers ausübte und in der Administration der Schutzhaftlagerführung tätig war. Zu seiner Aufgabe zählte, die Sicherheit und Disziplin im Lager zu gewährleisten und für die Berichterstattung, der durch das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) ordnungsgemäß angeordneten Exekutionen zu sorgen, sowie an der Vernehmung politischer Gefangener teilzunehmen. Als Eichberger vorbrachte, daß er im Krieg ein Bein verloren habe und nicht der Mann für solchen Dienst sei, wurde er aus dem Dienstzimmer verwiesen. Daraufhin wurde ihm der Befehl zur Teilnahme unter Androhung schwerster Bestrafung schriftlich überreicht. Eichberger hat aufgrund dieses schriftlichen Befehls an Exekutionen teilgenommen. Es waren Exekutionen von zum Tode Verurteilten, die vom RSHA befohlen waren. An anderen Hinrichtungen nahm er nicht teil.[1] Eichberger hatte die Position eines Rapportführers bis zum Ende des Lagers im April 1945 inne.

Nach Kriegsende

Seit dem 15. November 1945 zählte Eichberger zu den vierzig angeklagten Angehörigen des Dachauer Lagerpersonals die im Rahmen der Dachauer Prozesse vor ein VS-amerikanisches Militärgericht gestellt wurden. Die Verteidigung Eichbergers berief sich im wesentlichen auf Befehlsnotstand. Die Anklage basierte hauptsächlich auf durch Druck alliierter Vernehmer abgegebener schriftlicher Aussagen. Am 13. Dezember 1945 wurden sämtliche Angeklagte für schuldig befunden und Eichberger mit fünfunddreißig weiteren Angeklagten durch das Gericht zum Tode verurteilt. Das widerrechtliche Urteil wurde am 29. Mai 1946 in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech vollstreckt.

Literatur

  • Case No. 000-50-2 (US vs. Martin Gottfried Weiss et al) Tried 13 Dec. 45
  • Holger Lessing: Der erste Dachauer Prozess 1945/46. Baden-Baden 1993

Fußnoten

  1. Heinrich Pflanz: Die Hingerichteten von Landsberg und der Spöttinger Friedhof, Beltheim-Schnellbach 2010