Ein Mann will nach oben (Film)

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Ein Mann will nach oben
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Filmdaten
Deutscher Titel: Ein Mann will nach oben
Produktionsland: BRD
Erscheinungsjahr: 1978
Stab
Regie: Herbert Ballmann
Drehbuch: Karl Wittlinger
Produktion: Chamier-Film Berlin
Musik: Erich Ferstl
Kamera: Ingo Hamer, Horst Chlupka
Schnitt: Elfie Tillac
Besetzung
Rollen Darsteller
Karl Siebrecht Mathieu Carrière
Rieke Busch Ursela Monn
Karl ('Kalli') Flau Rainer Hunold
Vater Busch Walter Buschhoff
Franz Wagenseil Harald Juhnke
Else Wagenseil Anita Kupsch
Fräulein Palude Edith Hancke
Ernst Gollmer Günter Strack
Ilse Gollmer Ulli Philipp
Bodo von Senden Karl-Michael Vogler
Frau von Senden Inge Marschall
Volker Ziegenbrink Gerd Vespermann
Witwe Bromme Inge Wolffberg
Kürass Willi Rose
Kiesow Gert Haucke
Feistlein Gerd Duwner
Engelbrecht Alexander Welbat
Kalubrigkeit Günther Pfitzmann
Hartleben Hanns Otto Ball
Hagedorn Peter Schiff
Maria Molina Andrea Rau
Karlchen René Bour
Tilda Uschi Bour
weitere Sandra Leipert, Nicole Walzer, Petra Walzer

Ein Mann will nach oben ist eine 13-teilige deutsche Fernsehverfilmung der Chamier-Film Berlin von 1978 im Auftrag des ZDF, des ORF und der SRG. Als Vorlage diente der gleichnamige Roman von Hans Fallada aus dem Jahr 1941 (1953 als Buch erschienen). Im Jahre 2007 wurde die Serie endlich auf DVD neu aufgelegt.

Handlung

Der nach dem Tod seines Vaters zum Vollwaisen gewordene Karl Siebrecht verlässt im Jahr 1909 sein kleines Heimatdorf in der Uckermark, um nach Berlin zu ziehen und dort Karriere zu machen. In der Eisenbahn lernt er Rieke Busch kennen, eine freche Göre aus dem Berliner Arbeiterbezirk Wedding. Die beiden noch nicht ganz Volljährigen freunden sich trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft an. Rieke nimmt Karl, dem das Leben in der wilhelminischen Reichshauptstadt völlig fremd ist, bei sich auf. In der spartanischen Mietwohnung fristen außerdem ihr schwermütiger Vater und ihre kleine Schwester Tilda ein bescheidenes Dasein.

Am nächsten Tag wird Karl vom alten Busch mit auf den Bau genommen, um dort als Handlanger zu arbeiten. Nach einem verbalen Disput mit dem Bauherrn Kalubrigkeit verliert Karl seine Arbeit noch am selben Tag. Desillusioniert muss er zum ersten Mal erkennen, dass Ungehorsam gegenüber Höhergestellten einen schnellen gesellschaftlichen Aufstieg unmöglich macht. Seine Sturheit beeindruckt jedoch Kalubrigkeits Schwager Bodo von Senden, der sich für den ehrgeizigen jungen Mann interessiert und ihm zu einer neuen Anstellung als Bauzeichner verhilft.

Der wachsende Optimismus bei Karl und Rieke wird durch den Zustand ihres Vaters getrübt, der seit dem Tod seiner Frau unablässig Trost im Alkohol sucht und infolgedessen arbeitslos wird. Zu allem Überfluss gesellt sich eines Tages der abgemusterte Matrose Kalli Flau hinzu, eine Zufallsbekanntschaft, die Karl aus sozialem Verantwortungsgefühl von der Straße geholt hat. Rieke möchte nun auch ihren Teil zum Aufschwung beitragen und kauft – angeblich im Auftrag ihrer (längst verstorbenen) Mutter – eine moderne Nähmaschine auf Kredit, um Mäntel zu fertigen. Als der Betrug auffliegt, fordert der Händler Hagedorn einen hohen Betrag als Gegenleistung zur Legitimation des Vertrages. Die finanzielle Situation wird zunehmend angespannter, zumal Karl von Kalubrigkeit im Zeichenbüro entdeckt und erneut fristlos gekündigt wird.

Um sich über Wasser zu halten, helfen Karl und Kalli dem alten Dienstmann Kürass bei der Beförderung des Bahngepäcks. Da Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts über keinen zentralen Bahnhof verfügt, müssen die Koffer der Passagiere von lizenzierten Gepäckträgern, den sogenannten Rotmützen, mit Handkarren zwischen den Kopfbahnhöfen transportiert werden. Argwöhnisch verfolgen die Dienstmänner die in ihren Augen illegale Hilfe durch Arbeitskräfte ohne gültige Lizenz. Zudem möchte Karl die anstrengende und zeitraubende Tätigkeit durch den Einsatz eines Pferdewagens rationalisieren, was den Widerstand nur verstärkt, weil die Gepäckträger um ihre spärlichen aber sicheren Einnahmen fürchten. Karl beschließt, sein Vorhaben auch gegen den Willen der anderen durchzusetzen und mietet beim windigen Fuhrunternehmer Franz Wagenseil ein Gespann. Angeführt vom streitlustigen Widersacher Kiesow ignorieren die Dienstmänner anfangs den am Stettiner Bahnhof wartenden Pferdewagen. Erst ein gewonnener Zweikampf mit Kiesow, bei dem Karl von Kalli schlagkräftig unterstützt wird, verschafft den nötigen Respekt. Die Gepäckbeförderungsfirma Siebrecht & Flau wird aus der Taufe gehoben.

Das Unternehmen floriert schnell und dehnt seine Geschäftstätigkeit auf sämtliche Berliner Bahnhöfe aus. Immer mehr wird deutlich, dass Karl einen für ihn wenig vorteilhaften Vertrag mit Wagenseil abgeschlossen hat. Kernproblem ist dabei die eingegangene Verpflichtung, Pferde und Gespanne für teures Geld ausschließlich bei ihm zu beschaffen. So liegt die Arbeitslast bei Karl und seinen Mitstreitern, zu denen inzwischen auch Wagenseils ehemalige Sekretärin Fräulein Palude gehört, während sein Vertragspartner ohne Zutun einen beträchtlichen Anteil kassiert. Von Wagenseils überheblicher Art provoziert, kündigt Karl nach einer heftigen Auseinandersetzung einseitig die Freundschaft. Mit Hilfe des Winkeladvokaten Volker Ziegenbrink trifft Wagenseil eine folgenschwere Entscheidung und liefert nur noch schwache und damit für den Transport völlig ungeeignete Pferde. Nach mehreren Pannen stellt Karl daraufhin den Transport wieder auf Handkarren um. Obwohl alle bis an den Rand der Erschöpfung gehen, ist die Gepäckmenge nicht zu bewältigen. Noch in derselben Nacht bricht die Beförderung zusammen.

Zum wiederholten Male am Tiefpunkt angekommen, erhalten Karl, Kalli und Rieke ein verlockendes Angebot zum Kauf der Weddinger Kneipe Die Funzel. Obwohl Karl misstrauisch ist, unterschreiben die drei unter Zeitdruck den Vertrag und zahlen in bar. Als sich wenig später herausstellt, dass die Immobilie bereits zuvor in betrügerischer Absicht an einen anderen Interessenten verkauft worden ist, nimmt die Verzweiflung dramatische Ausmaße an. Von einem Taxifahrer wird Karl auf die rettende Idee gebracht, Automobile statt Pferdewagen für die Gepäckbeförderung einzusetzen. Er nimmt Kontakt mit dem Automobilhändler Ernst Gollmer auf und besucht ihn in dessen Privatvilla in Grunewald zu einer geschäftlichen Unterredung. Bei dieser Gelegenheit lernt Karl auch Gollmers Tochter Ilse kennen, die Gefallen an ihm findet. Gollmer ist von seinem Vorhaben angetan und bereit, der Firma Siebrecht & Flau mehrere Lastwagen zu liefern, die wegen ihrer gelben Lackierung bald Kanalljenvögel genannt werden. Wagenseil muss einsehen, dass er mit den im Konkurrenzkampf unterlegenen Pferdewagen keinen Trumpf mehr ausspielen kann. Zudem überwirft er sich im Streit mit seinem Rechtsanwalt Ziegenbrink, der als Antwort sämtliche Gläubiger benachrichtigt und Wagenseil endgültig in den Ruin treibt. Karl hingegen begreift, dass seine Firma nicht mehr länger wie ein Familienbetrieb geführt werden kann, und beabsichtigt, die rückständige Buchhaltung mit Hilfe des Prokuristen Frenz zu professionalisieren. Fräulein Palude zieht sich daraufhin tief gekränkt zurück. Auch Kalli und Rieke sehen nach einer längeren Aussprache ein, dass ihnen die nötige Einstellung fehlt und pachten stattdessen die Funzel. Obwohl die drei zum ersten Mal getrennte Wege gehen, versuchen sie so gut wie möglich, den Kontakt zu halten. Karl schafft dabei den schwierigen Spagat, sowohl die Freundschaft mit Rieke und Kalli als auch die aufkeimende Beziehung zu Ilse Gollmer miteinander in Einklang zu bringen. Doch weder im proletarischen Wedding noch im elitären Grunewald fühlt er sich wirklich zu Hause.

Dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Bevor Karl und Kalli zum Militär einberufen und an unterschiedlichen Fronten stationiert werden, verbringen Karl und Rieke eine Liebesnacht. Gollmer hat sich indes mit Tochter Ilse in die Schweiz abgesetzt. Nach einem Unfall erfährt Ilse, dass sie für den Rest des Lebens kinderlos bleibt. Kalli wird an der Ostfront verwundet und verliert seine linke Hand, während Karl an der Westfront bei einem Himmelfahrtskommando zunächst ein Husarenstück gelingt, anschließend aber infolge eines Giftgasangriffes vorübergehend erblindet. Zutiefst demoralisiert gerät er in französische Kriegsgefangenschaft und gilt fortan als verschollen. Als Kalli wegen seiner Invalidität vorzeitig nach Berlin zurückkehrt, findet er Rieke überraschend mit Sohn Karlchen vor. Ungeachtet der Tatsache, das es sich um Karls Kind handelt, bleibt er bei Rieke und macht ihr einen Heiratsantrag. Die beiden schlagen sich zusammen mit Vater Busch und Riekes herangewachsener Schwester Tilda in der Kneipe mühsam durch die schwere Nachkriegszeit. Da es von Karl immer noch kein Lebenszeichen gibt, beschließt Rieke, Kallis Heiratsantrag anzunehmen. Genau in diesem Moment kommt Karl als Spätheimkehrer aus der Gefangenschaft zurück und erfährt von seiner Vaterschaft. Kalli muss schweren Herzens mit ansehen, wie sein Freund und die überglückliche Rieke wenig später heiraten. Da das Transportwesen und demzufolge auch Karls Gepäckbeförderungsfirma in den Kriegswirren völlig zusammengebrochen sind, fahren Karl und Kalli abwechselnd Taxi. Karl lässt sich darüber hinaus in gefährliche, aber lukrative Abenteuer mit Freikorps ein, um den Lebensunterhalt zu sichern.

Im Jahr 1923 erreicht die Inflation in der Weimarer Republik ihren Höhepunkt. Das Dienstleistungsgewerbe leidet am stärksten, so dass Karl, Rieke und Kalli um ihre Existenz kämpfen müssen. Der ehemalige Pferdehändler Engelbrecht findet in Karl einen idealen Partner, um sein Geschäft voranzutreiben, das aus dem gewinnbringenden An- und Verkauf von Waren aller Art besteht. Karl hat bei einem weiteren Betrugsversuch seines alten Intimfeindes Wagenseil wieder einmal die Nase vorn. Er legt im Keller unter der Kneipe ein eigenes Warenlager an. Nach einer schicksalhaften Begegnung mit Ilse Gollmer erkennt Karl, dass er Rieke nicht liebt. Er verlässt sie, die Ehe wird in beiderseitigem Einvernehmen geschieden. Rieke heiratet nun Kalli und wird bald von ihm schwanger. Karl verkauft den beiden Die Funzel als Hochzeitsgeschenk zu einem symbolischen Preis.

Karl trifft Ilse wieder und steigt bei ihrem Vater, inzwischen im aufstrebenden Flugzeugbau tätig, als Sport- und Kunstflieger in den Betrieb ein. Der alte Gollmer legt den beiden nahe zu heiraten. Als er erfährt, dass Ilse keine Kinder bekommen kann, bricht er zusammen und stirbt. Karl und Ilse starten einen zaghaften Versuch, ihr Leben gemeinsam zu gestalten, kommen aber schnell zur Überzeugung, dass ihre jeweiligen Charaktereigenschaften keine tragfähige Basis für eine dauerhafte Beziehung bilden. Bodo von Senden, der zuvor eine missliche Affäre mit der jungen einfältigen Sängerin Maria Molina beendet hat, gesteht Ilse seine Zuneigung. Sie überträgt Karl die Geschäfte der väterlichen Firma und heiratet Bodo. Beide adoptieren Karlchen und ziehen auf einen Gutshof in Ostpreußen, um sich der Pferdezucht zu widmen.

Filmvorschau

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Episoden und Sendetermine

Nr. Titel Erstausstrahlung
1 Der Start 26. März 1978
2 Vater Busch 2. April 1978
3 Jetzt werden wir reich 9. April 1978
4 Haifische 16. April 1978
5 Der Zweikampf 23. April 1978
6 Schinder 30. April 1978
7 Der Durchbruch 7. Mai 1978
8 Kanalljenvögel 14. Mai 1978
9 Siegreich woll'n wir... 21. Mai 1978
10 Die tödlichen Jahre 28. Mai 1978
11 Fehlschläge 4. Juni 1978
12 Dunkle Geschäfte 11. Juni 1978
13 Letzte Runde 18. Juni 1978

Bei der Erstausstrahlung erreichte die Serie Einschaltquoten von bis zu 25%, die Serie wurde mehrfach wiederholt gesendet:

  1. Wiederholung im ZDF: Dezember 1980–März 1981
  2. Wiederholungen auf 3sat: Dezember 1984–Januar 1985, Dezember 1986–Februar 1987, November 1989–Januar 1990, Juli–Oktober 1993, Oktober 2002–Januar 2003

Verweise


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