Eisler, Gerhart

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gerhart Eisler (1897-1968)

Gerhart Eisler (Lebensrune.png 20. Februar 1897 in Leipzig; Todesrune.png 21. März 1968 in Jerewan, damals Sowjetunion) war ein krimineller jüdisch-kommunistischer Journalist, Politiker und Propagandafachmann.

Familie

Gerhart Eisler war der Sohn des jüdischen Philosophen Rudolf Eisler und dessen Frau Maria Eisler, geb. Fischer. Er war der Bruder von Hanns Eisler und Elfriede Eisler[1], die später als Ruth Fischer eine führende kommunistische Agitatorin werden sollte.

Jugend und Erster Weltkrieg

Eisler wuchs in Wien auf. Bereits in seiner Jugend schrieb Eisler Gedichte und Theaterstücke. Über die „Wiener Jugendkulturbewegung“ von Siegfried Bernfeld kam er frühzeitig in Kontakt zur internationalsozialistischen Bewegung in Österreich. Im Ersten Weltkrieg diente er in der k.u.k Armee. Als Kriegsgegner und Kommunist wurde er als politisch unzuverlässig eingestuft. Um unerwünschte wehrkraftzersetzende Agitation durch Eisler zu verhindern, wurde er in einem fremdsprachigen kroatischen Regiment eingesetzt, wo er zum Leutnant der Reserve aufstieg. Er diente an der Isonzo-Front.

Zwischen den Weltkriegen

Nach seiner Rückkehr nach Wien und der Novemberrevolte war er eines der ersten Mitglieder der gegründeten KPD. Er schrieb für kommunistische Zeitungen und studierte für einige Semester Rechtswissenschaften und Nationalökonomie. 1920 wirkte er als verantwortlicher Redakteur der theoretischen Zeitschrift der Österreichischen Kommunistischen Partei „Der Kommunismus“. 1921 wurde er von der KPD-Führung nach Berlin beordert.

In Berlin arbeitete Eisler für mehrere Parteipublikationen und als Redakteur des KPD-Zentralorgans „Die rote Fahne“. Er schloß sich in der KP der ultralinken Gruppierung an, die sich für den bewaffneten Kampf mit dem unmittelbaren Ziel der gewaltsamen Machtübernahme einsetzte. Ab 1923 gehörte er zur so genannten „Mittelgruppe“, die auf eine Zusammenarbeit mit der SPD und den Gewerkschaften setzte. Im selben Jahr wurde Eisler bei der „Roten Fahne“ entlassen, wirkte aber danach als Oberbezirksleiter für die mitteldeutschen Bezirke der KPD.

Im Jahr 1924, nach der Machtübernahme der ultralinken Kräfte in der KPD, zu denen auch seine Schwester Ruth Fischer sowie Arkadij Maslow gehörten, verlor Eisler seine Parteiposten und arbeitete in der Folgezeit für die sowjetische Botschaft in Berlin. Nachdem Fischer und Maslow 1925 auf Betreiben Moskaus abgesetzt worden waren und Ernst Thälmann als neuer Parteivorsitzender eingesetzt worden war, kehrte Eisler in den Parteiapparat zurück und wurde Leiter der Informationsabteilung.

Während Thälmann als Günstling Stalins den ultralinken Kurs der Partei fortsetzte gehörte Eisler einer gemäßigten Gruppierung an. Nachdem Eisler sich 1928 in der Wittorf-Affäre gegen Thälmann wandte, wurde er aus dem Parteiapparat entfernt und zur Komintern nach China strafversetzt.

Getarnt als Salzhändler arbeitete er von Ende Februar oder Anfang März 1929 bis zum Januar 1931 in Schanghai und anderen chinesischen Städten. Nach seiner Rückkehr aus China wurde Eisler Mitarbeiter des Anglo-Amerikanischen Sekretariats der Komintern in Moskau. Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933 äußerte er die Bitte, zur illegalen Arbeit nach Deutschland zurückkehren zu dürfen. Doch diese Bitte wurde abschlägig beschieden, obwohl Eisler bereits 1932 in Moskau eine lange Aussprache mit Ernst Thälmann gehabt hatte, in der er unterwürfig alle Fehler zugab und Thälmann sich daher einverstanden erklärt hatte, daß Eisler nach einiger Zeit zur Parteiarbeit nach Deutschland zurückkehren darf.

Von Frühsommer 1933 bis zum Frühsommer 1936 arbeitete Eisler unter dem Decknamen „Edwards“ illegal als offizieller Vertreter der Komintern in den Vereinigten Staaten von Amerika.

1935 nahm er unter dem Namen „John Gerhart“ als offizielles Mitglied der Delegation der KP der VSA am Siebenten Weltkongreß der Kommunistischen Internationale in Moskau teil. Bei dieser Gelegenheit wurde in Gesprächen u.a. mit Georgi Dimitroff und Wilhelm Pieck entschieden, daß Gerhart Eisler wieder zur Arbeit in der KPD zugelassen werden solle.

Spanischer Bürgerkrieg

Nach Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs 1936 wurde Eisler auf Beschluß des Politbüros in Valencia eingesetzt, wo er für den „Deutschen Freiheitssender 29,8“ zuständig war, der als Stimme der KP Radiopropaganda nach Deutschland ausstrahlte. Ab 1937 arbeitete er in der Auslandsleitung der Partei in Paris, unter anderem als Chefredakteur der theoretischen Zeitschrift der KPD „Die Internationale“.

Im August 1939 wurde Eisler in Paris verhaftet und mit anderen kommunistischen Funktionären interniert. Um den Jahreswechsel 1940/1941 wurden Eisler und weitere Internierte in die Gegend von Massilien verlegt, von wo aus sie ihre Ausreise aus Frankreich und die Überfahrt nach Mexiko betreiben konnten, das allen ehemaligen Spanienkämpfern, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, Asyl gewährt hatte.[1]

Ende Mai 1941 gelang Eisler an Bord eines französischen Frachtschiffes die Ausreise aus Frankreich, doch während eines notwendigen Zwischenaufenthaltes in Neu York wurde ihm die Weiterreise nach Mexiko untersagt.

Eisler blieb in den VSA, arbeitete in der KP-Flüchtlingshilfe und wurde Mitbegründer der kommunistischen Emigrantenzeitschrift „The German American“. Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs beantragte Eisler bei den zuständigen nordamerikanischen Behörden eine Genehmigung für die Ausreise aus den VSA und die Rückkehr nach Deutschland. Im Sommer 1946 erhielt er die Ausreisegenehmigung, die jedoch wieder zurückgezogen wurde. Es folgten Ermittlungen durch das FBI sowie eine umfangreiche Berichterstattung über Eisler.

Im Zuge der Ermittlungen wurde Eisler als „Boss aller Roten in Amerika“ und „Kommunist Nummer 1 der USA" enttarnt. Grundlage hierfür waren vor allem Aussagen ehemaliger Mitglieder der KP der VSA, die Eisler aus seiner Zeit als Beauftragter der Komintern in den Vereinigten Staaten SA kannten. Auch Aussagen seiner Schwester Ruth Fischer führten zu seiner Verhaftung; sie lebte ebenfalls in den VSA und unterhielt beste Kontakte zu führenden Kreisen der Regierung. Im Februar 1947 wurde Eisler als Zeuge in eigener Sache vor das „Komitee für Unamerikanisches Verhalten“ des VS-amerikanischen Kongresses geladen. Da Eisler darauf bestand, vor der Vereidigung eine persönliche Erklärung abzugeben, wurde das Verhör nach wenigen Minuten abgebrochen; daraufhin wurde Eisler wegen „Mißachtung des Kongresses“ angeklagt.

Neben der Anklage wegen „Mißachtung des Kongresses“ wurden gegen Eisler weitere Gerichtsverfahren wegen Paßfälschung und Steuerhinterziehung eingeleitet. Bis zum Frühsommer 1949 wurde Eisler in zwei Verfahren schließlich zu insgesamt vier Jahren Haft und einer hohen Geldstrafe verurteilt. Da er zwischenzeitlich auf Kaution auf freiem Fuß war, verließ er am 6. Mai 1949 als blinder Passagier an Bord des polnischen Passagierschiffes „Batory“ illegal die VSA und kehrte Anfang Juni 1949, nach einer kurzzeitigen Inhaftierung in Großbritannien, über Prag in die SBZ zurück.[1]

Wirken in der DDR

Im Juli 1949 wurde er Mitglied des Parteivorstandes der SED, im September 1949 Leiter der Verwaltung für Information bei der Deutschen Wirtschaftskommission, aus der wenige Wochen später die Provisorische Regierung der DDR hervorging.

Am 12. Oktober 1949 wurde die vormalige „Verwaltung für Information“ in das „Amt für Information beim Ministerpräsidenten der DDR“ umgewandelt, mit dessen Leitung wiederum Eisler beauftragt wurde. 1950 wurde Eisler nicht wieder in die Führung der SED gewählt, im Herbst des Jahres verlor er sein Volkskammermandat, und wurde aus der operativen Leitung des Amtes für Information entfernt.

Anfang Februar 1953 wurde er von einer Untersuchungsgruppe der ZPKK vorgeladen und verhört. Es war ihm zu dieser Zeit verboten, Parteifunktionen auszuüben. 1956 wurde Eisler stellvertretender Vorsitzender des Staatlichen Rundfunkkomitees; 1962 stieg er zum Leiter des DDR-Rundfunks auf.

Auf dem 7. Parteitag der SED im April 1967 wurde Eisler als Mitglied in das Zentralkomitee gewählt; am 2. Juli 1967 folgte die Wahl in die Volkskammer. Am 1. Dezember 1967 wurde er durch Beschluß der Volkskammer Mitglied der „Kommission der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik zur Ausarbeitung einer sozialistischen Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik. “ Den Volksentscheid über den Verfassungsentwurf am 6. April 1968, an deren Entstehung und Redaktion er maßgeblich beteiligt war, erlebte Gerhart Eisler nicht mehr: Er starb am 21. März 1968 während einer Dienstreise in Jerewan an den Folgen eines Herzinfarktes.[2]

Verweise

Fußnoten