Elektrolokomotive

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Elektrolok

Elektrolokomotiven sind selbst fahrende Zugmaschinen der Eisenbahn. Der Antrieb ist bei ihnen rein elektrisch, im Gegensatz beispielsweise zu dieselelektrischen, dieselhydraulischen oder dampfelektrischen Lokomotiven. Elektrolokomotiven werden von über dem Gleis angeordneten Oberleitungen oder seltener über Stromschienen mit Energie versorgt, die von auf dem Dach oder bei Stromschienen seitlich am Laufwerk angeordneten Stromabnehmer auf das Fahrzeug übertragen wird.

Museumslokomotive E 94 (056); Die ab 1940 gebaute Baureihe E 94 mit dem Spitznamen „Deutsches Krokodil“ bezeichnet eine Baureihe sechsachsiger schwerer Elektrolokomotiven der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft, die für den Güterzugdienst konzipiert waren. Ab Einführung der UIC-Bezeichnungen wird sie ab 1968 als Baureihe 194 der Deutschen Bundesbahn und ab 1970 als Baureihe 254 der Deutschen Reichsbahn geführt, bei den Österreichischen Bundesbahnen als Reihe 1020.

Geschichte

Der 31. Mai 1879 gilt allgemein als die Geburtsstunde der elektrischen Lokomotive. Dennoch gab es bereits etliche Jahre zuvor schon Versuche, die neue Erfindung mit dem Schienenverkehr zu kreuzen. Um 1840 wurde eine kleine elektrische Modellokomotive gebaut. Daraufhin bekam der Deutsche den Auftrag für eine größere Lokomotive. Das Vorhaben scheiterte allerdings, da die Lok aufgrund einer zu geringen Leistung nicht fuhr. 1841 setzte der Deutsche Bund eine Belohnung von 100.000 Gulden für den Bau einer einsatzfähigen Elektrolok aus. Dennoch dauerte es – trotz vieler Versuche auf der ganzen Welt – noch 38 Jahre, ehe die Belohnung wirklich ausbezahlt werden konnte.

Erst dem Unternehmer Werner von Siemens (18161892) sollte mit der Erfindung des Generators im Jahr 1866 der Durchbruch gelingen. Durch einen Generator, der grob gesehen aus einem Magneten und einer Drahtspule bestand, war es somit möglich, die mechanische Kraft in elektrischen Strom umzusetzen. Schon bald nach dieser Entdeckung entstand die Idee für eine Lokomotive, die nicht durch Batterien, sondern über einen Generator mit Strom versorgt werden sollte. 1879 konstruierte Werner von Siemens schließlich für das Senftenberger Braunkohlerevier eine kleine Ellok.

Da im Frühjahr 1879 eine große Gewerbeausstellung in Berlin anberaumt war, änderte man kurzfristig die Pläne und entschloss sich, die Lok ab 31. Mai 1879 dort der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die kleine elektrische Eisenbahn von Siemens, die auf einem Rundkurs von 300 Meter Länge verkehrte, faszinierte viele Besucher und wurde schnell zu einem der Anziehungspunkte der Ausstellung. Während der vier Monate dauernden Öffnungszeit zahlten nahezu 90.000 Menschen die fällige Mitfahrergebühr von 2 Silbergroschen. Die Lok war dabei nur an zwei Tagen wegen starkem Regen nicht in Betrieb und fiel einen Tag wegen einer Reparatur aus. An allen anderen Tagen drehte die Lok zweimal täglich für 2 Stunden ihre Runden auf dem Rundkurs.[1]

Siehe auch

Literatur

  • 100 Jahre elektrische Zugförderung – 100 Jahre elektrische Triebfahrzeuge von Siemens. Beitrag zum Jubiläum »100 Jahre elektrische Eisenbahn«. Eisenbahn-Kurier-Verlag, Freiburg Br 1979. ISBN 3882558237
  • Klaus-Jürgen Vetter: Das große Handbuch der Elektrolokomotiven. Sconto; Auflage: 1 (2003), ISBN 3765440663
  • Raimo Gareis: Elektrolokomotiven von gestern, Bd.1, Streckenlokomotiven. Krone; Auflage: 1., Aufl. (2000), ISBN 3933241189

Verweise

Fußnoten

  1. Die erste E-Lok 1879, Elektrolok.de