Zelewski, Emil von

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Hauptmann Emil von Zelewski

Emil Heinrich Eduard Oskar Julius von Zelewski (auch: Zelewsky; Lebensrune.png 13. März 1854 in Bendergau; Todesrune.png 17. August 1891 bei Lula in Deutsch-Ost) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, Vertreter der DOAG sowie „Chef“ und später Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. Ein Neffe von Emil von Zelewski war Erich von dem Bach-Zelewski.

Werdegang

Angriffszenario der Wahehe
Zelewsky-Expedition 1891

Von Zelewski besuchte das Gymnasium in Marienburg, die Kadettenhäuser Kulm und die Kadettenanstalt Berlin-Lichterfelde, wurde dann 1874 Offizier und von 1882 bis 1885 zur Kriegsakademie abkommandiert. Im Dezember 1885 reiste er nach Ostafrika, war zuerst in Arascha am Kilimandscharo und in Madimula in Usaramo bei Gründung der Stationen tätig, dann auf mehreren Küstenplätzen. Am 28. Februar 1889 kam er zur Wissmanntruppe, erhielt nach kurzer Zeit ein Bataillon, legte die Befestigungen von Ras Muhesa und Tanga an und wurde dann Chef des sogenannten Expeditionskorps, einer aus vier Kompanien bestehenden Abteilung der Schutztruppe, die im Gegensatz zu den stationierten Einheiten fast fortwährend auf dem Marsch begriffen war und das Land in allen Richtungen durchquerte.

Kurzchronologie

Denkmal für die Opfer des Überfalls auf die Zelewski-Expedition bei Rugaro (Lugalo​); von der Hauptstraße aus leicht zu übersehen, aber von Touristen gerne besucht.
  • 1854 geboren im Gutsbezirk Bendargau, einem kaschubisches Dorf im Kreis Neustadt (Westpreußen)
    • sein Vater, der am 28. Juni 1878 in Zemblau verstarb, war Otto August Ludwig Rudolf von Zelewski, seine Mutter war Antonina Friederike von Zelewski; Emil hatte sechs Geschwister.
  • 1874 Sekondeleutnant in der 3. Kompanie des Grenadier-Regiments „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7
    • später auch in der 12. Kompanie, dann Versetzung in das Infanterie-Regiment Nr. 99 nach Posen und Kommandierung zur Kriegsakademie in Berlin
  • 1886 austritt als Premierleutnant in der 2. Kompanie/Infanterie-Regiment Nr. 99 aus dem Heer und Eintritt in die Dienste der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG)
    • vorerst der Reserve zugeführt: Reserve-Landwehr-Regiment (2. Berlin) Nr. 35 (bis 1889, als er zur Schutztruppe übertrat)
  • August 1888 in die Stadt Pangani entsandt, die zum Sultanat Sansibar gehörte, um hier die Gesellschaft zu vertreten
  • 1889 Übertritt in die Wissmann-Truppe; Beteiligung an der Erstürmung von Buschiris Lager sowie der Einnahme von Pangani und Saadani im Rahmen der Niederschlagung der Sklavenhändlerrevolte in Deutsch-Ostafrika.
    • anschließend zum Chef der Wissmanntruppe in Kilwa ernannt
  • 1. April 1891 Nachfolger Wissmanns als Kommandeur in Deutsch-Ostafrika
    • Durch ein Reichsgesetz vom März 1891 war die Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika als militärische Streitmacht des Reiches eingerichtet und die private Wissmanntruppe in sie integriert worden.
  • Juli 1891 mit einem Bataillon der Schutztruppe (drei Kompanien mit 13 Offizieren und Unteroffizieren, 320 Askaris, 170 Trägern sowie Maschinengewehren und leichten Feldgeschützen) Marsch von der ostafrikanischen Küste aus in Richtung Heheland.
    • Mkwawa und sein Bruder Mpangie hatten inzwischen ihre Krieger zusammengezogen und warteten darauf, daß ihnen die Schutztruppe in den Hinterhalt ging. Zelewski marschierte am 17. August 1891 bei Lugalo (frühere deutsche Schreibweise: Rugaro) mitten in Mkwawas in Busch und hohem Gras getarnte Armee hinein und wurde von über 3.000 Wahehe angegriffen. Im Nahkampf waren die Gewehre nicht zu gebrauchen, die kleine Schutztruppe wurde von der Masse an wilden Eingeborenen überrannt. Innerhalb von zehn Minuten waren Chef von Zelewski und die Mehrzahl seiner Leute gefallen.
    • Die Nachhut unter Leutnant von Tettenborn war noch nicht in die Falle gegangen und sammelte sich auf einer nahe gelegenen Anhöhe. Nachstürmende Wahehe-Krieger konnten zurückgeschlagen werden. Von Tettenborn gelang mit den Überlebenden der Rückmarsch in Richtung Daressalam. Vier Deutsche, zwei Effendis, 62 Askaris und etwa 74 Träger (mit vier Eseln und einem Teil des Gepäcks) überlebten das Gefecht. Rund 750 Wahehe waren ebenfalls auf der Wahlstatt geblieben.

Gefecht bei Rugaro

Nach Hermann von Wissmanns Rücktritt übernahm er am 1. April 1891 das Kommando der gesamten Schutztruppe und überzeugte den Gouverneur von der Notwendigkeit eines Kriegszuges gegen die Wahehe, die räubernd und plündernd der Schrecken der Karawanenstraßen und der friedlichen Eingeborenen geworden waren. Dabei geriet er in einen Hinterhalt der in großer Übermacht erschienenen Wahehe, die seine Truppe zu zwei Dritteln aufrieben.

Er selbst und die Offiziere von Zitzewitz, von Pirch und Dr. Buschow, sowie sechs deutsche Unteroffiziere verloren ihr Leben und 260 Mann der Schutztruppe fielen dieser Katastrophe zum Opfer. Dadurch war der Kern der Schutztruppe vorerst zerstört. Sein Nachfolger wurde August Rochus Schmidt.

Im Juli 1891 hatte der deutsche Militärbeauftragte, Emil von Zelewski, den Befehl erhalten, mit einem Bataillon der Schutztruppe, 320 „Askaris“, Offiziere und Träger, die Wahehe zu attackieren. Das Training der afrikanischen Schutztruppen, sogenannte „Askaris“, gestaltete sich wenig zufriedenstellend, die Neger sahen den preußischen Drill mit nicht geringer Skepis, die Offensive muss immer wieder verschoben werden, bis, im August, Mkwawa, seinerseits, die deutschen Truppen mit einer 3000 Mann starken Wahehe-Armee angreift. Die mit Speeren und nur wenigen Gewehren ausgerüsteten Wahehe überwältigen das Schutztruppenbataillon und töten von Zelewski. Drei Jahre später, im Oktober 1894, sind frisch ausgehobene Askaris fertig ausgebildet und greifen, unter ihrem neuen Befehlshaber, Oberst Freiherr Friedrich von Schele, Mkwawas Festung in der Nähe der Stadt Iringa an. Es gelingt, die Festung zu übernehmen, Mkwawa aber kann entkommen. Er beginnt einen Guerillakrieg, schlägt die deutschen Besatzer, immer wieder und ist lange Zeit einfach nicht fassbar. Berlin lobt ein hohes Kopfgeld aus. Der Feldwebel und spätere Landtagsabgeordnete der Bayerischen Volkspartei, Johann Merkl beginnt, mit Leutnant Tom von Prince und massivem Akaris-Aufgebot, Mkwawa zu verfolgen, der sich, in einen Hinterhalt und in ernste Bedrängnis geraten, am 19. Juli 1898, um seinen Verfolgern nicht in die Hände zu fallen, selbst tötet. Merkl kassiert die auf Mkwawa ausgesetzte Prämie und kauft sich von dem Geld eine Farm in der Nähe des Kilimandscharo und gründet nach dem Zweiten Weltkrieg die CSU. Von Prince erhält den Kopf, kocht das Fleisch von den Knochen, nimmt den Schädel mit nach Deutschland und verkauft ihn an das Bremer Überseemuseum.[1]

Bei der Erstürmung Kwirengas am 30. Oktober 1894 wurden unter anderem Beutewaffen (300 Gewehre sowie Geschütze und Maschinengewehre) aus dem Kampf bei Rugaro zurückerobert. Der Schutztruppen-Offizier Tom von Prince berichtete später, er sei 1894 an der Stelle des Gefechts von Rugaro vorübergekommen. Dabei habe er noch zahlreiche menschliche Überreste der Zelewski-Expedition gesehen. Darunter befand sich auch ein Schädel, aufgespießt auf einem Stock am Wegesrand, den er aufgrund von Plomben und der Charakteristik der Nasenwurzel als Kopf von Zelewskis identifizierte. Von Prince ließ die Gebeine der gefallenen Schutztruppen-Angehörigen bestatten und in der Nähe einen Grabhügel errichten.

Die gefallenen Deutschen

Es starben den Heldentod am 17. August 1891 beim Wahehe-Überfall die Angehörigen der kaiserlichen Schutztruppe (laut Gedenktafel des Denkmals):[2]

  • Arzt BUSCHOW, Dr. Richard
  • Laz.Geh. HEMPRICH, Paul
  • Unt.Büchsenmacher HENGELHAUPT, Alexander
  • Unt.Offz. HERRICH, Paul
  • Lieutenant PIRCH, Egon von
  • Unt.Offz. SCHMIDT, August
  • Sergeant TIEDEMANN, Friedrich
  • Sergeant TIEDEWITZ, Richard von
  • Kommandeur ZELEWSKY, Emil von
  • Lieutenant ZITZEWITZ, Wilhelm von

Askari-Denkmal

Auch die tapferen Askari erhielten ein würdiges Gefallenendenkmal, nämlich vor der ehemaligen deutschen Militärstation Iringa, das auch noch im 21. Jahrhundert gut erhalten ist.

Fußnoten