Goldman, Emma

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Emma Goldman (geb. 27. Juni 1869 in Kaunas in Litauen, gest. 14. Mai 1940 in Toronto, Kanada), war eine jüdische Anarchistin, Sozialistin, Feministin und Emanze. Goldman(n) (sie bediente sich unterschiedlicher Schreibweisen) gehörte lange Zeit zu den Oberhäuptern der Anarchistischen Internationale.[1] Sie war Aktivistin in der US-Frauenbewegung und gilt heute als Begründerin der theoretischen Grundlagen der feministischen Bewegungen in den USA und Westeuropa. Sie hatte enge Verbindungen zur Jüdin aus Polen Rosa Luxemburg.

Werdegang

Emma Goldman stammte aus Kaunas in Litauen. Sie wanderte 1885 aus Rußland in die USA aus, wo sie führend in der anarchistischen Bewegung tätig wurde. Ihre Themen, die sie auf Vortragsreisen durch sämtliche Bundesstaaten vortrug, waren der Kampf für die Redefreiheit, für die Geburtenkontrolle (also Abtreibung), für sexuelle Freiheit, gegen Nationalismus und sogenannte „kapitalistische“ Ausbeutung. Ihr Spitzname lautete damals „rote Emma“. Nachdem sie die Regierung mehrmals in verschiedenen Reden angegriffen hatte, wurde sie 1893 wegen Anstiftung zum Aufstand verurteilt und inhaftiert.

Nach ihrer Freilassung 1894 hielt sie sich vorübergehend in Europa auf. Zurück in den Vereinigten Staaten gab sie von 1906 bis 1917 als Mitarbeiterin des Soziologen Ben Reitman und mit ihrem anarchistisch-jüdischen Freund Alexander Berkmann das Monatsblatt „Mother Earth" heraus.[1]

Im Ersten Weltkrieg wandte sie sich gegen einen Kriegseintritt der VSA. Hätte sie sich damals zufällig in einem anderen Land aufgehalten, wäre ihr Einsatz gegen einen Kriegseintritt dort sicher genauso groß gewesen. Ihr ging es dabei nicht um Sachargumente, sondern um eine prinzipielle Verweigerungshaltung. 1917 wurde sie zu einer Geld- und Haftstrafe verurteilt.

Wegen ihrer Gewaltpredigten wurde sie mehrfach inhaftiert, vom Vorwurf der Beteiligung an der Ermordung des VS-Präsidenten William McKinley jedoch freigesprochen. 1919 schob man sie in die Sowjetunion ab, wo es sie allerdings nicht lange hielt. Zunächst war sie bedingungslose Anhängerin der Sowjetregierung. Später begann sie auch die sowjetische Führung scharf zu kritisieren und wurde deshalb wiederum aus der UdSSR ausgewiesen. Sie ging 1921 nach Schweden, dann nach Deutschland, Frankreich, Spanien und England.[1]

1922 erschien Goldmans Buch „Niedergang der russischen Revolution“, in dem sie ihre Erfahrungen in Sowjetrußland schilderte. Während des Spanischen Bürgerkrieges arbeitete sie in London und Madrid für die anarchistischen Bewegungen CNT und FAI. Emma Goldman, die auch die „freie Liebe“ propagierte, schrieb „My Disillusion in Russia“ (1923). Schließlich ließ sich Goldman in Toronto/Kanada nieder, wo sie 1940 starb.[1]

Siehe auch

Kurzer Gesprächsausschnitt (englisch):

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9