Engel, Otto

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Leutnant der Reserve und Ritterkreuzträger Otto Engel, hier u. a. mit dem ÄrmelstreifenLegion Condor

Otto Engel (Lebensrune.png 14. April 1919 in Ronnenberg, Rheinprovinz; Todesrune.png 30. Januar 2005 in, je nach Quelle, Hannover oder Oldendorf-Luhe) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Leutnant der Reserve und Kampfflieger der Luftwaffe sowie Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges mit über 500 Feindflügen.

Werdegang

Otto Engels Ritterkreuz (Foto: WAF)

Otto Engel trat der Luftwaffe nach dem Arbeitsdienst am 5. April 1938 als Rekrut bei. Seine erste Ausbildung erhielt er beim Flieger-Ausbildungs-Regiment 47. Im Oktober 1938 kam er als Flugschüler nach Braunschweig-Waggum, er besuchte die Flugzeugführerschule A/B 22, dann FFS C 22, FFS C 3, Blindflugschule 3 und die Große Kampffliegerschule 1 bis Juli 1940. Nun war er fertig ausgebildet und wurde zur Ergänzungsstaffel/KG 53, dem Traditionsgeschwader, kommandiert, im Januar 1941 erfolgte dann Fronteinsatz in der 1. Staffel/I. Gruppe/KG 53.

Zweiter Weltkrieg

Zu Beginn des Jahres 1943 lagen der Geschwaderstab und die I. Gruppe des Kampfgeschwaders 53 erneut in Korowje-Selo und flogen Kampf- und Versorgungseinsätze in den Raum Welikije Luki, die bis zum 19. Januar 1943 andauerten. Die I. Gruppe mußte nach ihrem Stalingrad-Einsatz im März 1943 zur dringend notwendigen Auffrischung nach Gablingen verlegt werden.

Oberfeldwebel Engel flog zusammen mit seiner Besatzung seiner Heinkel He 111 im Mai 1943 den 30.000 Feindflug des Geschwaders vom Flughafen Korowje-Selo aus. Dieses Ereignis fand unter anderem Würdigung im Juni 1943 in den Frontzeitungen „Der Flieger“ und „Flieger, Funker, Kanoniere“ (Nr. 46–47).

Im Frühsommer 1943 war das Geschwader geschlossen zur Heeresunterstützung während der Offensive bei Kursk (Unternehmen „Zitadelle“) eingesetzt. Nach der abgebrochenen deutschen Offensive und dem Beginn der russischen Gegenoffensive flog das Geschwader weiterhin Einsätze zur Heeresunterstützung.

Im September wurde Engel zur IV. (Ergänzungs-)Gruppe auf den Militärflugplatz Orléans-Bricy in Frankreich kommandiert. Am 5. Februar 1944 wurde er bei einem alliierten Luftangriff auf Orléans erheblich verwundet, kehrte noch nicht ganz genesen später zur IV. Gruppe als technischer-Offizier zurück, und kehrte im August 1944 (die IV. Gruppe wurde am 20. August 1944 nach der Invasion in der Normandie und der Verlegung zur Ostfront in Sollnock, Ungarn aufgelöst, das Personal im Geschwader verteilt) letztendlich genesen zur 3./KG 53 zurück (die Schulung für den Einsatz zum Abwurf der V1 von Flugzeugen erfolgte), im November 1944 wurde er zur 5. Staffel nach Jever versetzt.

Feindflüge

Verschiedene Quellen berichten, daß Engel „356“ oder „über 400“ Feindflüge absolvierte, der Anhänger zur goldenen Frontflugspange mit Einsatzzahl „500“ bestätigt jedoch eine deutlich höhere Zahl.

Endkampf

Zuletzt (seit Oktober 1944) flog das Kampfgeschwader im Endkampf die Heinkel He 111 H-22, die als Träger für Lenkbomben Fieseler Fi 103 (V 1) fungierte. Engel gelang es mehrere V 1 über der Nordsee auf London abzuschießen, dabei erlitten die eingesetzten Staffeln jedoch schwere Verluste, da ein deutscher Jagdschutz so gut wie nicht mehr vorhanden war. Die II. Gruppe wurde am 15. März 1945 aufgelöst.

Nachkriegszeit

Engel studierte nach dem Krieg und der Kriegsgefangenschaft Agrarwissenschaften, wurde Diplom-Landwirt und war als erfolgreicher Unternehmer tätig. Er wohnte zuletzt in Oldendorf/Luhe im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen.

Engel übernahm 1951 die Oldendorfer Mühle und heiratete die Mühlenerbin Else Müller, Tochter von Gustav Wilhelm August Müller, der die seit 1886 bestehende Mühle seines Vaters 1919 übernahm. Sie ist eine der ersten weiblichen Müllergesellinnen Deutschlands.[1]

Leutnant d. R. a. D. Otto Engel, Seniorchef der Oldendorfer Mühle (Müllermeister), war stellvertretender Obermeister der Müller-Innung Lüneburg, engagierte sich unter anderem in diversen Prüfungsausschüssen der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer, als Mitglied des Oldendorfer Gemeinderates und in zahlreichen Vereinen. Außerdem war Engel Gründungsmitglied und Ehrenpräsident des Schützenvereins Oldendorf/Luhe, Gründungsmitglied im Lüneburger Mühlenförderverein, ehrenamtlicher Bewährungshelfer der Staatsanwaltschaft und mehrere Jahre Schöffe beim Amts- und Landgericht. Für dieses Engagement wurde der fünffache Vater 1988 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten