Baumgartl, Erich

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Erich Baumgartl

Erich Baumgartl (Lebensrune.png 24. Oktober 1918 in Braunsdorf, Kronland; Todesrune.png gefallen 12. Juli 1944 bei der Straße Barentin–Déville-lès-Rouen, Frankreich) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann und Kampfflieger der Luftwaffe mit 350 Feindflügen sowie Ritterkreuzträger des Sudetenlandes im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Erich Baumgartl wurde 1918 als Sohn des Oberpostmeisters Josef Baumgartl und dessen Ehefrau Hermine, geborene Schmied, in Braunsdorf, Kreis Jägerndorf, Sudetenland geboren. Er besuchte zunächst vom 1. September 1924 bis 30.Juni 1929 die Volksschule in Braunsdorf, dann vom 1. September 1929 bis 30. Juni 1937 die Deutsche Staatsrealschule in Troppau. Nach den Abitur studierte er ab 1937 zwei Semester Architektur an der Deutschen Technischen Hochschule in Prag.

Nach dem Anschluß des Sudetenlandes an das Deutsche Reich am 1. Oktober 1938 trat er mit 20 Jahren am 5. Dezember 1938 als Offiziersanwärter in die 3. Kompanie der Flieger-Ersatz-Abteilung 51 in Weimar-Nohra ein und gehörte dieser Abteilung bis 15. März 1939 ebenda an. Danach nahm er vom 15. März bis 31. Oktober 1939 an einen Fahnenjunker-Lehrgang in Regensburg-Obertraubling teil. Am 1. Mai 1939 war er zum Fahnenjunker-Gefreiten, am 1. Juli 1939 zum Fahnenjunker-Unteroffizier und 1. Oktober 1939 schließlich zum Fähnrich befördert worden.

Zweiter Weltkrieg

Baumgartl unmittelbar nach der Ritterkreuzverleihungszeremonie in Erwartung des ehrenden Vorbeimarsches seiner Kameraden

Am 1. November 1939 wurde Baumgartl zur Flugzeugführerschule (FFS) nach Wiener-Neustadt kommandiert und am 1. Dezember 1939 dort zum Oberfähnrich ernannt. Am 1. April 1940 wurde er schließlich zum Leutnant befördert. Er konnte am 13. April 1941 diese Schule in Wiener-Neustadt verlassen, um dann vom 14. April 1941 bis 7. Mai 1941 bei der IV. Gruppe/Kampfgeschwader 55 Verwendung zu finden. Kurz darauf wurde Leutnant Baumgartl am 8. Mai 1941 als Flugzeugführer zur I. Gruppe/Kampfgeschwader 55 versetzt und sollte gegen England eingesetzt werden. Er kam jedoch nicht zum Einsatz.

Als der Rußlandfeldzug begann, kam Leutnant Baumgartl als Flugzeugführer mit der I. Gruppe/Kampfgeschwader 55 „Greif“ ab dem 22. Juni 1941 an die Ostfront zum Einsatz und erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Für weitere Feindflügen im Osten überreichte ihm sein Kommandeur am 12. Juli 1941 die Frontflugspange für Kampfflieger in Bronze und am 24. September 1941 die Frontflugspange für Kampfflieger in Silber.

Nach 72 Feindflügen wurde er mit der I./KG 55 vom 4. Oktober 1941 bis 27. November 1941 im Heimatkriegsgebiet und anschließend vom 30. November 1941 bis 5. Januar 1942 an die Westfront nach Frankreich verlegt. Danach wurde Leutnant Baumgartl mit dem Kampfgeschwader am 6. Januar 1942 im Luftkrieg gegen die Rote Armee wieder eingesetzt. Hierfür wurde ihm am 20. April 1942 als Leutnant und Flugzeugführer der Ehrenpokal für besondere Leistungen im Luftkrieg verliehen. Er wurde mit Wirkung vom 1. April 1942 zum Oberleutnant befördert und bekam am 14. Mai 1942 die Frontflugspange für Kampfflieger in Gold. Auch hatte er sich in zahlreichen Feindflügen im Osten hervorragend bewährt, sodaß ihm am 17. August 1942 als Oberleutnant und Flugzeugführer in der I. Gruppe/KG 55 das Deutsche Kreuz in Gold und am 1. Januar 1943 die Frontflugspange für Kampfflieger mit Anhänger verliehen wurde.

Am 1. Februar 1943 wurde er Kapitän die 3. Staffel/I. Gruppe/KG 55 und hat sich im Kampf gegen die Sowjetunion vorbildlich bewährt. Von unerschütterlicher Angriffsfreude beseelt, errang er im Einsatz gegen See- und Erdziele bedeutsame Erfolge. Von seinen Waffentaten verdient besonders die Vernichtung einer starken feindlichen motorisierten Artilleriekolonne hervorgehoben werden. Dadurch ermöglichte er den Heerestruppen ohne schwere Feindeinwirkung die Inbesitznahme und das Halten wichtiger Höhenstellungen.

Nach seinen 334 Feindflügen im Osten nahm Oberleutnant Baumgartl am 2. Mai 1943 Abschied von seinem bewährten Geschwader und wurde noch am gleichen Tag zur III. Gruppe/Lehrgeschwader 1 ins Heimatkriegsgebietes beim Luftwaffen-Befehlshaber Mitte (Generaloberst Hubert Weise) versetzt. Für seinen persönlichen Einsatz im Zuge der obengenannten Kämpfe erhielt er am 31. Juli 1943 als Oberleutnant und Kapitän der 3. Staffel der I. Gruppe des Kampfgeschwader 55 „Greif“ das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und wurde mit Wirkung vom 1. Juni 1943 zum Hauptmann befördert.

Mit der III. Gruppe des Lehrgeschwaders 1 wurde er zunächst bis 19. Oktober 1943 im Heimatkriegsgebiet eingesetzt und startete zu insgesamt acht Feindflügen. Danach konnte er vom 20. Oktober 1943 – er nahm vom 12. November 1943 bis 20. Dezember 1943 an einen Verbandsführerlehrgang teil – bis 1. Januar 1944 mit der gleichen Einheit im Kampfraum des Mittelmeers fünf Feindflüge auf seinem Konto verbuchen.

Anschließend war er vom 2. Januar 1944 bis 22. Februar 1944 bei der IV. Gruppe/(Kampf-)Lehrgeschwader 1 im Heimatkriegsgebiet und übernahm am 23. Februar 1944 als Kommandeur die I. Gruppe des Kampfgeschwader 30 „Adler“, mit dem er am 22./23.Mai 1944 gegen Portsmouth (Südengland) wieder einen Einsatz flog. Er erhielt am 1. Juli 1944 den Anhänger zur goldenen Frontflugspange mit Einsatzzahl „300“ und machte am 8./9.Juli 1944 seinen Einsatz gegen Invasion in der alliierte Invasionstruppen an der Seinebucht an der deutschen Westfront mit.

Fliegertod

Nach erneuten Angriff auf den Invasionsbrückenkopf an der Seinebucht fand Hauptmann Baumgartl, Kommandeur der I. Gruppe/Kampfgeschwader 30 „Adler“, bei seinem 350. Feindflug am 12. Juli 1944 den Fliegertod, als seine Ju 88 S-3 im Luftkampf von schnellen Nachtjägern der Royal Air Force (de Havilland D.H.98 N.F. „Mosquito“) abgeschossen wurde.

Mit ihm fiel auch sein langjähriger Kampfbeobachter und Inhaber des Deutschen Kreuzes in Gold Feldwebel Fritz Pleger (Lebensrune.png 25. Juli 1916 in Kränken). Die Leichen der beiden Flieger konnten von deutschen Truppen geborgen und am 15. Juli 1944 in Beauvais beigesetzt werden. Baumgartl und Pleger ruhen inzwischen so, wie sie für Volk und Vaterland geflogen sind – nebeneinander auf der in der Nachkriegszeit um- und ausgebauten Kriegsgräberstätte in Beauvais; Endgrablage: Block 3, Reihe 15, Grab 652 (Baumgartl) und Grab 653 (Pleger).

Auszeichnungen (Auszug)