Drygalski, Erich von

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Erich von Drygalski.jpg

Erich Dagobert von Drygalski (Lebensrune.png 9. Februar 1865 in Königsberg; Todesrune.png 10. Januar 1949 in München) war ein deutscher Geograph und Polarforscher.

Leben

Die „Gauss“ unter Segeln mit eigenhändiger Widmung von Erich von Drygalski vom 4. Januar 1902

Nach dem Studium der Geographie, Mathematik und Naturwissenschaften in Königsberg, Bonn, Leipzig und Berlin folgte er als Schüler von Ferdinand von Richthofen diesem 1886 nach Berlin und war von 1888 bis 1891 Assistent am Geodätischen Institut in Potsdam. In den Jahren von 1896 bis 1898 leitete er die beiden deutschen Expeditionen an die Westküste Grönlands. Dann habilitierte er sich 1898 in Berlin als Privatdozent und wurde 1899 dort außerordentlicher Professor für Geographie und Geophysik. In den Jahren 1900 bis 1903 leitete er dann die zweite deutsche Südpolarexpedition auf dem Schiff „Gauss“, benannt nach dem Mathematiker Carl Friedrich Gauss. Das Expeditionsschiff startete im Juli 1901 von Kiel. Am 21. Februar 1902 sichteten die Seeleute erstmals antarktisches Festland. Noch am selben Tag aber wurde das Schiff im Südpolarmeer vom Eis eingeschlossen so daß Drygalski mit seiner Mannschaft überwintern mußte und erst im November 1903 nach Kiel zurückkehren konnte. Am 22. Februar 1902 entdeckten sie einen unbekannten Festlandteil, der „Kaiser-Wilhelm-II.-Land“ genannt wurde und zudem in rund 80 Kilometern Entfernung einen eisfreien Vulkan, den sie „Gaussberg“ nannten. Dies war der erste physikalische Beweis dafür, daß sie tatsächlich antarktisches Festland erreicht hatten. Zeitgleich bereitete der Engländer Robert Falcon Scott dort ebenfalls seine Südpolexpedition vor. Der Ertrag der wissenschaftlichen Ergebnisse war außerordentlich reichhaltig und schlug sich in einer 20-bändigen Publikationsreihe und zwei Atlanten nieder. Mit seiner Expedition ebnete er erst den Weg für Roald Amundsen und dessen erfolgreicher Expedition zum Südpol neun Jahre später, bei der Scott ums Leben kam. 1906 wurde er als außerordentlicher Professor für Erdkunde und Geophysik an die Universität München berufen, wo er das Geographische Institut gründete und bis zu seinem Tode leitete. 1910 nahm er an der Expedition von Graf Zeppelin nach Spitzbergen teil. Anschließend erkundete er große Gebiete Nordamerikas und Russisch-Asiens bis zum Baikal-See.

Werke (Auswahl)

  • Die Geoiddeformationen der Eiszeit (1887), Dissertation (PDF-Datei)
  • Grönland-Expedition der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, 1891-1893 (1897) (Band 2 PDF-Datei)
  • Deutsche Südpolar-Expedition, 1901-1903, im Auftrage des Reichsamtes des Innern (1921) (In Auswahl auf Archive.org)
  • Zum Kontinent des eisigen Südens (1904) (PDF-Datei)

Verweise