Kewisch, Erich

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DVS-Präsident Oberstleutnant a. D. Erich Kewisch, Ritter des Ordens „Pour le Mérite“.

Erich Kewisch (Lebensrune.png 5. April 1873 in Bromberg; Todesrune.png 11. Juli 1942 in Berlin-Wannsee) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Wehrmacht, zuletzt Oberst i. G. im Zweiten Weltkrieg sowie Kaufmann und langjähriger Führer des Deutschen Segelverbandes. Er wohnte zuletzt auf dem schönen Anwesen „Am Großen Wannsee 17“.

Werdegang

Major Kewisch 1916 bei der „Angriffsgruppe Ost“
Zum Tod von Oberst i. G. Erich Kewisch, „Deutsche Zeitung im Ostland“, 27. Juli 1942

Erich Kewisch trat nach dem Abitur dem Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm I.“ (2. Ostpreußisches) Nr. 3 der Preußischen Armee bei, besuchte die Kriegsakademie, diente im In- und Ausland und dann im Ersten Weltkrieg als Generalstabsoffizier.

Erster Weltkrieg

1916 diente er als Major im Stab des Armee-Oberkommandos 5 unter Generalleutnant Kronprinz Wilhelm von Preußen. Als General der Infanterie Bruno von Mudra, Kommandierender General des XVI. Armee-Korps, während der Schlacht von Verdun am 19. März 1916 den Befehl über die „Angriffsgruppe Mudra“ (die zusammengefaßten Truppen des X. und V. Reserve-Korps) erhielt (am 19. April in Angriffsgruppe Ost umbenannt), wurde Major Kewisch zu dessen Generalsstabschef ernannt. Zuletzt diente er im XXIII. Reserve-Korps unter General der Infanterie Hugo von Kathen bzw. ab 31. Juli 1918 unter Generalleutnant Arthur von Gabain. Nach dem Novemberputsch und der Demobilisierung wurde er 1919 mit dem Charakter als Oberstleutnant aus dem aktiven Militärdienst verabschiedet.

Pour le Mérite

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlachten zwischen Soissons und Reims und zwischen Marne und Vesle, beginnend am 18. Juli 1918. Nachdem der deutsche Angriff über die Marne eingestellt worden war, wurde die 7. Armee am 18. Juli 1918 von einem außerordentlich heftigen französischen Flankenstoß betroffen, der das um Château-Thierry dicht gedrängt stehende XXIII. Reservekorps aufs schwerste gefährdete. Doch es gelang den vorzüglich geführten Truppen, sich der Gefahr zu entziehen und nach der Abwehrschlacht zwischen Reims und Soissons und der beweglichen Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle, in denen sie dem Feind heftigsten Widerstand entgegensetzten, sich in vollster Ordnung, wenn auch unter schweren Verlusten, auf die Vesle zurückzuziehen. Major Kewisch hatte mit seiner kaltblütigen Ruhe zur Überwindung der gefährlichen Krise beigetragen.

Zwischenkriegszeit

Kewisch arbeitete zunächst als Bauer, dann als Holzkaufmann. Schließlich wurde er Kaufmann bei den Siemens-Schuckertwerken AG, bis 1935 war er bei dieser Firma Personalchef und Prokurist.

Oberstleutnant a. D. Erich Kewisch, Mitglied des Kaiserliches Yacht-Clubs in Potsdam, war von 1933 bis 1934 Vorsitzender bzw. Präsident des Deutschen Segler-Verbandes (DSV). Von 1934 bis 1935 übernahm Reichsbankrat Carl Unfug vom Segler-Club „Tegelsee“ (Spandauer Yacht-Club), Kewisch übernahm den Vorsitz erneut 1935 bis Ende 1939. Sein Stellvertreter war ab 1936 Adolf Hain vom Verein Seglerhaus am Wannsee. Ab 1940 war Adolf Hain für den im Feld befindlichen Kewisch Geschäftsführer des Verbandes (mit der Führung des Verbandes beauftragt).[1]

Zweiter Weltkrieg

1940 ließ sich der 67jährige Kewisch als Oberst i. G. reaktivieren und wurde Chef des Generalstabes beim Bevollmächtigten Kommandierenden General in Serbien unter General der Flieger Heinrich Danckelmann, dann General der Infanterie Franz Böhme bzw. ab 2. Dezember 1941 unter General der Artillerie Paul Bader (der Wehrmachtbefehlshaber war der dem Führer verantwortliche Oberbefehlshaber auf dem Balkan).

Er war maßgeblich für die Verhandlungen und dann Entstehung des „Russischen Schutzkorps Serbien“ (Fabrikschutzgruppe) aus weißrussischen Freiwilligen. Auch das Abkommen mit den Tschetniks unter Major Dangić und Pero Đukanović am 1. Februar 1942, als diese erklärten, die deutsche Militärverwaltung anzuerkennen und, was ihnen deutlich schwerer, das Hoheitsgebiet Kroatiens anzuerkennen, ging auf eigenständige Verhandlungen von Oberst Kewisch zurück.

Tod

Schwer erkrankt erhielt Oberst i. G. Kewisch im Mai 1942 Heimaturlaub, während dessen er unerwartet verstarb. Sein Nachfolger als Ia in Serbien wurde der aus der Führerreserve geholte Oberst der Reserve Kurt Ritter von Geitner (1884–1968). Kewisch wurde auf dem Friedhof Wannsee II, auch Neuer Friedhof Wannsee genannt, beigesetzt. Hier hatte die Familie 1937 für den mit nur 18 Jahren verstorbenen Sohn Jörn ein beeindruckendes Grabmal mit einem nachdenklichen nackten Jüngling erstellen lassen.

Inzwischen ruht dort auch die Ehefrau Henriette „Etta“, geb. Frowe (1884–1965; in der Nachkriegszeit Fabrikantin; Bundesverdienstkreuz am Bande 1952) und Tochter Ursula (Todesrune.png 1996). Eine weitere Tochter, Ruth (verheiratet von Spankeren), war lange Zeit (bis 2002) eingetragene Geschäftsführerin der „Hausverwaltung Neckarstraße 2 Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ mit Firmensitz im Elternhaus „Am Großen Wannsee 17“. Ruth (Lebensrune.png 17. November 1910; Todesrune.png 2014) war Mitglied im CDU-Ortsverband in Steglitz-Zehlendorf und langjähriges Mitglied des Vereins „Seglerhaus am Wannsee 1867“.

Grabstätte (Bildergalerie)

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Fußnoten