Techow, Ernst-Werner

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Die Aufnahme zeigt sechs der Angeklagten im Großen Saal des Reichsgerichts in Leipzig während der Verhandlung des Staatsgerichtshofes zum Schutz der Republik im Oktober 1922. An der Wand hängt eine Tatortskizze. Die Urteile lauteten auf 15 Jahre Zuchthaus für den Fahrer Techow, und vier bis acht Jahre wegen Beihilfe und Begünstigung für vier andere Helfer, darunter der später bekannt gewordene Publizist Ernst von Salomon. V. l. n. r.: Ernst von Salomon, Ernst Werner Techow, Carl Tillessen, Waldemar Niedrig, Friedrich Warnecke und Hans Gerd Techow.

Ernst-Werner Techow, auch Ernst Werner (Lebensrune.png 12. Oktober 1901 in Berlin; Todesrune.png 9. Mai 1945 in Königsbrück), war ein deutscher Redakteur, Fotograf und Angestellter.

Werdegang

Im Ersten Weltkrieg war Techow Seekadett der Kaiserlichen Marine und gehörte während der Weimarer Republik den national-patriotischen Freikorps Marine-Brigade „von Roden“ und Marine-Brigade „Ehrhardt“ sowie der Vereinigung Organisation Consul (O.C.) an. Nach seiner Teilnahme am Lüttwitz-Kapp-Aufstand wurde er Mitglied des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes und studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Berlin als Korporierter des Corps Teutonia Berlin (WSC).

Techow steuerte beim Attentat auf Walther Rathenau am 24. Juni 1922 den Mercedes, aus dem heraus seine Kameraden Hermann Fischer (Ingenieur) und Erwin Kern (Oberleutnant zur See a. D. und Student aus Kiel) den Reichsaußenminister töteten. Techow selbst wurde nach einem Fahndungsaufruf am 29. Juni verhaftet. Nach Fischer und Kern, die sich beim Pächter der Burg Saaleck Dr. Hans Wilhelm Stein versteckten, begann eine fieberhafte Suche.

Techow wurde im Oktober 1922 vor dem Leipziger Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik wegen Beihilfe zum Mord zur gesetzlichen Höchststrafe von 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Techow verbüßte seine Strafe in der Strafanstalt Sonnenburg, später in Halle. Nachdem seine Strafe im Zuge einer Amnestie 1928 halbiert worden war, wurde er im Januar 1930 entlassen. Techow war während seiner Haftzeit in Kontakt zu deutschnationalen Kreisen geblieben. Joseph Goebbels besuchte ihn mehrfach im Gefängnis. Der Stahlhelm und die Ortsgruppe Halle der NSDAP marschierten anläßlich Techows Entlassung mit Spielmannszügen durch die Stadt, um ihn in der Freiheit zu empfangen.

Drittes Reich

Ernst Werner Techow war als Ehrengast dabei, als Hermann Ehrhardt am 17. Juli 1933 im Beisein von Angehörigen der O. C., des Stahlhelms und hunderten anderen von SA sowie SS bei einer Gedenkveranstaltung der NSDAP auf Burg Saaleck zu Ehren der Rathenau-Attentäter, die „Vorkämpfer deutscher Freiheit“ Erwin Kern und Hermann Fischer während einer Ansprache verkündete, seine über 2.000 Männer geschlossen der SS und dem Reichsführer-SS zu unterstellen.

Im Mai 1941 wurde Techow als Kraftfahrobermaat zur Kriegsmarine eingezogen. Er wurde einer Marinekriegsberichter-Kompanie in Kiel zugeteilt, zum Marineartilleriefeldwebel (Feldwebel M.A.) befördert und zum Sonderführer ernannt. Bei einem Schiffsuntergang im Finnischen Meerbusen im Oktober 1942 erlitt Techow so schwere Verbrennungen, daß er im August 1943 nach einem langen Aufenthalt im Reserve-Lazarett aus der Kriegsmarine entlassen wurde. Gegen Ende des Krieges wurde Techow noch zum Volkssturm eingezogen.

Tod

Ernst von Salomon hat dem Münchner „Institut für Zeitgeschichte“ brieflich mitgeteilt, Techow sei am 9. Mai 1945 nach der Verteidigung eines letzten Postens in einer Dresdner Vorstadt von der Roten Armee gefangengenommen worden. Als er aus der Reihe getreten sei, um einem Kameraden beizustehen, der von bolschewistischen Soldaten mißhandelt wurde, habe ihn ein russischer Posten mit einem Spaten erschlagen.

Werke

  • Das politische Ergebnis des Rathenauprozesses; auf Grund des amtlichen Stenogramms bearbeitet (gemeinsam mit Karl Brammer), Verlag für Sozialwissenschaft (1922), ISBN: 978-1279512418 (Nachdruck von 2012)
  • „Gemeiner Mörder-?“ – Das Rathenau-Attentat, Band 3 von „Nationale Zeitfragen“, Schroll, Leipzig (1934)
  • Deutsche Ansiedlungsgesellschaft (Hg.): Die alte Heimat – Beschreibung des Waldviertels um Döllersheim, Sudetendt. Verl.- u. Druckerei G. m. b. H in Eger, Berlin (1942)

Verweise