Bolbrinker, Ernst

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Diplom-Ingenieur Ernst Bolbrinker mit Schmiß

Ernst Bolbrinker (Lebensrune.png 23. Oktober 1898 in Graz; Todesrune.png 2. Juli 1962 in Bielefeld)[1] war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Freikorps, der SA (zuletzt SA-Hauptsturmführer) und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres sowie Ritterkreuzträger der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg.

Chronologie

Ritterkreuzträger Ernst Bolbrinker
Von links: Wolfgang Thomale, Horst Stumpff, Heinz Guderian, Oberst Ernst Bolbrinker und Major/Oberstleutnant Hans Bonatz (zuletzt Oberst am 1. September 1944)
  • Schulbesuch in Braunschweig, Wien und Graz mit Matura

Erster Weltkrieg und Freikorps

  • 1. Juni 1916 Kriegsfreiwilliger des Westfälischen Jäger-Bataillon Nr. 7; die Zeit als Jugendlicher in Braunschweig (Niedersachsen) hat den jungen Bolbrinker wohl derart beeindruckt, daß er, statt der k. u. k. Armee beizutreten, nach Niedersachen zurückkehrte und der Preußischen Armee im Deutschen Heer beitrat.
  • 22. November 1916 Versetzung in das 5. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 144
  • 1. bis 20. Februar 1918 Zugführer im Sturm-Bataillon Nr. 15 an der Westfront
  • 26. September 1918 in der Champagne in französische Kriegsgefangenschaft geraten, aus der er am 20. Februar 1920 entlassen wurde
  • Februar/März 1920 Freiwilliger des Freikorps „Lichtschlag“ im Kampf gegen die Spartakisten im Ruhrgebiet
  • 31. März 1920 Verabschiedung aus der Vorläufigen Reichswehr (nach vereinzelten Quellen mit dem Charakter als Oberleutnant)

Zwischenkriegszeit

  • Mai bis September 1920 Arbeit bei den Titaniawerken in Wels
  • Studium Montanuniversität Leoben
    • seit 1921 Korporierter („Schachter“) des pflichtschlagenden und deutschnationalen Corps Schacht
  • November 1925 als Diplom-Ingenieur (Dipl.-Ing.) die Hochschule verlassen
  • Bergbauingenieur in verschiedenen Firmen des Braunkohlentief- und Tagbaus, seit Juli 1927 Bergassistent in Köflach
  • 1923 SA-Landesführer Steiermark
  • 1925 Steirischer Heimatschutz (Führung „Pfrimer“)
  • Seit November 1931 Bergassistent beim Braunkohlentiefbau Seegraben im Wartinbeg-Schacht
  • 2. August 1934 wegen Kritik am Ständestaat des Dollfuß-Regimes entlassen
  • März 1932 Rückkehr zur SA als Führer der SA-Standarte Leoben
  • Teilnahme an der Juli-Erhebung, danach Flucht ins Altreich, wo er als Bergwerksingenieur in Essen arbeitete
  • 21. April 1936 zum Eignungskursus beim III. Bataillon des Infanterie-Regiments 37 in Osnabrück einberufen
  • 1. August 1936 als Oberleutnant der Reserve zur Probedienstleistung beim Panzer-Regiment 1 kommandiert
  • 1. Februar 1937 als Hauptmann in das aktive Dienstverhältnis übernommen
  • 10. März zum Stab der II. Abteilung versetzt.
  • 12. Oktober 1937 Kompaniechef
  • November 1937 Schießlehrgang in Putlos
  • April/Mai 1938 Teilnahme am taktischen Lehrgang für Kommandeure und Kompaniechefs in Wünsdorf und Putlos

Zweiter Weltkrieg

  • Teilnahme am Polenfeldzug
  • 1. November 1939 Kommandant des Hauptquartiers des XVI. Armeekorps (Westfeldzug 1940)
  • Kommandeur der I. Abteilung des Panzer-Regiments 5
  • Februar 1941 mit der 5. leichten Division nach Afrika verlegt
    • Bolbrinker sollte im April 1941 mit den Resten seiner Abteilung das von britisch-indischen Truppen verteidigte Wüstenfort El Mechili angreifen. Bei ihrem Ausbruchsversuch griff Bolbrinker mit seinen nur sieben Panzern das Fort an und nahm es trotz stärkster Gegenwehr. Damit hatte Bolbrinker den Schlüsselpunkt der englischen Verteidigung in Richtung Tobruk in der ostwärtigen Cyrenaika in deutsche Hand gebracht. Ende März 1941 bewährte sich Bolbrinker beim Panzerkampf um Agedabia und danach beim Einbruch in die Befestigungen bei Tobruk. Für den Erfolg bei El Mechili wurde er vom Regimentskommandeur Oberst Friedrich Olbricht zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes vorgeschlagen, das ihm am 15. Mai 1941 verliehen wurde. Am nächsten Tag verwundet, konnte Bolbrinker bei der Truppe verbleiben und übernahm die Führung des Panzer-Regiments 5. Am 16. Juni 1941 bei Sidi Omar erneut verwundet, wurde er am 20. Juni 1941 für die Kämpfe an der Sollum-Front im Wehrmachtbericht erwähnt und kurz darauf in die Führerreserve des OKH versetzt.
  • 20. Januar 1942 in den Sonderstab „Tropen“ kommandiert (Allgemeines Heeresamt; Sonderstäbe A und B); Leiter: Heinrich Kirchheim; dieser Stab wurde nach dem Verlust Afrikas im Mai 1943 aufgelöst
  • Sommer 1942 als Gruppenleiter der Amtsgruppe Kraftfahrwesen beim Chef Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres kommandiert. Dort wurde er am 18. Februar 1943 zunächst mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Chef des Stabes der Inspektion der Panzertruppen (In 6) im OKH beauftragt, am 1. Mai 1943 zum Oberst befördert und schließlich am 10. Mai zum Chef ernannt. Generalinspekteur war Heinz Guderian, ab Juli 1944 Horst Stumpff.

Kriegsgefangenschaft

  • Nach der Kapitulation der Wehrmacht geriet er in westalliierte Kriegsgefangenschaft, arbeitete auch für die Operational History (German) Section der Historical Division der United States Army, schreib eine Abhandlung über den Einsatz des Panzer-Regiments 5 in Afrika und wurde 1947 aus der Gefangenschaft entlassen.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

  • Fahnenjunker am 18. Januar 1917 (ernannt)
  • Fahnenjunker-Gefreiter am 19. Januar 1917
  • Fähnrich am 27. Mai 1917
  • Leutnant am 30. September 1917
  • Oberleutnant der Reserve am 1. August 1936
  • Hauptmann am 18. Januar 1937 (aktiv) angestellt m. Wirk. v. 1. Februar 19376 (RDA v. 1. Juni 1934)
  • Major am 16. März 1940 (RDA v. 1. April 1940
  • Oberstleutnant am 8. April 1942 mit Wirkung vom 1. April 1942 (RDA v. 1. April 1942)
  • Oberst am 10. Juli 1943 m. Wirk. v. 1. Mai 1941 (RDA v. 1. April 1943)
  • Generalmajor am 20. August 1944 (Beförderungskarteikarte mit Rangdienstalter vom 1. Juli 1944)

Verweise

Fußnoten

  1. Generalmajor Bolbrinker Dipl.-Ing., ErnstDas-Ritterkreuz.de
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 233, ISBN 978-3-938845-17-2