Busch, Ernst (1885)

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Ernst Bernhard Wilhelm Busch (Lebensrune.png 6. Juli 1885 in Essen-Steele; Todesrune.png 17. Juli 1945 im Kriegsgefangenenlager Aldershot in Großbritannien) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalfeldmarschall und Eichenlaubträger der Artillerie sowie „Oberbefehlshaber Nord“, d. h. Befehlshaber aller Resttruppen im norddeutschen Raum.

Leben

Joseph Stuppi (rechts) im Gespräch mit Generalfeldmarschall Busch an der Ostfront

Militär

Ernst Busch absolvierte die Hauptkadettenanstalt Lichterfelde, wurde nach dem Abitur im März 1904 Fähnrich und erhielt am 10. Juni 1904 die Ernennung zum Leutnant im Infanterie-Regiment „Herwarth von Bittenfeld“ (1. Westfälisches) Nr. 13 in Münster. 1908 wurde er nach Wesel versetzt zum Infanterie-Regiment „Herzog Ferdinand von Braunschweig“ (8. Westfälisches) Nr. 57. Hier wurde er am 16. Juni 1913 Oberleutnant und als Inspektionsoffizier an die Kriegsschule Kassel abkommandiert.

Erster Weltkrieg

Hohe Offiziere der Heeresgruppe Mitte in Rußland, Mai 1944; v. l. n. r.: Generalfeldmarschall Busch, Generaloberst Weiß, Hans Krebs, Friedrich Hoßbach, Rudolf Freiherr von Roman und Hans Speth

Bei Kriegsbeginn kam Oberleutnant Busch wieder zur Truppe, zuerst als Kompaniechef im Infanterie-Regiment „Vogel von Falckenstein“ (7. Westfälisches) Nr. 56, dem er fast bis zum Kriegsende angehörte, ab 27. Januar 1915 als Hauptmann und ab 1916 als Kommandeur des II. Bataillons. Er nahm mit seinem Regiment an fast allen großen Schlachten im Westen teil: Lüttich, St. Quentin, Reims, Namur, Flandern, La Bassee, Arras, Verdun und Champagne. Busch, der dreimal verwundet wurde, erwies sich als tapferer und umsichtiger Truppenführer und wurde für die Meisterung einer kritischen Lage in der Champagne mit dem Pour le Merite ausgezeichnet. Am 7. September 1918 übernahm er eine Kompanie des Regiments z. b. V.[1] von Möller, mit dem er nach Kriegsende in die Heimat zurückkehrte.

Schlachten

Wetzlarer Anzeiger vom 7. November 1942

Zwischenkriegszeit

Portrait (coloriert)

Nach verschiedenen kurzfristigen Verwendungen 1918/19 wurde Hauptmann Busch am 1. Oktober 1920 als Kompaniechef im Infanterie-Regiment 18 in das 100.000-Mann-Heer übernommen und später zum Stab der 6. Division in Münster versetzt. 1924 im Stab Reichswehrgruppenkommandos I tätig, erfolgte am 1. April 1925 die Beförderung zum Major und 1925 der Einsatz bei der Inspektion der Verkehrstruppen in Berlin, ab 1928 zwei Jahre 1. Generalstabsoffizier (Ia) bei der 2. Division in Stettin. Am 1. Februar 1930 erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant und Ernennung zum Kommandeur des III. Bataillons im Infanterie-Regiment Nr. 9 in Berlin-Spandau. 1932 wurde er Kommandeur dieses Regiments und am 1. Oktober 1932 zum Oberst ernannt.

Am 1. Februar 1936 wurde Ernst Busch zum Generalmajor befördert und übernahm das Kommando über die neu gebildete 23. Division; am 1. Oktober 1937 wurde er Generalleutnant. Der Generalsschub am 4. Februar 1938 brachte die Beförderung zum General der Infanterie und die Berufung zum Kommandierenden General des VIII. Armeekorps in Breslau, mit dem Korps nahm er am Polenfeldzug teil.

Zweiter Weltkrieg

Im Polenfeldzug zeichnete sich Busch wieder durch persönliche Tapferkeit und umsichtige Truppenführung aus. Er erhielt anschließend den Oberbefehl über die 16. Armee, die im Westfeldzug den südlichen (linken) Flügel der Heeresgruppe A (von Rundstedt) bildete. Für wiederum mit persönlicher Tapferkeit verbundene Führungsleistung wurde ihm am 26. Mai 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, am 19. Juli 1940 wurde er zum Generaloberst befördert.

Beim „Unternehmen Barbarossa“ war die 16. Armee im Rahmen der Heeresgruppe Nord (Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb) eingesetzt. In einer Art Blitzkrieg konnte das Baltikum befreit und bis Staraja Russa südlich des Ilmensees vorgestoßen werden. 1941/42 geriet die Armee in schwere Abwehrkämpfe gegen weit überlegene sowjetische Kräfte, die zur Einkesselung deutscher Kräfte in Cholm und im Kessel von Demjansk führten.

Für die Durchführung notwendiger Absetzbewegungen unter relativ geringen Verlusten wurde Generaloberst Busch am 1. Februar 1943 zum Generalfeldmarschall befördert. Im August 1943 erhielt er das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Nachdem der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, Generalfeldmarschall Günther von Kluge, am 12. Oktober 1943 durch einen Autounfall ausgefallen war, wurde Busch im November zu dessen Nachfolger eingesetzt. Nach dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte wurde Busch am 28. Juni 1944 als Oberbefehlshaber abberufen und durch Generalfeldmarschall Model ersetzt. Am 14. März 1945 wurde Generalfeldmarschall Busch reaktiviert und zum Oberbefehlshaber des Führungsstabes Nordküste ernannt.

Am 7. April 1945 übernahm Busch die Heeresgruppe H, die in Heeresgruppe bzw. Dienststelle „Oberbefehlshaber Nordwest“ umbenannt wurde. Als Nachfolger von Großadmiral Karl Dönitz, der nach Hitlers Tod zum Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Wehrmacht aufgerückt war, wurde Generalfeldmarschall Busch in den letzten Kriegstagen noch „Oberbefehlshaber Nord“ (seit dem 2. Mai 1945) und somit Befehlshaber aller Resttruppen im norddeutschen Raum. Buschs Hauptquartier befand sich Anfang Mai 1945 bei Flensburg in Kollerup, ungefähr zehn Kilometer von dem Sonderbereich „Flensburg-Mürwik“ entfernt, wo sich die Regierung Dönitz befand. Nach der Teilkapitulation im Nordwesten, die am 4. Mai durch Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg, nach Autorisation durch Dönitz, gegenüber dem britischen Feldmarschall Bernard Montgomery in der Lüneburger Heide unterzeichnet worden war, ergaben sich auch Buschs Truppen am 8. Mai 1945 den Invasoren.

Kriegsgefangenschaft

Bei der Völkerrechtswidrigen Verhaftung der Reichsregierung Dönitz am 23. Mai 1945 geriet auch Generalfeldmarschall Busch in englische Kriegsgefangenschaft.

Tod

Grabstätte

Generalfeldmarschall Ernst Busch soll im Kriegsgefangenenlager Aldershot am 17. Juli 1945 angeblich an einem Herzinfarkt (Angina Pectoris) verstorben sein. Er wurde, wie auch General Maximilian von Herff (angeblich ebenfalls in Gefangenschaft unter natürlichen Umständen verstorben), auf der deutschen Kriegsgräberstätte Cannock Chase in Staffordshire beigesetzt; Endgrablage: Block 6, Reihe 5, Grab 112.

Beförderungen

Preußische Armee

Reichswehr

Wehrmacht

Auszeichnungen (Auszug)

Kaiserreich

Drittes Reich

Literatur

  • Gerd F. Heuer: Die deutschen Generalfeldmarschälle und Großadmirale 1933-1945, Verlagsunion Pabel Moewig KG

Verweise

Fußnoten

  1. z. b. V. = zur besonderen Verwendung
  2. Rangliste des Deutschen Reichsheeres, S. 118
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, S. 255