Legal, Ernst

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Ernst Legal (1881–1955)
Ernst Legal
Ernst Legals Grab
Berlin-Zehlendorf, Städtischer Friedhof, Onkel-Tom-Str.
Inschrift des Grabsteins

Ernst Otto Eduard Legal (Lebensrune.png 2. Mai 1881 in Schlieben, Provinz Sachsen; Todesrune.png 29. Juni 1955 in Berlin-Zehlendorf) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Intendant.

Leben

Ernst Legal besuchte die Volksschule, das Gymnasium in Breslau und wurde leidenschaftlicher Theateranhänger durch die Besuche der Weimarer Klassikeraufführungen. Als er sich kurz entschlossen von dem Charakterdarsteller Karl Weiser prüfen ließ, gab es für ihn kein Halten mehr.

Der übliche Familienkrach folgte und er ging von der Schule ab und mußte einen bürgerlichen Beruf ergreifen und wurde Buchhändler in Leipzig, wo er vom ersten Sonntag an am dortigen Theater als Statist tätig war.

Nach drei Jahren hatte er so viel erspart, um auch gegen den Wunsch seiner Eltern die Schauspielschule in Weimar besuchen zu können, an dessen Theater er dann sein erstes Engagement erhielt. Dann folgten zahlreiche Bühnen Mitteldeutschlands und von Bonn aus kam er an das damals noch im Bau befindliche Schiller-Theater in Berlin, und zwar trat er 1907 als Spiegelberg in Schillers „Räuber“ zum ersten mal auf.

Seit 1919 stand Ernst Legal mit dem Film in enger Verbindung. Seine erste Rolle spielte er neben Albert Steinrück in „Richter von Zalamera“, dann folgten Rollen in den „Die Nibelungen“ und dem „Wachsfigurenkabinett“. Durch seinen häufigen Verpflichtungen außerhalb Berlins wurde seine Filmarbeit oft unterbrochen und erst seit 1934 war er wieder ständig im Film tätig.

Zum Schiller-Theater führte der Weg immer wieder zurück. Er kam nach Wiesbaden als Spielleiter und Schauspieler, dann wieder ans Berliner Schauspielhaus, wurde 1924 bis 1927 Generalintendant in Darmstadt, 1927/28 war er Intendant in Kassel, dann Direktor der Kroll-Oper und Leiter des Großen Schauspielhauses, an welches er Werner Krauß, Heinrich George, Friedrich Kayßler verpflichtete, übernahm dann kurz das Theater in der Saarlandstraße und kehrte dann wieder endgültig ans Schiller-Theater zurück, wo er als Darsteller, Spielleiter und Verfasser von Dramen und Komödien tätig war.[1]

1931/32 am Staatlichen Schauspielhaus Berlin und später am Hebbeltheater in Berlin-Kreuzberg. Von 1938 bis 1944 war er Regisseur am Berliner Schillertheater. Im Film wurde er dank seiner markanten Gesichtszüge ein beliebter Nebendarsteller, der 1936 in dem Film „Straßenmusik“ erstmals auch in einer Hauptrolle zu sehen war. Eine weitere größere Rolle folgte 1937/38 in dem Film „Musketier Meier III“.

Von 1945 bis 1952 war Ernst Legal Intendant der Deutschen Staatsoper in Berlin. Als Intendant des Ost-Berliner Deutschen Theaters (1947–1951), als Gründungsmitglied des Kulturbundes und mit seiner Unterstützung der Berliner Volksbühnenbewegung übte er einen wichtigen Einfluß auf das Kulturleben der jungen DDR aus. Seine letzte größere Filmrolle hatte er 1946/47 in dem DEFA-Film „Kein Platz für Liebe“. 1950 wurden seine Arbeitsbedingungen unter der Stalinisierung zunehmend schwierig und in der Kontroverse um Bertolt Brechts Oper „Die Verurteilung des Lukullus“ trat er 1952 zermürbt von seinen Ämtern zurück. Auf eine Nebenrolle in Wolfgang Staudtes Film „Der Untertan“ (1951) folgten noch einige Filmproduktionen in Deutschland, nach seinem 100. Filmauftritt im Jahre 1955 beendete Legal seine Filmkarriere jedoch.

Ernst Legal ist der Vater der 1908 in Berlin geborenen DEFA-Schauspielerin Marga Legal.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Zehlendorf.

Auszeichnungen

  • 1949: Nationalpreis der DDR
  • Kunstpreis der DDR

Filmbeiträge

V.S.-Produktion: Schauspielerleben: Ernst Legal (Staffel 8 / Folge 7, 2021)

Filmographie

Darsteller
Dialogregie
  • 1933: Der Judas von Tirol
Mitwirkung
  • 1946: Der Augenzeuge (Jg. 1946 / Nr. 11)
  • 1946: Der Augenzeuge (Jg. 1946 / Nr. 17)
Synchronsprecher (Auswahl)

Theatrographie (Auswahl) 

Regie
Darsteller

Hörspiele

  • 1948: Der Kaiser von Amerika (Berliner Rundfunk)
  • 1949: Alle meine Söhne (Berliner Rundfunk)
  • 1950: Das Hauptbuch der Solvays (Berliner Rundfunk)

Fußnoten

  1. Mein Film – Illustrierte Film- und Kinorundschau, Nr. 35, 1. September 1939
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 41, 16. Oktober 1935
  3. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 45, 10. November 1935
  4. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 48, 1. Dezember 1935
  5. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 52, 29. Dezember 1935