Erster Nordischer Krieg

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Im Ersten Nordischen Krieg verlor das durch die deutschfeindlich gesteuerte „Reformation“ geschwächte Deutsche Reich Livland und Kurland an Polen und Schweden. Es war zugleich der erste Krieg, in dem Rußland aus dem Binnenland in den Ostseeraum ausgriff.

Teilkriege

  1. Livländischer Krieg
  2. Siebenjähriger Dänisch-Schwedischer Krieg

Ausgangslage

Seit über 300 Jahren war das Marienland Livland Teil des Ordensstaates. Im Jahre 1523 begann hier die s.g. "Reformation" einzudringen, ein Komplex notorischer geistiger Verwirrung. Die Reformation verbreitete sich zunächst hauptsächlich in den Städten aus. Alt-Livland, ohnehin zersplittert, wurde durch diese feindlich gesteuerte "Reformation" erheblich geschädigt und geschwächt. Die Kräfteverhältnisse begannen sich zugunsten der Flankenmächte zu verschieben.

Zunächst geriet Livland in den Fokus der Expansionspläne Rußlands, das sich vom tatrischen Joch befreit nun für die livländische Küste wegen des Ostseehandels mit Westeuropa interessierte. Auch Dänemark und Schweden strebten an, LIvland zu erobern.

Polen, stärkste Regionalmacht, stand damals unter der Führung des letzten Jagellonen Siegmund II. 1576 war dann der ungarische Fürst Stefan Bathory zu seinem Nachfolger gewählt worden. Polens Interessen wurden durch die russischen und andere Aktivitäten erheblich berührt.

Kriegsausbruch 1558

Mit dem Einmarsch russischer Truppen in Livland begann am 22. Hartung 1558 der "Livländische Krieg".[1] Narwa fiel am 11. Wonnemond 1558, Neuhausen am 29. Brachet, Dorpat am 18. Heuert 1558. Der Norden Livlands wurde rasch besetzt und Rußland gewann zunächst den ersehnten Ostseezugang. Dänemark, das Hoheitsrechte in Estland hielt, erwirkte in Moskau einen Waffenstillstand.

Der Ordensstaat rief noch im Jahre 1558 Kaiser und Reich um Hilfe an. Diese reagierten nicht, sondern forderten Polen zur Hilfeleistung auf. Deshalb begab sich Ordensmeister Gotthard Kettler unter polnischen Schutz und Lehnshoheit.

1558 - 1563

Bereits im November 1559, gleich nach Ablauf des Waffenstillstands, kam es zu neuen Aktionen russischer Truppen und im Februar 1660 gelang den Russen die Eroberung der Marienburg, einer livländischen Grenzburg des Ordens. Am 2. August 1560 fand die Schlacht bei Ermes statt, in der das von Polen unterstützte vereinte Heer des Ordens von den Russen vernichtend geschlagen wurde.

Nun löste sich der Ordensstaat Altlivland auf. Die Macht wurde von den Livländischen Ritterschaften abgelöst. Ein Teil der livländischen Stände unterstellte sich 1561 dem König von Polen, so schloß Gotthard Kettler, der letzte Landmeister des Deutschen Ordens in Livland, 1561 mit Sigismund II. Augustus ein Abkommen, durch das aus dem Ordensland das Herzogtum Kurland und Semgallen unter polnischer Lehnshoheit entstand.

Die Stände der Insel Ösel und das Stift Pilten hatten sich bereits 1559 der dänischen Krone unterstellt.

1564 - 1568

1564 griff der Zar das Großfürstentum Litauen an, wurde jedoch geschlagen. Die anwachsende russische Bedrohung führte dazu, daß sich Polen und Litauen, die bisher schon in Personalunion von einem gemeinsamen König regiert wurden, sich im Jahre 1569 in der Realunion von Lublin zusammenschlossen. Mit dieser Realunion wurde ein gemeinsames Staatswesen geschaffen. Ein dreijähriger Waffenstillstand vom Juni 1570 bestätigte schließlich den beiderseitigen Besitzstand Rußlands und Polen-Litauens.

Eingreifen Polens

Nach dem Ausgang der Jagellonen war Stefan Bathory, ein ungarischer Fürst aus Siebenbürgen, zum polnischen König gewählt worden. Er exekutierte eine energische Politik gegen Moskau, eroberte Polask und befreite ganz Ruthenien. Es gelang ihm, bis Pleskau vorzudringen und Rußland sowohl von Livland als auch von der Ostsee abzudrängen. Da die Eroberung Pleskaus mißlang, schloß er schließlich dank päpstlicher Vermittlung durch den Jesuiten Antonio Possevino bei Pleskau am 15. Hartung 1582 erreicht. Iwan IV. hatte die Vermittlung des Papstes angerufen.

Als Johanns III. schwedischer König wurde, orientierte er die schwedische Politik gegen Rußland. Hier begann der Jahrhundertelange schwedisch-russische Gegensatz, der sämtliche Nordischen Kriege prägte. Da Schweden ziemlich isoliert war, drangen zunächst die Russen durch ganz Livland vor. Sie eroberten die Festung Weißenstein, jedoch nicht Riga.

Der Waffenstillstand von Jan Zapolski am 15. Hartung 1582 bedeutete das vorläufige Ende des schwedisch-russischen Krieges. Iwan IV. verzichtete auf Livland und Polozk, erhielt aber die vom polnischen König Stefan Bathory zwischen 1579 und 1581 eroberten russischen Gebiete zurück, nachdem dieser eine mehrmonatige erfolglose Belagerung von Pleskau aufgegeben hatte. Schweden wurde im Friedensvertrag von Pljussa mit Rußland am 10. Ernting 1583 Estland und Ingermanland zugesprochen.

Auch die Schweden stellten den Krieg ein, nachdem ihnen die Eroberung Schlüsselburgs nicht gelungen war.

1583 Friedensvertrag von Pljussa

Im Friedensvertrag von Pljussa verzichtete Iwan IV. u. a. auf Jam, Koporje und Iwangorod und erkannte Schweden den Besitz von Estland und Ingermanland der schwedischen Krone zu. Dadurch wurde Rußland von der Ostsee wiederum isoliert. Der einzige Hafen, über den Rußland jetzt noch Handel mit dem Westen treiben konnte, wurde das 1584 gegründete Archangelsk.

1584 starb Iwan IV. völlig ausgezehrt. Er hinterließ im Inneren ein zerrüttetes, im Äußeren ein ungefestigtes Land und einen geistig zurückgebliebenen Sohn Fjodor I. auf den Thron, für den jedoch der Bojare Boris Godunow die Regierungsgeschäfte übernahm. Nach dem Tod Fjodors 1598 erlosch die jahrhundertealte Rjurikiden-Dynastie. In den folgenden Jahrzehnten stürzte das Land in eine Zeit schwerer politischer Unruhen, die s. g. "Zeit der Wirren".

Siebenjähriger Nordischer Krieg

Im Jahre 1563 griff der schwedische König Erich XIV. Dänemark an. Es kam zu einem "Siebenjährigen Krieg", der 1570 im Friede von Stettin ohne Gebietsveränderungen beendet wurde.

Magus von Holstein

Von Arensburg aus unterhielt Magnus von Holstein 1569 Verbindungen zu Vertrauensleuten des Zaren, der sich zu einem erneuten Vorgehen gegen Livland entschlossen hatte mit dem Ziel, dort ein von Russland abhängiges livländisches Staatswesen zu etablieren. Während die seitens des Zaren zunächst angesprochenen ehemaligen Ordensmeister Fürstenberg und Kettler es abgelehnt hatten, sich an die Spitze eines solchen Staatswesens setzen zu lassen, war Magnus willens, die Rolle eines Vasallen des Zaren zu übernehmen.

Nachdem eine von Magnus im Herbst l569 nach Moskau abgefertigte Gesandtschaft die das Vorhaben des Zaren näher klärende Verhandlungen geführt hatte, traf Magnus im Juni 1570 in Moskau ein, um dort vom Zaren alsbald mit dem Titel „König in Livland“ ausgezeichnet zu werden. Sein ihm vom Zaren zugewiesenes Territorium beschränkte sich auf das von den Russen besetzte Oberpahlen, wobei vorgesehen wurde, dass in das Königreich von Magnus weiterhin die von ihm selbst künftig eroberten Gebiete fallen sollten sowie ein ihm vom Zaren nach dessen Ermessen zuzuweisender Anteil von den künftigen russischen Eroberungen.

Magnus heiratete im April 1573 in Nowgorod eine 13-jährige Nichte des Zaren, wurde jedoch von den Russen hingehalten. Er versuchte Livland allein zu besitzen. So machte er sich zum Gegner des Zaren, der ihn gefangen nehmen ließ.

Fußnoten

  1. Erster Nordischer Krieg