Kleist-Schmenzin, Ewald von

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Ewald von Kleist-Schmenzin)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ewald von Kleist-Schmenzin

Ewald Albert Friedrich Karl Leopold Arnold von Kleist-Schmenzin (Lebensrune.png 22. März 1890 auf Gut Groß-Dubberow, Pommern; Todesrune.png 9. April 1945 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Politiker. Als Hoch- und Landesverräter im Dritten Reich wurde er verhaftet, abgeurteilt und hingerichtet. Sein Sohn Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin war der Gründer der Wehrkundetagung in München.

Leben und Wirken

Als Sohn eines Großgrundbesitzers kam Ewald von Kleist-Schmenzin auf dem väterlichen Gut zur Welt. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften und nahm als Freiwilliger des Kaiserlichen Heeres am Ersten Weltkrieg teil. Danach wurde von Kleist-Schmenzin Gutsverwalter und Arbeitgeberfunktionär. Er war Monarchist und unbedingter konservativer Anhänger der alten Ordnung, lehnte die Weimarer Republik ab und unterstützte den Kapp-Aufstand sowie die Schwarze Reichswehr. Ebenso hatte er eine Abneigung gegen den Nationalsozialismus, die sich nach einem Treffen mit Adolf Hitler noch verstärkte.

1932 erschien seine Schrift Der Nationalsozialismus – eine Gefahr. Nach der Regierungsübernahme der Nationalsozialisten wurde er kurz verhört und inhaftiert, blieb aber nach seiner Freilassung unbehelligt.

Aktivitäten von Kleist-Schmenzin

Hinter den Kulissen unternahm Kleist-Schmenzin in der Folge alles, um das Deutsche Reich zu ruinieren und die Regierung zu stürzen. Er hatte Kontakt zu Ludwig Beck und zum Kreis um Goerdeler.

Er verstand sich als „Haupt des monarchischen Bundes im Reich“, betrachtete die Briten als seine Freunde und ignorierte dabei, daß die Siegermächte des Ersten Weltkrieges für die Beseitigung der Monarchie im Deutschen Reich verantwortlich waren. Ebenso schien ihm entgangen zu sein, daß die Briten eine Wiederbelebung preußisch-konservativer Kräfte strikt ablehnten.[1]

Im August 1938 während der sogenannten Sudetenkrise hatte er keine Hemmungen, nach London zu reisen, um sich bei den antideutschen Kriegshetzern Churchill und Vansittart über deren Haltung zu einem Staatsstreich im Reich zu informieren. Er spornte dabei zu einer Verschärfung der antideutschen Politik Großbritanniens an und empfahl, jede Verständigung mit der Reichsregierung zu verweigern.[2]

Kleist-Schmenzin, Mitglied der Bekennenden Kirche, soll seinen „Freunden“ im Foreign Office von Hitlers angeblichen Plänen gegen Frankreich, Holland, Belgien, Dänemark, Rußland, England berichtet haben und auch von der „Neuen Welt“, von geplanten deutschen Annexionen von Kanada und Sibirien, wozu die Tschechoslowakei nur der erste Schritt sei. Obwohl sich der Reichskanzler scheinbar mächtig genug zur Welteroberung fühlte, würde laut Kleist-Schmenzin allerdings ein „Nein“ aus London reichen, um diese Pläne zu vereiteln. Zugleich berichtete er über den mangelhaften Ausrüstungszustand der Wehrmacht sowie über chaotische Zustände im Reich. Dennoch müsse Großbritannien jederzeit mit einem „Blitzangriff auf die britische Flotte rechnen, ohne Ultimatum und ohne Kriegserklärung“.[3]

Anfang 1945 wurden Vater und Sohn verhaftet, Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin wurde jedoch aufgrund des Mangels an Beweisen wieder freigelassen. Kleist-Schmenzin kam im Februar 1945 wegen Hochverrats vor den Volksgerichtshof. Die Verhandlung mußte wegen eines feindlichen Luftangriffs unterbrochen werden, bei dem der Gerichtspräsident Roland Freisler ums Leben kam. Danach wurde Kleist-Schmenzin zum Tode verurteilt und hingerichtet. Seine Mutter wurde im Juni 1945 auf seinem Heimatgut von einer polnischen Mörderbande umgebracht.[4]

Literatur

  • Hans Meiser:
    • Verratene Verräter: Die Schuld des „Widerstandes“ an Ausbruch und Ausgang des Zweiten Weltkrieges, Druffel-Verlag, Stegen am Ammersee, 2. Aufl. 2008, ISBN 9783806111798
    • Zu Landes- und Hochverrat, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 449–458
  • Rolf Kosiek:
    • Legenden zum Attentat vom 20. Juli 1944, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 467–472
    • Weitere Legenden zum 20. Juli 1944, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 473–479
  • Hans Paar: Dilettanten gegen Hitler – Offiziere im Widerstand. Ihre Worte, ihre Taten, Verlag K.W. Schütz, Preußisch Oldendorf, 1985, ISBN 9783877251126
  • Heinz Roth: Widerstand im Dritten Reich, 1976
  • Johann von Leers: Reichsverräter, in: Die Kirchen als Wegbereiter der jüdischen Macht, 3. Folge. Dürer-Verlag, Buenos Aires, 1956, S. 48–64, PDF

Fußnoten

  1. Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Stuttgart 1979, Band I
  2. Näher zu seinem Verratshandeln: Hans Meiser: Verratene Verräter: Die Schuld des „Widerstandes“ an Ausbruch und Ausgang des Zweiten Weltkrieges, Druffel-Verlag, Stegen am Ammersee, 2. Aufl. 2008, S. 37–44
  3. Documents on British Foreign Policy, Volume IV, No. 606, zit. nach: Udo Walendy: Historische Tatsachen Nr. 71
  4. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396