Ewiger Wald

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DOKUMENTATION

Ewiger Wald.jpg
Filmdaten
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 88 Minuten
Sprache: Deutsch
Produktionsfirma: Lex-Film
Albert Graf von Pestalozza
Im Auftrag von: N.S. Kulturgemeinde
IMDb: deueng
Stab
Regie: Hanns Springer
Rolf von Sonjevski-Jamrowski
Drehbuch: Albert Graf von Pestalozza
Carl Maria Holzapfel
Produzent: Albert Graf von Pestalozza
Musik: Wolfgang Zeller
Kamera: Sepp Allgeier
Werner Bohne
Otto Ewald
Wolf Hart
Guido Seeber
Optische Spezialeffekte: Ernst Kunstmann
Schnitt: Arnfried Heyne
Sprecher: Günther Hadank
Heinz Herkommer
Paul Klinger
Lothar Körner
Kurt Wieschala
Darsteller: Aribert Mog

Ewiger Wald ist ein deutscher Kulturfilm aus dem Jahr 1936 zu Ehren der Verbundenheit des deutschen Volkes zum Deutschen Wald. Die Uraufführung fand am 16. Juni 1936, dem „Tag des Volkstums“, als Ausklang der vierten Reichstagung der NSKG in Berlin statt.

Erläuterung

Der Film stammt von der Nationalsozialistischen Kulturgemeinde (NSKG) unter der Leitung von Alfred Rosenberg. Er schildert durch beeindruckende Bilder die Ganzheitlichkeit des Waldes als germanisches Heiligtum seit der Schlacht im Teutoburger Wald und Heimat deutscher Kraftquell. Der Großfilm war nach einem Bericht der Zeitschrift „Illustrierter Film-Kurier“ eine gewaltige heroische Filmdichtung und ein Ergebnis eines zweijährigen Ringens um eine neue künstlerische Formgestaltung des deutschen Films aus nationalsozialistischer Weltanschauung.

„Bei einer Betrachtung des am 16 Juni 1936 im Münchner Ufa-Palast erstmals aufgeführten Filmes springt ins Auge, daß der Film mehr sein will als nur historischer Spielfilm oder Kulturfilm, obwohl er deren Elemente benutzt - nämlich eine Filmdichtung, eine filmische Symphonie Diese wird durch ein weihevolles Vorspiel eingeleitet In langsamen Kameraschwenks wird der deutsche Wald im ewigen Kreislauf vorgeführt: ‚Mit einem Feingefühl ohnegleichen tauchen die Bilder ineinander rauschende Fülle des Sommers, Wehmut des Herbstes, Versunkenheit des Winters und Aufbruch des Frühlings.‘ Untermalt werden diese beglückenden Stimmungsbilder von einer chorischen Symphonie des Filmmusikers Wolfgang Zeller.“[1]

Bereits der einzig gesprochene Satz des Wald-Vorspiels lautet:

„Was des Winters Not nicht fürchtet, überwindet den Tod.“

Dabei donnert eine tödliche Lawine zu Tal, doch ihr folgt die liebliche Auferstehung des Frühjahrs. Unmittelbar zu Beginn des historischen Teils singt der von großem Orchester begleitete Chor:

Ewig lebt,
Was sich dem Sterben
Furchtlos stellt
Zu jede Frist.
Ewig lebt,
Was ewig kämpft,
Ewig siegt,
Was ewig grünt.

Nach den Bildern der Kriegsgräberstätten des Ersten Weltkriegs und der Schmach von Versailles spricht eine Stimme in gramvollem Schmerz:

Verottet, verkommen,
Von fremder Rasse durchsetzt,
Wie trägst du, Volk,
Wie trägst du, Wald,
die undenkbare Last?

Und erhält die Antwort:

Wir beugen uns nicht,
Wir, die den Tod überwunden,
Künden die Wiedergeburt,
Tragen die Fahne ins Licht.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Mehr als zweitausend Jahre deutscher Geschichte ziehen an uns vorüber. Die Ewigkeit des Waldes klingt in einer Kantate auf. Der Rhythmus des „Stirb und Werde" offenbart sich immer neu im Sommer, Herbst, Winter und Frühling.

Der selbstgebaute Pflug aus Stämmen des Waldes gab der Menschheit das erste Brot. Sagenzeit, Ahnenzeit... Holz zu Holz gefügt wächst der erste Hausbau, die erste Siedlung aus dem Walde. Römer marschieren ein In die heiligen Wälder der Germanen, tiefer und tiefer in den Urwald, in ihr Verderben! Die schwere Schlacht entbrennt, der Sturm tobt über Baumwipfel. Was im Nahkampf nicht niedergerungen wurde, das wird von den sturmentwurzelten Bäumen erschlagen. Im Waldsumpf versinkt der letzte römische Adler. Varus ist tot, sein Heer ist vernichtet. Ihren toten Helden bereiten die Germanen eine feierliche Bestattung. Stamm auf Stamm wird hochgeschichtet und angezündet zu loderndem Flammenmeer.

Aus dem Dunkel der Nacht wächst die Wikingermacht zu Sieg und Ruhm dank der kraftvollen Schiffe aus den Stämmen des heimatlichen Waldes. Schiff auf Schiff gleitet über das weite Meer. Das letzte Segel verdämmert und in der Dämmerung versinkt ein Abschnitt der Geschichte... Neues Schicksal nimmt seinen Lauf im Zeichen des Kreuzes Christi. Holzbauten waren die ersten Kirchen, die ersten Klosterzellen. Kirchen und Dome erstehen auf gerodetem Waldboden. Mönche gehen hinterm Pflug. Mönche ziehen singend und betend durch den Kreuzgang. Noch beherrscht der Wald das Land und Burgen und Pfalzen stehen auf schroffen Waldhügeln über den Wipfeln als ragender Wehrbau.

Nach Osten! — schallt der Ruf durchs Land, deutsche Ritter nehmen das Schwert zur Hand, schaffen Raum der Heimat, Raum den Erben, vermehren das Land, vermehren den Wald. Kreuz und Schwert schaffen herrlichste Werke, der Prachtbau der Marienburg steht als ihr ewiger Zeuge. Im friedlichen Wald steht die Hütte des Schmiedes. Das Klingen der Ambos geht über in den Klang der Äxte der Holzfäller. Den wachsenden Städten mußten die Stämme des Waldes ihr Holz hergeben. Holzfuhren ziehen durch den Hochwald. Reiche holzverzierte Bauten in der mittelalterlichen Stadt. Aus Meisterwerken grüßt und spricht der Wald als deutsches Angesicht. Steil ragend wie der hohe Wald erstehen gotische Bauten inmitten der Stadt.

Wiederum wird der Wald zum Schicksal des Volkes. Adel und Ritter holzen ab, um Nutzholz gegen klingende Münze zu verkaufen. Unerträglich unterdrückt, rotten die Bauern sich zusammen. Für jeden Baum, der nicht mehr lebt, sich Bauer auf Bauer im Lande erhebt! Auf weitem Felde steht das Bauernheer. Hochauf ragt die Fahne des Bundschuh. Alarm der Trommeln. Das Kampflied klingt auf. Ein wilder Haufen zieht sengend und brennend nach Burgen und Schlössern. Wild heult in den Gesang der schrille Klang der Glocken, schreckverzerrt ist das Antlitz des Mönches, der sie läutet. Brandfackeln fliegen über Burgmauern. Burgtore werden gerammt und heroisch kämpfen die Bauern an gegen die Übermacht der besser bewaffneten Ritter! Ein Krieg geht verloren, der das Land, der den Wald furchtbar verwüstet und in tiefste Not stürzt.

Nach Zeiten tiefster Not zieht in den neun Frühling hinein ein Bauernwagen. Zeit der Aufforstung. Kienäpfel werden auf die Erde geschüttet, Samen ausgekehrt, junger Wald wächst heran, gerade ausgerichtet, der Stangenwald.

Der Feind steht im Land. Er hat den Frieden und seine Bedingungen diktiert. Wald und Holz ist ein Teil des Tributs. Unter Bewachung farbiger Kolonialtruppen fallen uralte Bäume dem Feind zum Opfer. Ein ganzes Feld von Baumriesen wird an Ketten hochgewunden, waggonverladen und wandert in Feindesland. Der Wald ist Spiegelbild der verzweifelten Wirtschaft des verzweifelten Volkes geworden.

Waldboden wird neu umgebrochen. Unter hochragenden Stämmen ziehen Bauern mit dem Pflug. Steppengras wird ausgerottet, Mischwald neu gepflanzt, die krummen Stämme aber trifft die Axt, um Licht und Luft für junge Triebe aus neuem Samen zu schaffen.

Hände greifen einen Baum, im Schmucke der Bänder ziert er als Richtkrone den Dachfirst: Neuaufbau! Zeitalter der Romantik, der Sehnsucht und der Träume. Da sehen wir den Wald, den die Maler und Dichter liebten Melke, Lenau, Eichendorff. Wer kennt sie nicht, die Bilder 'von Richter und Schwind? Es lebt der Baum wie du und ich, Wald hüllt in Traum ein dich und mich, weil aller Sehnsucht Seligkeit Teil ist von seiner Ewigkeit!

Die Beschaulichkeit wird jäh unterbrochen durch den harten Ruf des Auktionators, der abgeholzten Wald versteigert. Zum ersten... zum zweiten... zum dritten... Sie kümmert nicht, was nachher kommt, herrisch ihre Stimme schallt: die Industrie braucht Wald! Verkehr und Industrie wachsen, die Eisenbahn trägt Holz um Holz fort, jahrhundertalte Stämme wandern ins Sägewerk. Unaufhaltsam geht die Entwicklung weiter. Hell und schwer steht die Ernte, über Kornfeld und Wald zieht das Gewitter auf: Weltkrieg!

Granaten heulen, Granaten schlagen ein in den Wald. Bäume stürzen, Kompagnien stürmen, tobender Schlachtendonner erfüllt die Welt, erfüllt den Wald. In einem Unterstand, mit Holz gepölzt, sitzen ein paar Feldgraue. Es ist Weihnachtsabend. Das Lied von der „stillen, der heiligen Nacht' klingt auf. Ein Bäumchen haben sie geschmückt, das kleine Bäumchen, das Erinnerung und Symbol ist für Heimat und Wald. Doch am Ende, da ragt ein Wald von Holzkreuzen über den Heldengräbern. Soldatenfriedhöfe in aller Welt, Kreuz an Kreuz, ein Wald von Trauer und Schmerz !


Der Film

Filmplakate

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Ulrich Linse: Der Film „Ewiger Wald“ - oder: Die Überwindung der Zeit durch den Raum, in: „Zeitschrift für Pädagogik“ (31. Beiheft), S. 57 ff.