Führer-Begleit-Kommando

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Männer des FBK (Schaub, Dietrich und Daluege) mit Hitler

Das Führer-Begleit-Kommando (FBK) der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ war eine Mitte Februar 1932 auf Veranlassung von Heinrich Himmler ins Leben gerufene bzw. aufgestellte und am 29. Februar 1932 zum ersten mal eingesetzte Einheit, die mit dem Personenschutz Adolf Hitlers betraut war. Seit Dezember 1931 war Julius Schreck für die Sicherheit des Führers zuständig, seine kleine Schar wurde SS-Sonderkommando „Berlin“ genannt. Schreck unterstand ab Mitte Februar auch das FBK. Obwohl das Kommando formell der Leibstandarte unterstand, erhielt es dessen Befehle direkt von Hitler bzw. in den letzten Jahren von seinem Chef-Adjutanten Julius Schaub.

Abgrenzung

Das FBK immer nahe am „Chef“

Das Führerbegleitkommando ist nicht zu verwechseln mit dem 1933 als unabhängige Einheit ins Leben gerufenen „Kommando zum Schutz des Führers“ (Kriminalkommando/Kommando z. b. V.) oder mit dem Kanzlerschutzdienst und dem Gestapo-Führerschutzkommando, auch nicht mit dem von der Wehrmacht während des Krieges gestellten Führer-Begleit-Bataillon („Großdeutschland“; Erwin Rommel war von August 1939 bis Februar 1940 Kommandeur dieses Bataillons) oder mit Himmlers Leibwache, die ebenfalls als „Begleitkommando“ bezeichnet wurde.

Namensentwicklung

  • SS-Begleitkommando
    • Das SS-Begleitkommando wurde am 29. Februar 1932 aufgestellt, Sepp Dietrich wurde beauftragt, zum Schutze Hitlers und der höchsten Parteifunktionäre 12 SS-Männer auszuwählen; sie erhielten das Recht, Ärmelstreifen mit dem Schriftzug SS-Begleitkommando zu tragen. Zuweilen werden militärhistorisch auch die Bezeichnungen Begleit-Kommando oder Begleitkommando-SS verwendet.
  • SS-Begleitkommando des Führers
    • Von den 12 Männern wurden acht ausgesucht, die das SS-Begleitkommando des Führers bildeten und mit dem Führer auf Reisen, sprich Wahlkampf (1932), gingen. Sie waren rund um die Uhr für den persönlichen Schutz in drei Achtstundenschichten zuständig. Allerdings stellte sich schnell heraus, daß ein solches Arbeitspensum kaum möglich war, da bei Veranstaltungen immer alle anwesend sein mußten.
  • Führerschutzkommando (FSK)
    • Im Frühling 1934 wurde das aufgestockte Führerschutzkommando (Vorläufer des Reichssicherheitsdienstes) aufgestellt, wobei das SS-Begleitkommando des Führers für den persönlichen Schutz „am Mann“ (Hitler) verantwortlich blieb. Das FSK arbeitete mit örtlichen Behörden, insbesondere der Ordnungspolizei, zusammen.
  • Führer-Begleit-Kommando (FBK)
    • Mit Walther PPK (7,65 mm) ausgestattet, die sie als einzige Waffe bis zuletzt auch in seiner unmittelbaren Nähe tragen durften.

Geschichte

Nachdem Hitler bereits seit den frühen 1920er Jahren von verschiedenen Leibwächtern vom Stoßtrupp „Adolf Hitler“ begleitet worden war, wurde sein Personenschutz im Frühjahr 1932, im Vorfeld der Wahlkämpfe dieses Jahres, auf eine neue Grundlage gestellt: Heinrich Himmler suchte zu diesem Zweck zwölf SS-Männer aus, die er Hitler als potentielle Leibwächter vorstellte. Von diesen wählte Hitler acht aus, die sich fortan als engster Ring seines persönlichen Personenschutzes unter dem Namen Führer-Begleit-Kommando ständig in seiner Nähe aufhielten.

Seit 1934 gehörten die Mitglieder des Führer-Begleit-Kommandos verwaltungsmäßig dem Stab der Ende 1933 gegründeten Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ an (Personalbefehl Nr. 10 vom 24. November 1933; „zum Führerbegleitkommando gehörig“), der persönlichen Leibgarde Hitlers. Während das Kommando z. b. V. 1934 im Reichssicherheitsdienst aufging, blieb das Führerbegleitkommando bis 1945 als eigenständige Einheit bestehen. Alle Angehörigen des SS-FBK führten am linken Unterarm den Ärmelstreifen und die Insignien (Auflagen auf den Schulterstücken, Totenkopf, SS-Runen usw.) der LSSAH, sie wurden auch von ihr besoldet. 1933 befand sich in der Führerwohnung eine Verwaltungs- und Zahlungsstelle unter SS-Hauptsturmführer Griesenböck.

Fritz Darges mit Adolf Hitler auf dem Berghof im Jahre 1943

Erstmals in Erscheinung trat das Begleitkommando während der Wahlkampfreisen Hitlers im Jahr 1932. Im März 1933 rief Himmler das sogenannte „Kommando zum Schutz des Führers“ ins Leben, das – entsprechend der Neigung Hitlers, mehrere Organisationen mit identischer Zuständigkeit nebeneinander stehen und um seine Gunst konkurrieren zu lassen – mit denselben Aufgaben wie das Führerbegleitkommando beauftragt war. Anders als das Führerbegleitkommando, vor allem alte SS-Kämpfer ohne besondere Vorbildung, waren die Angehörigen des Kommandos zum Schutz des Führers professionelle Kriminalbeamte mit Erfahrung im Personenschutz.

Die Flugzeugbesatzungen und Flugkapitän Hans Baur trugen ebenfalls die Uniform der Leibstandarte, wurden aber nicht von ihr besoldet. Für die verheirateten Angehörigen des FBK wurden an der Parkseite der Reichskanzlei (ab März 1933 unter dem Schutz der SS-Stabswache „Berlin“), zur Hermann-Göring-Straße hin, zwei Wohnhäuser erbaut.

An den Türen zu den Privaträumlichkeiten des Führers (bei Anwesenheit) in der Führerwohnung stellte das FBK drei ständige Posten. Hinzu kam ein Telefonist und sieben bis zehn Leibwächter im Aufenthaltsbereich der Führerwohnung. Bei Abwesenheit des Führers befanden sich stets zwei Posten in der Wohnung.

Auf dem Berghof war ein ständiger Posten am Haupttor und ein patrouillierender Posten. Im Berghof befand sich eine ständige Bereitschaft samt Führern. Auch die Telefonzentrale des Berghofes war ausschließlich durch Angehörige des FBK besetzt.

Im Führerhauptquartier erstreckte sich der Dienst des FBK im wesentlichen auf den Sperrkreis I, also auf die unmittelbare Nähe des Führerbunkers, des Kommandostandes und der Wohnbaracken.

20. Juli 1944

Nach dem 20. Juli 1944 führte die Heerestruppe Geheime Feldpolizei (GFP) die Überprüfung von Aktentaschen bei Besuchern oder Teilnehmern von Lagebesprechungen durch. Dies geschah sehr freundlich und diskret. Waffen waren inzwischen verboten.

Das Führerbegleitkommando bestand bis zum Tod Hitlers am 30. April 1945. Sein letzter Kommandeur Franz Schädle erschoß sich einen Tag nach dem Freitod von Adolf und Eva Hitler. In der Nachkriegszeit wurden die überlebenden Mitglieder des Kommandos, die aufgrund ihrer ständigen Nähe zu Hitler zahlreiche Interna seiner politischen Tätigkeit sowie seines Privatlebens kannten, vielfach von Historikern als Zeugen bei der Untersuchung der Geschichte der NS-Zeit im allgemeinen und der Erforschung der Biographie und Persönlichkeit Hitlers im besonderen befragt.

Fronteinsatz

Da die späteren Angehörige des FBK ebenfalls aktive Offiziere der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ waren, wurden sie gelegentlich zurück zur Stammeinheit kommandiert, um Front- und Kampferfahrung zu sammeln. Dabei fielen mehrere, insbesondere an der Ostfront.

Letzter Zeitzeuge

Das letzte bekannte lebende Mitglied des Führer-Begleit-Kommandos war SS-Oberscharführer a. D. Rochus Misch, der am 5. September 2013 in Berlin verstarb.

Mitglieder und Stärke

Das noch inoffizielle Begleitkommando Hitlers bei der Hochzeit von Goebbels 19. Dezember 1931 in Severin. Diese SS-Männer waren zumeist Angehörige der mecklenburgischen Polizei und stellten auch das Begleitkommando, als Hitler im Juni 1932 den mecklenburgischen Wahlkampf aus Severin leitete.[1]

Erste Angehörige und Kommandeure des Führerbegleitkommandos

Die acht Männer, die das ursprüngliche Führer-Begleit-Kommando bildeten, waren:

  • Adolf Dirr (Dienstzeit vom 1. März 1932 bis April 1944)

Erster ständiger Fahrer:

Bekannte Mitglieder (Auszug)

Männer des Führer-Begleit-Kommandos
V. l. n. r.: August Körber, Adolf Dirr, Erich Kempka, Adolf Hitler, Bruno Gesche und Franz Schädle auf dem Obersalzberg (nach anderen Quellen in einem Führerhauptquartier), 1943/44
Ärmelstreifen SS-Begleitkommando; Mitglieder der Leibwache, die später direkt von der Leibstandarte kamen, trugen zumeist weiterhin den Ärmelstreifen mit Adolf Hitler in Sütterlinschrift.
Otto Günsche und Adolf Hitler

Stärke

  • bis 1937: 31 Führer und 112 Mann
  • bis 1945: je nach Quelle 150 bis 500 Mann

Gliederung der Stärke 1937

Leibwache

  • 13 / 14 (Offiziere / Unterführer und Mannschaften)

zur Zeit im (Außen-)Einsatz

  • 5 / 1 (Offiziere / Unterführer und Mannschaften)

Diener und Ordonnanzen

  • 2 / 14 (Offiziere / Unterführer und Mannschaften)

Fahrbereitschaft und Führerfrontkolonne

  • 3 / 52 (Offiziere / Unterführer und Mannschaften)
  • 40 Fahrzeuge

Sonstiges (zum Kommando abkommandiert oder zugeteilt)

  • 7 / 28 (Offiziere / Unterführer und Mannschaften)

Verwaltung

  • 1 / 3 (Offiziere / Unterführer und Mannschaften)

Ärzte des FBK

Literatur

  • Peter Hoffmann: Die Sicherheit des Diktators – Hitlers Leibwachen, Schutzmaßnahme, Residenzen, Hauptquartiere, Piper Verlag (1982), ISBN 978-3492021203

Fußnoten

  1. Albrecht: SS und Polizei in den Kampfjahren – Wie mecklenburgische Polizeibeamte an dem Aufbau der SS mitarbeiteten, in: „Der Deutsche Polizeibeamte“, Heft 8, 1937, S. 260–262
  2. Von April 1942 bis Dezember 1942 wurde Gesche wegen Trunkenheit von Himmler als Bestrafung an die Ostfront versetzt, wo er sich allerdings hervorragend bewährte.