Feldpost

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Feldpost Österreich-Ungarn 1914-18

Unter Feldpost versteht man im Militärwesen die Postversorgung der im Einsatz befindlichen Einheiten durch zivil ausgebildete, vereidigte Soldaten unter der Bezeichnung Feldpostbeamter. Die Feldpost verbindet die Truppe mit der Heimat, als Heerespost auch die Truppen untereinander.

Geschichte

Erste Feldpost der Wehrmacht vom September 1937[1]

Als Vorläufer der Feldpost gilt die Kriegsstafette (Reiter- und Pferdewechsel) Kaiser Maximilians I. von 1490 im Krieg gegen die Ungarn. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde von dem Freiherrn von Paar, Sohn der Grazer Hofpostmeisters, ein kaiserliches Feldpostamt eingerichtet. Das erste Feldpostregelement erschien in Sachsen, das Reglement bey dem Churfürstl. Sächss. Hoff-Feld-Postamt im Reiche anno 1693.

Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurden im Deutschen Heer 88 Feldpostanstalten mit durchschnittlich elf Beamten aufgestellt. Neben militärischen Schriftstücken wurden portofrei auch Privatbriefe und Zeitungen befördert.

Im Ersten Weltkrieg wurde die Feldpost dem Reichspostamt unterstellt. Die Leitung der 740 Feldpostanstalten mit 13 000 Beschäftigten oblag dem Feldoberpostmeister beim Generalquartiermeister. Im Zweiten Weltkrieg leitete der Heeresfeldpostmeister, der Präsident der Reichspostdirektion Köln, Karl Ziegler, die deutsche Feldpost. Für die Wehrmachtsbeamten/zur Wehrmacht abgeordneten Beamten war die Waffenfarbe zitronengelb, die Schulterstücke mit FP versehen. Für militärdienstliche Post/Heerespost im Reich galt der Aufdruck „Frei durch Ablösung Reich“.

Im Einsatz an der Kriegsfront herrschte der Vermerk „Feldpost“ vor. Heerespost war die Dienstpost der Dienststellen untereinander. Auf Ebene Reichspostministerium war der Heeresfeldpostmeister (HPM) eingebunden. Über die Reichspostdirektionen die Armeefeldpostmeister (APM) und auf Amtsebene die Feldposteinheiten mit Armeebriefstellen (ABSt), Feldpostleitstellen (FpLSt) und Feldpostämtern (FpÄ). Die 17 Armeebriefstellen der Armeefeldpostmeister waren bei einem Armeeoberkommando (AOK) eingesetzt, mit Dienst- statt privater Feldpost befaßt und mit 14 Beamten besetzt. Die 27 Feldpostleitstellen sammelten mit je 54 Mitarbeitern die von den Postsammelstellen (PSSt) und Postleitpunkten (PLP) von den zivilen Postämtern eingeholte Feldpost und leiten sie an die Feldpostämter weiter.

Die 400 Feldpostämter der Feldpostmeister und seiner ca. 15 Mitarbeiter wurden bei den Stäben bis zur Division abwärts meist in der Nähe der Verpflegungsausgabestellen eingerichtet. Das Feldpostamt einer Division war für über 100 Feldpostnummern verantwortlich. 1939 waren 40 000 Feldpostnummern vergeben, 1944 schon 64 000. Die Nummern wurden ohne Regel verteilt und blieben bei den Einheiten auch bei Standortwechseln. Ab dem Bataillon wurden Nummern zugeteilt, Stab und Kompanien durch Buchstaben gekennzeichnet:

  • Feldpostnummer 12 345A = Stab des Bataillons X
  • Feldpostnummer 12 345B = 1. Kmp. des Bataillons X
  • Feldpostnummer 12 345C = 2. Kmp. des Bataillons X
  • Feldpostnummer 12 345D = 3. Kmp. des Bataillons X
  • Feldpostnummer 12 345E = 4. Kmp. des Bataillons X

Buchstaben vor der Feldpostnummer bedeuteten:

  • „L“ Luftgaupostamt (LGPA) für Feldpostnummern z.B. bei der Flakartillerie
  • „M“ Marinepostamt für schwimmende, ab Juli 1944 für Landeinheiten und ab Oktober 1941 für Handelsschiffe im Dienst der Kriegsmarine
  • „Sch“ Landmarineeinheiten des Küstenschutzes ab Oktober 1941.

Mai 1941 wurden „SS-Feldpostämter“ eingerichtet. Bis 1945 entstanden 48 SS-Feldpostämter mit 900 Beamten.

Die Zensur wurden durch die Feldpostprüfstellen in Aufsicht durch das Amt Ausland/Abwehr III im OKW vorgenommen. Eine Feldpostprüfstelle bestand aus fünf Offizieren und 14 Unteroffizieren. Nur Offiziere prüften die Offiziersfeldpost.

Verfilmung

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Rühle, Gerd: Das Dritte Reich – Dokumentarische Darstellung des Aufbaues der Nation. Band V. Das fünfte Jahr 1937. 1938. S. 265f, 407.