Heim, Ferdinand

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Ritterkreuzträger Generalmajor Ferdinand Heim 1942 an der Ostfront

Ferdinand Karl Theodor Heim (Lebensrune.png 27. Februar 1895 in Reutlingen; Todesrune.png 14. November 1971 in Ulm) war ein deutscher Offizier der Württembergischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Oberstleutnant Heim
Generalslager Trent Park, November 1944; von links stehend: Otto Elfeldt, Ferdinand Heim und Gerhard Bassenge; sitzend: Friedrich Freiherr von Broich, Heinrich Eberbach, Georg Neuffer und Oberst Hans Reimann (Lebensrune.png 28. März 1899 in Wilkonice bei Kröben, Provinz Posen).
Ferdinand Heim trat am 24. Juni 1914 als Fahnenjunker in die kaiserliche Armee ein. Er wurde zuerst im 1. Württembergisches Feldartillerie-Regiment "König Karl" Nr. 13 eingesetzt. Bei Kriegsbeginn rückte er mit seinem Regiment ins Feld. Am 25. Februar 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Ab Sommer 1916 wurde er dann beim Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 27 eingesetzt. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das 100.000 Mann-Heer der Reichswehr übernommen. Dort wurde er zuerst als Adjutant der III. Abteilung vom 5. (Württ.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Ab Herbst 1921 absolvierte er seine Führergehilfenausbildung beim Stab der 5. Division der Reichswehr. Ab Herbst 1922 wurde er dann wieder für ein Jahr im 5. (Württ.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Im Herbst 1923 setzte er seine Führergehilfenausbildung für ein weiteres Jahr fort. Danach wurde er wieder im 5. (Württ.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Dabei war er im Frühjahr 1924 bei der 7. Batterie im Einsatz. Bei dieser wurde er am 1. Februar 1928 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann als solcher in das Reichswehrministerium abgeordnet. Ab diesem Tag wurde er auch als Hauptmann i. G. bezeichnet. Im Frühjahr 1929 wurde er aber bei der 8. Batterie vom 5. (Württ.) Artillerie-Regiment in der Rangliste aufgeführt. Im Frühjahr 1930 wurde er dann in die Heeresabteilung (T1) beim Truppenamt des Reichswehrministerium versetzt. Am 1. April 1932 wurde er zum Chef der 4. Batterie vom 5. (Württ.) Artillerie-Regiment ernannt. Am 1. Juli 1933 wurde er als Lehrer an die Infanterieschule versetzt. Dort wurde er am 1. August 1934 zum Major befördert. Ab Herbst 1934 wurde er die nächsten Jahre weiter bei der Kriegsakademie eingesetzt. Dort wurde er am 1. März 1937 zum Oberstleutnant befördert. In diesem Monat wurde er auch zum OKH versetzt. Am 10. November 1938 wurde er zum Ia des XVI. Armeekorps ernannt. Am 1. August 1939 wurde er zum Oberst befördert. Am gleichen Tag wurde er zum Chef des Generalstabes vom XVI. Armeekorps ernannt. Mit diesem nahm er dann am Polenfeldzug teil. Am 15. Februar 1940 wurde er zum Abteilungsleiter beim OKH ernannt. Am 3. September 1940 wurde er zum Chef des Generalstabes der 6. Armee ernannt. Diese war zu diesem Zeitpunkt im Raum Cherbourg, um sich für die Operation Seelöwe vorzubereiten. Später wurde die 6. Armee in den Osten verlegt. Dort blieb er auch zu Beginn des Ostfeldzuges der Chef des Generalstabes beim Vormarsch nach Südrussland. Ihm wurden auch beide Spangen zum Eisernen Kreuz verliehen. Als Nachfolger des Oberbefehlshabers Generalfeldmarschall von Reichenau übernahm am 1. Januar 1942 sein Vorgänger als Chef des Generalstabes, General der Panzertruppe Friedrich Paulus, den Oberbefehl über die 6. Armee. Am 26. Januar 1942 wurde Heim mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 1. Februar 1942 wurde er zum Generalmajor ernannt. Am 15. Mai 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 1. Juli 1942 übernahm er als Kommandeur die 14. Panzer-Division. Für seine Führung wurde er am 30. August 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. November 1942 wurde er zum Generalleutnant ernannt. Am gleichen Tag wurde er mit der Führung des XXXXVIII. Panzerkorps beauftragt. Am 14. November 1942 wurde das Korps zur Verstärkung der 3. rumänischen Armee in deren Rücken verlegt. Der Plan ging aber nicht auf und damit kam es zur Einkesselung der 6. Armee im Raum Stalingrad. Nur wenige Tage später wurde Heim abgelöst und in die Führerreserve vom OKH versetzt. Gleichzeitig wurde er auf persönlichen Befehl von Adolf Hitler verhaftet und im Gefängnis Berlin-Moabit in Einzelhaft gesetzt. Im April 1943 wurde er aus der Haft entlassen und kam ins Lazarett. Am 16. August 1943 wurde er aus der Armee entlassen. Am 1. August 1944 wurde er wieder reaktiviert. Am 5. August 1944 wurde er zum Festungskommandant von Boulogne ernannt. Am 23. September 1944 begab sich Generalleutnant Heim mit den Resten der Festungsbesatzung in alliierte Kriegsgefangenschaft. Am 12. Mai 1948 wurde er aus dieser entlassen. Nach dem Krieg betätigte er sich dann später auch als anerkannter Autor. So erschien 1962 das viel beachtete Werk: "Der Feldzug gegen Sowjetrußland 1941 bis 1945: Ein operativer Überblick" welches er mit dem ehemaligen Generalmajor Alfred Philippi geschrieben hatte in Stuttgart.[1]

Zweiter Weltkrieg

Zwei Jahre war Heim Chef des Generalstabs der 6. Armee unter Generalfeldmarschall von Reichenau und dem späteren Generalfeldmarschall Paulus. Als Kommandeur einer Panzerdivision, die er am Don und in der Kalmükensteppe führte, zeichnete er sich durch besonderen Schwung aus und erwarb schon nach acht Wochen, nachdem die Division eine 40 km tiefe Abwehrstellung durchstoßen hatte, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Bereits nach weiteren zwei Monaten, während des Angriffs auf Stalingrad, zum Führer eines als Heeresgruppenreserve vorgesehenen Panzerkorps berufen, sah Heim sich, mit ganz unzureichenden Treibstoff- und Munitionsvorräten und an der Seite von unzulänglich ausgerüsteten und zum Teil wenig kampflustigen rumänischen Verbänden, der die deutsche Nordflanke bedrohenden sowjetischen Offensive gegenüber, die am 19. November 1942 losbrach. Sehr bald befand das Korps sich in schwierigster Lage, meisterte sie aber, so gut die Umstände es zuließen. Eine eingeschlossene rumänische Kampfgruppe konnte es zwar nicht entsetzen, aber doch ihre durchgebrochenen Reste aufnehmen. Hitler aber erließ einen Befehl an das Heer, in dem er alle Schuld an dem sowjetischen Durchbruch der Führung Heims zuschob.[2]

Nachkriegszeit

Nach Rückkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft 1948 arbeitete Generalleutnant a. D. Heim bis etwa 1953 als Einkäufer in einem Ulmer Nahrungsmittelunternehmen, danach zeitweise bei der Operational History (German) Section der Historical Division der United States Army.

Familie

Ferdinand war der des Rechtsanwalts Ferdinand Heim (1864–1912) und dessen Frau Fanny, geb. Jäckh (1872–1936). Nach dem Tode seines Vaters heiratete seine Mutter den Rechtsanwalt Wilhelm Schoffer (1862–1937), der Ferdinand ein guter Stiefvater wurde. Er hatte zwei Brüder.

Ehen

Oberleutnant Heim heiratete 1923 in Stuttgart seine Verlobte Hedwig Wunderlich (1896–1944). Aus dieser Ehe sind zwei Söhne entsprossen. Beim schwersten Luftangriff auf Ulm am 17. Dezember 1944 gehörten Hedwig und einer ihrer Söhne zu den Opfern der Terrorflieger der Alliierten. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft im Jahre 1948 heiratete er noch im selben Jahr in Detmold Johanna Meta Ilse Schultze (Lebensrune.png 11. Juni 1916), aus dieser Ehe ist ein weiterer Sohn entsprossen.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Heim, Ferdinand Karl TheodorLexikon der Wehrmacht
  2. Heim, Ferdinand Karl Theodor, Landesarchiv Baden-Württemberg
  3. 3,0 3,1 3,2 Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 147
  4. 4,0 4,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 375, ISBN 978-3-938845-17-2