Fleischhauer-Gutachten

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Das Fleischhauer-Gutachten wurde 1935 von Ulrich Fleischhauer für den Berner Prozeß erstellt.[1] Gegenstand des Gutachtens sind die Protokolle der Weisen von Zion.

Inhalt

Fleischhauer kommt in seinem Gutachten zu dem Schluß, daß die Protokolle eine Neuaufbereitung des Werkes „Gespräche aus der Unterwelt zwischen Machiavelli und Montesquieu“ von Maurice Joly sind. Der Text wurde allerdings an die geänderten Verhältnisse der Zeit angepaßt, weil seit der Veröffentlichung von Jolys Schrift einige Jahrzehnte vergangen waren.

Die Gegenseite versuchte, Jolys Werk als bloße Schmähschrift gegen Kaiser Napoleon III. abzutun. Fleischhauer weist dagegen aber auf eine Textstelle hin, die eindeutig auf die Juden abhebt. Darin ist die Rede von den „Ruhmreichen“, die ihr Vaterland zurückverlangen. Dies ist eindeutig eine Anspielung auf den nationalen Mythos der Juden. Dieser besagt, daß sie einst einen eigenen Staat besaßen, der ihnen aber abhanden kam.

Die Abwegigkeit der Protokolle wollte die Gegenseite mit dem Hinweis auf die Untergrundbahnen belegen, über die notfalls die europäischen Hauptstädte gesprengt werden sollten. Fleischhauer wendet dagegen ein, daß die Kathedrale Sweta Nedelja 1925 gesprengt wurde. Bulgarische Kommunisten verübten diesen Bombenanschlag bei dem 120 Personen, hauptsächlich aus der politischen und militärischen Oberschicht Bulgariens, getötet wurden und rund 500 Personen schwere Verletzungen erlitten.[2] Bis zu den Anschlägen von Madrid 2004 galt dieser Bombenanschlag als der schwerste jemals in Europa verübte.

Verfasserschaft

Das Gutachten ist zwar nach Fleischhauer benannt, aber es ist eine Gemeinschaftsleistung internationaler Judengegner. Die Bandbreite reichte dabei von polnischen Katholiken bis zu Atheisten. Ihre Judengegnerschaft war das gemeinsame Band, das die Verfasser des Gutachtens einte.

Jolys Buch

Die Fleischhauer vorliegende deutsche Übersetzung von Jolys Buch war laut Fleischhauer unbrauchbar. Der Übersetzer Herz soll nach Fleischhauer Jude gewesen sein und absichtlich eine fehlerhafte Übersetzung geliefert haben. In dieser Übersetzung fehlt die Textstelle mit den „Ruhmreichen“. Für das Gutachten wurde deshalb eine eigens dafür aus dem französischen Original angefertigte deutsche Übersetzung verwendet.

Filmbeiträge

Literatur

  • Ulrich Fleischhauer: Das Fleischhauer-Gutachten – Die echten Protokolle der Weisen von Zion, Sachverständigengutachten, Bern 1935
  • Jeffrey L. Sammons: Die Protokolle der Weisen von Zion. Die Grundlage des modernen Antisemitismus – eine Fälschung. Text und Kommentar, Wallstein Verlag, Göttingen 1998 (9., unveränderte Auflage 2016), ISBN 978-3-89244-191-5 (Siehe darin zum Gutachten insbesondere die Einleitung, S. 7–26, und das Nachwort, S.115–118.)
  • Maurice Joly: Gespräche aus der Unterwelt zwischen Machiavelli und Montesquieu oder die Politik Machiavellis im XIX. Jahrhundert. Von einem Zeitgenossen. Aus dem Französischen (1865) (Netzbuch)
  • Maurice Joly: Dialogue in Hell between Machiavelli and Montesquieu (Netzbuch)[3]

Fußnoten

  1. Traugott A. Zimmerli: Die „Protokolle der Weisen von Zion“ , Lübeck-Kunterbunt.de
  2. Nervöse Klopse und Zuckerbäcker, Die Zeit, 16. März 1973
  3. In dieser englischen Übersetzung ist die Textstelle mit den „Ruhmreichen“ enthalten. Die Ruhmreichen werden darin als „the Glories“ übersetzt.