Fluggerät

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Ein Fluggerät ist ein technisches Hilfsmittel, das es ermöglicht, Menschen oder Lasten per Luftfahrt zu befördern. Ein Luftfahrzeug ist ein Gerät, das innerhalb der Erdatmosphäre fliegt oder fährt.

Ballon

Am 27. August 1785, zwei Monate nachdem der französische Chemiker Antoine Laurent de Lavoisier ein bereits hundert Jahre zuvor von dem Engländer Henry Cavendisch entdecktes Gas Wasserstoff genannt hatte, befüllte Professor Jacques Charles von der Academie des Sciences damit einen unbemannten Ballon von 3,65 Meter Durchmesser und ließ ihn vom Pariser Marsfeld aufsteigen. Als der Ballon 18 Kilometer weiter beim Dorf Gonesse niederging, hielten die verängstigten Bauern ihn für ein stinkendes Ungeheuer und hackten ihn in Stücke.

Zuvor hatten Menschen jahrhundertelang vergeblich versucht, außer ein paar erfolglosen Versuchen mit vogelartigen Schwingen und der Möglichkeit, sich an einen Drachen nach chinesischem Vorbild zu hängen, große von Menschen gemachte Objekte zum Fliegen zu bringen. Die Brüder Montgolfier schließlich ließen 1783 erstmals einen Heißluftballon in die Luft stiegen.

Danach unternahmen Francois Pilatre de Rozier und der Marquis d'Arlandes die erste Freiballonfahrt. Hierbei mußte der Marquis die Kohlepfanne schüren und die Außenhaut des Ballons mit einem Schwamm befeuchten, da Funken sonst einen Schwelbrand verursacht hätten. Professor Jacques Charles folgte mit seinem Wasserstoffballon bald darauf. Schon zwei Jahre später wurde der erste Ballon mit einer handbetriebenen Luftschraube bewegt, und Jean-Pierre Blanchard und der Amerikaner John Jeffries überquerten in einem Wasserstoffballon den Ärmelkanal. 1797 unternahm Jacques Garnerin von einem Ballon aus den ersten Fallschirmsprung.

Später in den 1860er Jahren wurden Ballons erstmals in größerem Umfang zu Beobachtung von Stellungen im amerikanischen Bürgerkrieg eingesetzt. 1870 wurden sie dann auch im deutsch-französischen Krieg eingesetzt.

Luftschiff

Der Franzose Gaston Tissandier stellte 1883 sein „dirigible“ vor, ein von einem Siemens-Elektromotor angetriebenes lenkbares Luftschiff, und im Jahr darauf bauten Charles Renard und Arthur Krebs eine größere Variante – das erste wirklich steuerbare Luftschiff der Welt nach einer Patentschrift von Hermann Ganswindt.

In Deutschland wurde daraufhin 1900 von Ferdinand Graf von Zeppelin das auf eigene Rechnung gebaute Luftschiff LZ 1 am 2. Juli 1900 in Dienst gestellt. Allerdings ließ es sich nicht gut steuern. Dies wurde aber 1906 durch den Nachfolger behoben.

Flugzeug

Hauptartikel: Flugzeug

Der Engländer Sir George Cayley hatte die Grundprinzipien des Fluges bereits 1799 erkannt und ein Flugzeug mit starren Tragflächen entworfen, mit einem Rumpf, in dem der Flieger saß, und einem Heckleitwerk, das Stabilisator, Seitenleit- und Höhenruder vereinte. Zehn Jahre später baute er das erste bemannte Gleitflugzeug und flog auch einige Meter damit. Später wurden diese Entwürfe z. B. 1890 von Clement Ader wieder aufgegriffen und es gelangen ihm mit einem per Dampfmaschine getriebenen Flugzeug ein paar Hüpfer über max. 50 Meter.

Ernsthaft wurden die Ideen von Cayleys Studien erst durch Otto Lilienthal in seinem 1889 veröffentlichten Buch „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegerei“ wieder aufgenommen. Lilienthal setzte nahe Berlin diese Ideen in ca. 2.500 Flügen in die Praxis um. Die Tragflügel der leichten, einflügeligen Gleiter, die er zwischen 1893 und 1896 baute, bestanden aus Holmen, die mit gewachstem Segeltuch bespannt waren, was dafür sorgte, daß der Luftdruck unter dem Flügel größer war als darüber. Seine Versuche unternahm er von einem kleinen Hügel aus und erreichte hierbei Weiten von ca. 250 Metern. Die Steuerung wurde hierbei durch Gewichtsverlagerung vorgenommen.

Hubschrauber

Es sind Versuche gemacht worden, Luftfahrzeuge ohne Flügel lediglich durch zwei gegenläufige Propeller senkrecht nach oben zu ziehen. Derartige Hubschrauber benötigen keine Anlauffläche für den Start und keine Auslauffläche für die Landung, haben aber nur eine geringe Vorwärtsgeschwindigkeit (durch Schrägstellung der Achsen) und ein großes Gefahrenmoment, denn bei Versagen des Triebwerkes oder Festfressen der Welle ist der Absturz die unausbleibliche Folge. Beachtlich sind die Resultate mit dem Tragschrauber des Spaniers Juan de la Cierva. In einem normalen Flugzeugrumpf treibt der Motor die Luftschraube, welche reinen Vortrieb erzeugt. Anstelle der Tragflächen befinden sich über dem Rumpf vier Windmühlenflügel, die durch den Fahrtwind rotieren (also nicht vom Motor getrieben werden, daher: Auto-Giro = Selbst-Kreislauf). Die Tragfähigkeit der vier rotierenden Flügel ist größer als die feststehender Tragflächen, weil zur Fluggeschwindigkeit noch die Umlaufgeschwindigkeit hinzutritt, denn die Menge der unter den Tragflügeln durchstreichenden Luft ist maßgebend für den Auftrieb. Der Auto-Giro benötigt durch den erhöhten Auftrieb nur kleine Start- und Landeflächen und ist kippsicher.

Im Juli 1901 soll Hermann Ganswindt, noch vor dem ersten Motorflug der Menschheitsgeschichte mit einem Flugzeug durch Gustav Weißkopf, mit einem selbst konstruierten Hubschrauber ein kurzer Flug gelungen sein.

Siehe auch

Literatur

  • Hermann Hoernes: Die Luftfahrzeuge der Zukunft (1891) (PDF-Datei)