Forseti

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Forseti, zu Gericht sitzend (vermutlich in Glitnir). Illustration von 1881.
Forseti, auf dem Richterstuhl (zeitgenössische Darstellung)

Forseti (auch Foseti; friesisch: Fosite; „Vorsitzender am Thingplatz“, „Vorsitzender“, in der isländischen und färöischen Sprache „Präsident“; sächs. Firihsazi, ahd. Forsit) ist in der germanischen Mythologie der Gott für Recht und Gesetz („Gerechter Richter“), der Vorsitzende der Thing-Versammlung. Er ist einer der Asen, Sohn des Balder und der Nanna[1]. Seine Residenz ist der von Gold und Silber glänzende Saal Glitnir, welcher in Glastheim (Gladaheim), wo er als oberster Richter Asgards täglich Recht spricht unter Göttern und Menschen, und alle Fehden schlichtet.[2]

Fositesland

Nach den christlichen Heiligenlegenden des Willebrord und Ludger befand sich auf der Insel Helgoland ein Heiligtum des friesischen Gottes Fosite, eine Quelle, aus der schweigend geschöpft wurde. Hier weidete das heilige Vieh Fosites, das niemand schlachten durfte. Nach dem Gott hieß Helgoland damals Fositesland. Das Heiligtum soll durch den Missionar Ludger zerstört worden sein.

Siehe auch

Literatur

  • Jacob Grimm: Deutsche Mythologie Coburg: K.W. Schütz-Verlag 2001, ISBN 3-87725-133-1 (Überarbeiteter Nachdruck der Originalausgabe von 1943 nach dem Exemplar des Verlagsarchives)
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie, Stuttgart 1995. ISBN 3-520-36802-1

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl.: Edda, Gylfaginning, 32
  2. Edda: Grimnirlied, Strophe 15