Franken (Stamm)

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Fränkischer Krieger im 5. Jahrhundert, Illustration in „Costumes de Paris a durchquert les siecles“ von H. Gourdon de Genouillac, graviert von Stablo (19. Jahrhundert).

Die Franken (wortverwandt mit frz. franc, dt. frank = frei; d.h. die Freien) gehören zu den vier urdeutschen germanischen Kernstämmen. Die Nachfahren des fränkischen Volksstammes siedeln heute im bayrischen Franken, in Hohenlohe-Franken, in Hessen, dem Großteil des Rheinlandes, der Pfalz, in Luxemburg und in Lothringen.

Erläuterung

Die beiden Hauptgruppen der Franken waren die Salier und die Rheinfranken bzw. Ripuarier. Die Rheinfranken siedelten am Niederrhein um den Herrschaftsschwerpunkt Köln. Die Salier drangen nach Westen über den Niederrhein nach Toxandrien vor, wurden dort von Kaiser Julian 358 besiegt und in Toxandrien als römische Bundesgenossen (foederati) angesiedelt. In der Folge dienten sie vielfach im römischen Heer und dehnten ihr Siedlungsgebiet in Nordgallien kontinuierlich aus. Sie standen unter der Herrschaft merowingischer Könige, die für die Römer auch gegen Bezahlung Militärdienste leisteten. Die Franken im Römerreich hielten aber die Kontakte zu ihren früheren Siedlungsgebieten aufrecht, so daß sie als einzige Germanen auch nach der Völkerwanderung noch Menschennachschub aus ihrem Stamm erhielten. Nach dem Tod Chlodwigs wurde das Königreich unter seinen vier Söhnen aufgeteilt (fränkisches Erbrecht). Im 6. Jahrhundert erfuhr das Reich weitere Teilungen und Wiedervereinigungen, bis schließlich Chlotar II. 613 das Reich, das sich nun auch tief in rechtsrheinisches Gebiet ausgedehnt hatte, wieder zusammenfaßte. Kurz nach seinem Tod verloren die merowingischen Könige jedoch ihre Macht zunehmend an die Hausmeier, die als höchste Beamte den Staat im Auftrag der Könige leiteten.. Im östlichen Teil des Frankenreiches, in Austrien, begann der Aufstieg der Karolinger, die über 100 Jahre lang die Hausmeier stellten und über das Reich herrschten wie Könige. Die Macht der Franken erreichte ihren Höhepunkt unter dem Enkel von Karl Martell, Karl dem Großen, der zu seiner Zeit der mächtigste Herrscher Europas war.

Franken (wahrscheinlich die »Freien« bedeutend), germanischer Stamm, der um 250 n. Chr. eine Anzahl germanischer, der taciteischen Gruppe der Istävonen zugehöriger Völkerschaften am mittlern und niedern Rhein umfaßte, von denen die Chamaven, Attuarier, Ampsivarier, Sigambrer und Salier die wichtigsten waren. Wenig später sonderte er sich in die beiden Hauptgruppen der Salier am Niederrhein und der Ripuarier am Mittelrhein mit Köln als Hauptstadt. Nachdem sie sich unter fortwährenden Kriegen mit den Römern und trotz mehrfacher Niederlagen um 290 der Betuwe (s. Bataver) bemächtigt hatten, dehnten sie sich von hier aus über die Landschaft Toxandrien (jetzt Nordbrabant) aus, wurden hier zwar 358 vom Kaiser Julian unterworfen, aber in ihren Wohnsitzen belassen und mußten nur Hilfstruppen zum römischen Heere stellen. Das Verhältnis der Abhängigkeit dauerte bis zum Anfang des 5. Jahrh. Über ihre spätern Staatengründungen s. den Artikel »Frankenreich«. Sprachgeschichtlich (Genaueres hierüber im Artikel »Deutsche Sprache«, S. 744) bezeichnet man mit »Niederfranken« die Bewohner jenes Gebietes, dem die eigentlichen Niederlande, Kleve und Geldern zuzurechnen sind. Die benachbarte Stufe im Übergange von diesen Niederdeutschen zu den Mittel- und Hochdeutschen bilden die »Mittelfranken« am Niederrhein mit ihren sprachlich voneinander leicht abweichenden Hauptsitzen Köln, Trier, Luxemburg und Lüttich. Im Zusammenhange hiermit heißen endlich »Oberfranken« alle die F., die am Obermain (»Ostfranken«), am Mittelmain (»Westfranken«), an der obern Werra (Henneberg) und an der Rhön, ferner zwischen Unterrhein und Lahn, in den Gegenden von Frankfurt, Mainz, Darmstadt und der Pfalz sitzen. Über die Geschicke dieses oberfränkischen Gebietes s. den folgenden Art. »Franken« (Herzogtum). Vgl. Rein, Die Namen Salier und salische Franken als Bezeichnungen eines Frankenstammes (Krefeld 1847); Kurth, La France et les Francs dans la langue politique du moyen-âge (»Revue des questions historiques«, 1895); Birt, De Francorum Gallorumque origine Troiana (im »Rheinischen Museum für Philologie«, neue Folge, Bd. 51, 1896); Stein, Die Urgeschichte der F. und die Gründung des Frankenreichs durch Chlodwig (Würzb. 1897); Sergeant, The Franks, from their origine as a confederacy to the establishment of the kingdom of France and the German empire (Lond. 1898); Schmaus, Anfänge der Geschichte der F. (Bamberg 1903) und die Literatur beim Art. »Frankenreich«.[1]

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Franken, Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6, Leipzig 1906, S. 827-828