Pfeffer von Salomon, Franz

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel befaßt sich mit den Obersten SA-Führer und Reichstagsabgeordneter Franz Pfeffer von Salomon, für weitere Namensträger siehe von Salomon
Franz Pfeffer von Salomon (rechts), Oberster SA-Führer 1926-1930, mit Rudolf Heß 1937. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv Hoffmann)

Franz Felix Pfeffer von Salomon (Lebensrune.png 19. Februar 1888 in Düsseldorf; Todesrune.png 12. April 1968 in München) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Kaiserlichen Heeres im Ersten Weltkrieg, Führer des Westfälischen Freikorps „Pfeffer“, Oberster SA-Führer, Mitglied des Reichstages und Gutsbesitzer. Der Militärberater und Politiker von Salomon ist der ältere Bruder von Friedrich „Fritz“ Pfeffer von Salomon.

Leben

Franz Felix Pfeffer von Salomon, der später oft nur als Franz von Pfeffer bekannt war, wurde am 19. Februar 1888 in Düsseldorf geboren und stammt aus einer 1862 geadelten niederrheinischen Familie.[1] Nach dem Abiturientenexamen studierte er Rechtswissenschaften. Als Referendar in Dülmen in Westfalen zog es ihn dann zum militärischen Beruf. Mit Patent vom 20. August 1909 wurde er Leutnant im 1. Westfälischen Infanterie-Regiment „Herwarth von Bittenfeld“ Nr. 13 in Münster i. W.

Im Ersten Weltkrieg nahm er am Westfeldzug teil, im September 1918 wurde er zum Hauptmann befördert und erhielt eine Generalstabsausbildung. Zuletzt war er Bataillonsführer; zweimal wurde er verwundet.

In der Zeit der Novemberrevolte befehligte er das „Westfälische Freikorps Pfeffer“. Wegen seiner Teilnahme am Kapp-Lüttwitz-Aufstand 1920 wurde er verhaftet, aber im Jahre 1921 durch Amnestie und Sonder-Gerichtsspruch wieder auf freien Fuß gesetzt. Er beteiligte sich dann am oberschlesischen Freiheitskampf. Nachdem er dann 1922 dem „Rheinisch-westfälischen Treubund“ beigetreten war, war er 1923 der Leiter des aktiven Ruhrkampfes gegen die dortige Rote Ruhrarmee. Zwischen 1923 und 1925 engagierte er sich im politisch-militärischen Konflikt mit der französisch-belgischen Armee im Ruhrgebiet und wurde durch ein französisches Gericht im contumaciam zum Tode verurteilt. Zu Anfang des Jahres 1924 schloß er sich Hitler an und bildete den Gau Westfalen der NSDAP,[2] dessen erster Gauleiter und SA-Führer er wurde und der sich später zum „Grossgau-Ruhr“ entwickelte.

Organisator der SA

Als im Jahre 1926 Hitler die SA wieder neu aufzog und Röhm eine Beteiligung ablehnte und als Militärberater nach Bolivien ging, gelang es Hitler, Pfeffer zu bewegen den Neuaufbau vorzunehmen. Hitler war Pfeffer in verschiedenen Streitgesprächen aufgefallen, weil er in Fragen der Organisation recht modern dachte und konkrete Vorstellungen von der Leitung großer Verbände besaß, obwohl ihm seine sozialrevolutionäre Ideologie fremd blieb.

Offizieller Amtsantritt war der 1. November 1926. Pfeffer erhielt die Stellung eines Obersten SA-Führers (OSAF) und entwickelte die SA im Gegensatz zu der rein militärischen SA Görings und Röhms vor 1923 zu einem politischen Kampfinstrument. Sein Stab bestand damals in der Regel aus ehemaligen Offizieren. Pfeffer versuchte in den folgenden Jahren die SA auf eigene Beine zu stellen durch die Schaffung eigener Wirtschaftsunternehmen und die PO (Politische Organisation) unter Gregor Strasser zurückzudrängen. Als sich Hitler in dieser Auseinandersetzung bei der Frage der Reichstagsmandate im Jahre 1930 für die PO entschied, trat Pfeffer demonstrativ zurück.

Ab 1932 war er Mitglied des Reichstages. Außerdem bekleidete Pfeffer in dieser Zeit und den folgenden Jahren die Stellung eines Polizeipräsidenten in Kassel und war später Regierungspräsident in Wiesbaden.

Karrieren-Ende

Pfeffer blieb auch nach seinem Ausscheiden in enger Berührung mit Hitler, jedoch verschärfte sich die Situation nachdem er wiederholt gegen die Ausschreitungen der SA im Jahre 1933/34 protestiert hatte. Am 24. November 1941 wurde er aus der Partei ausgestoßen und 1942 – mit Beendigung seiner Reichstagsmitgliedschaft – verhaftet. Aufgrund parteiinterner Querelen mit Josef Wagner und seiner Bekanntschaft mit Rudolf Heß, der einen Friedensflug nach England wagte, fiel er in Ungnade.

Nach mehrmonatiger Haft wurde er schließlich aus der Prinz-Albrecht-Straße (heute Niederkirchnerstraße) Nr. 8 entlassen. Wieder in Freiheit, schrieb Pfeffer Hitler überaus aggressive Beschwerdebriefe und forderte ihn vor das Parteigericht. In Folge des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 befand er sich kurzzeitig in Haft. Bei Kriegsende führte er eine Volkssturmdivision in Bayern an.

Nachkriegszeit

Erst im Jahre 1952 erschien sein Name wieder in der Öffentlichkeit, als er sich der hessischen DP anschloß und in den Landesvorstand gewählt wurde. 1968 starb Pfeffer in der Nähe von München.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Da der Name einen jüdischen Klang hatte, hatte Franz Felix Pfeffer von Salomon seinen Namen verkürzt. Pfeffer, wie dieser entfernte Verwandte des Erfolgsschriftstellers Ernst von Salomon also genannt wurde, studierte zunächst Jura, entschloß sich jedoch während des Referendariats, Berufsoffizier zu werden.
  2. Pfeffer war seit 1925 Parteigenosse der NSDAP.