Hipper, Franz von

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Vizeadmiral Franz Ritter von Hipper, Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte (B.d.A.)

Franz Hipper, seit 1916 Ritter von Hipper (Lebensrune.png 13. September 1863 in Weilheim; Todesrune.png 25. Mai 1932 in Hamburg-Othmarschen), war ein deutscher Marineoffizier und Admiral in der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg.

Werdegang

Konter-Admiral Hipper
Vizeadmiral von Hipper, der Befehlshaber der Aufklärungsschiffe in der Skagerrak-Schlacht, im Sommer 1916 mit seinem Stab auf dem Großlinienschiff SMS „Westfalen“ (Reparaturwerft Wilhelmshaven); Von links: Kapitänleutnant Friedrich Brutzer, Korvettenkapitän Erich Raeder, Marine-General-Oberarzt Hagenah, Vizeadmiral Franz von Hipper, Korvettenkapitän Gottfried Hansen, ein unbekannter Leutnant zur See und Kapitänleutnant Oskar von der Lühe.

Franz Hipper wurde am 13. September 1863 in Weilheim (Königreich Bayern) geboren. Sein Vater Anton war Eisenhändler in Weilheim, seine Mutter Anna, geb. Miller kam aus der Bierbrauerfamilie „zum Luckerbräu“.

Am 15. April 1881 trat er in die Kaiserliche Marine ein, ab dem 16. Mai 1882 war er Seekadett. Am 21. November 1884 wurde er zum Unterleutnant zur See ernannt (Patent erteilt am 19. Dezember 1885 mit dem Rangdienstalter vom 21. November 1884). Am 23. Juni 1888 Leutnant zur See, am 14. Januar 1895 Kapitänleutnant (Patent vom 11. November 1895 mit dem RDA vom 14. Januar 1895). Am 10. Juni 1901 wurde er Korvettenkapitän und am 5. April 1905 Fregattenkapitän. Am 6. April 1907 Kapitän zur See. Am 27. Januar 1912 wird er zum Konteradmiral ernannt, am 17. Juni 1915 zum Vizeadmiral und am 11. August 1918 zum Admiral. Mit dem 13. Dezember 1918 verabschiedet er sich aus der Marine.

Seine Landkommandos waren: Grundausbildung, teilweise auf der als Schulschiff fahrenden Korvette Niobe, Marineschule, Seebataillon, I. Matrosen-Division, II. Marine-Artillerie-Abteilung. Die Landkommandozeiten wurden regelmäßig durch Bordkommandos unterbrochen. Diese waren: Artillerieschulschiff S.M.S. (Seiner Majestät Schiff) Mars, Gedeckte Korvette S.M.S. Leipzig, Panzerfregatte S.M.S. Friedrich Carl, Gedeckte Korvetten S.M.S. Prinz Adalbert, S.M.S. Stein, S.M.S. Stosch, Aviso S.M.S. Wacht, Panzerschiff S.M.S. Friedrich der Große, Panzerschiffe S.M.S. Siegfried, S.M.S. Beowulf, Panzerkanonenboote S.M.S. Mücke, S.M.S. Viper, Torpedoschulschiff Gedeckte Korvette S.M.S. Blücher.

II. Torpedoabteilung: Torpedoboote S 20, S l6, S 48, H I, S 4, S 73, S 54, S 56, D 8, D 9, Panzerschiff S.M.S. Sachsen, Panzerschiff S.M.S. Wörth, 2. Torpedoboots-Division, Glattdeckskorvette (als Schulschiff) S.M.S. Sophie, Linienschiff S.M.S. Kurfürst Friedrich Wilhelm, Yacht Hohenzollern, Kleiner Kreuzer S.M.S. Niobe, Chef der I. und II. Torpedoboots-Flottille, Kleiner Kreuzer S.M.S. Leipzig, Großer Kreuzer S.M.S. Friedrich Carl, S.M.S. Gneisenau.

Es folgten schließlich Positionen als Verbandsführer: I. Torpedo-Division, 2. Admiral der Aufklärungsschiffe, Befehlshaber der Aufklärungsschiffe, seit August 1918, als Nachfolger Scheers, Flottenchef. Am 6. Juni 1916 Verleihung des erblichen bayerischen Ritterstandes und Führung des Familiennamens Ritter von Hipper.

Erster Weltkrieg

Franz Ritter von Hipper, Große Ordensschnalle.png

Schon als Navigationsoffizier auf der Kaiserlichen Yacht SMY „Hohenzollern“ (II) zeigte er großes seemännisches Geschick, später als Kommandant von Kleinen und Großen Kreuzern erwarb er die Kenntnisse, die in sein späteres Tätigkeitsfeld als Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte der Hochseeflotte (sein Erster Admiralstabsoffizier war 1917 Erich Raeder) führten. Er war ein „Mann der Front“, kein Freund von bindenden Vorschriften, insbesondere dann nicht, wenn die Lage schnelle Entscheidungen und rasches Handeln verlangte. Bei den Einsätzen, insbesondere im Gefecht auf der Doggerbank und der Schlacht am Skagerrak, erwies er sich als kühler Taktiker von großer Einsatzbereitschaft.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte er die deutschen Schlachtkreuzer erfolgreich in Gefechte gegen die Royal Navy. Hipper führte den Aufklärungsverband im Gefecht auf der Doggerbank und in der Skagerrakschlacht. In der Weltpresse galten Admiral Scheer und Vizeadmiral Hipper fortan als „Die Sieger vom Skagerrak“. Im August 1918 wurde Hipper als Nachfolger von Reinhard Scheer zum Admiral und Chef der Hochseeflotte ernannt, sein Flaggschiff war die SMS „Baden“ unter Kapitän zur See Heinrich Retzmann (II. Artillerieoffizier war Kapitänleutnant Ernst Schumacher). Als in Kiel die Meuterei ausbrach, appellierte er erfolglos an die Seeleute.

Tod

Die Beisetzung des verstorbenen Admirals fand auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg statt. Die Schar der Trauergäste war groß, unter anderem sprachen Admiral Raeder und für die Crew Admiral Souchon. Die Trauerabordnung stellte eine 200 Mann starke Abteilung der 3. Torpedoboot-Halbflottille der Reichsmarine. Wenige Tage danach wurde die Urne nach Weilheim überführt und dort erneut unter großer Beteiligung im Familiengrab beigesetzt. Damit erfüllte sich der letzte Wunsch Hippers.

Beförderungen

Admiral Hipper, Gedenkmedaille.jpg
Admiral Hipper, Gedenkmedaille, Rückseite.jpg

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Ehrungen

Schriften (Auswahl)

  • Tagebuch über die Kriegsereignisse zur See 17.5.1914–22.2.1917 (ungedruckt, Bundesarchiv Koblenz)

Fußnoten

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1918, Hrsg.: Marine-Kabinett, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1918, S.6
  2. Er trug zuweilen zwei Klassen des Roten Adlerordens nebeneinander. Zum einen die IV. Klasse mit der Krone und zum anderen die III. Klasse mit der Schleife, welche die Verleihung einer niederen Zivilklasse darstellte. Da die IV. Klasse mit der Krone verliehen worden war, welche er bei der III. Klasse noch nicht hatte, ist es statthaft beide Orden nebeneinander zu tragen. Der Rote Adlerorden IV. Klasse entfiel an der Großen Ordensschnalle, nachdem auch die Krone zur III. Klasse verliehen worden war.
  3. 3,0 3,1 Rudolf von Kramer und Otto Freiherr von Waldenfels: VIRTUTI PRO PATRIA – Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914-1918, Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966, S.322