Franzburg

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Franzburg

Wappen- Franzburg.png
Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Pommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Provinz: Pommern
Einwohner (2009): 1.541
Bevölkerungsdichte: 101 Ew. p. km²
Fläche: 15,19 km²
Höhe: 20 m ü. NN
Postleitzahl: 18461
Telefon-Vorwahl: 038322
Kfz-Kennzeichen: NVP
Koordinaten: 54° 10′ N, 12° 52′ O
Franzburg befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Bürgermeister: Mathias Blümel

Franzburg ist eine deutsche Kleinstadt in Pommern. Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Franzburg-Richtenberg, zu dem außer der Stadt Richtenberg acht weitere Gemeinden gehören.

Lage

Franzburg liegt in der Mitte zwischen den Städten Stralsund, Barth und Grimmen am Flüßchen Blinde Trebel, die über Trebel und Peene zur Ostsee entwässert. Das flachwellige, waldreiche Gebiet weist nur wenige Höhenunterschiede auf (bis 38 m ü. NHN). Die Stadt ist etwa 22 Kilometer vom Strelasund entfernt. Zu Franzburg gehören die Ortsteile Gersdin, Müggenhall und Neubauhof.

Geschichte

Erstmals 1587 wurde das Schloß Frantz(en)burgh erwähnt, benannt nach dem Schwiegervater des Herzogs Bogislaw XIII. von Pommern, Herzog Franz von Braunschweig-Lüneburg. 1591 wurde daraus Franzburg. Zuvor trug der Ort seit 1231 den Namen des Klosters Rosetum sanctae Mariae und ab 1233 Novum Campum, niederdeutsch Nyencampe, nach dem niederrheinischen Ort Kampe bei Geldern (Kamp-Lintfort).

1231 hatte der Rügenfürst Wizlaw I. dem Zisterzienserkloster Altenkamp am Niederrhein den Bau eines Tochterklosters gestattet, das bald den Namen Neuenkamp führte. 1233 bezog der Konvent den Rosengarten der Heiligen Maria an der Blinden Trebel. Um dieses entstand langsam eine kleine Siedlung. Das Kloster erwarb umfangreichen Grundbesitz in Pommern, Rügen und auch in Mecklenburg.

Der Kampische Hof in Stralsund war damals ein Wirtschaftsstandort des Klosters und 1296 wurde auf Hiddensee ein Tochterkloster gegründet. Um 1300 entstand eine Klosterkirche, eine 25 Meter breite und 90 Meter lange große gotische Hallenkirche, von der nach einem Abriss im 16. Jahrhundert heute nur noch der südliche Querflügel als Pfarrkirche besteht. Die Äbte des Klosters bezeichnete Kaiser Karl V. als die obersten Prälaten in Pommern.

Nach der Reformation und der 1535 erfolgten Säkularisierung des Klosters errichteten die pommerschen Herzöge - zuerst Herzog Bogislaw XIII. – ab 1580 ein prunkvolles vierflügeliges Schloß, das er nach seinem Schwiegervater Franz von Braunschweig-Lüneburg benannte. Das nach Stettin und Wolgast drittgrößte Schloss von Pommern umschloss einen Innenhof von 40 × 50 Metern und hatte 225 Betten. Daneben entstand eine Siedlung der Handwerker, vor allem der Tuchmacher.

Seit dem Übergang Neuvorpommerns und Rügens an die Preußen 1815 war Franzburg Sitz des Landrates und des Amtsgerichts für den gleichnamigen Kreis. Ein Aufschwung begann. 1839 wurde mit der Bebauung des Schloßberges und der Schloßstraße begonnen. 1853 wurde das Lehrerseminar von Greifswald nach Franzburg verlegt und verblieb hier bis 1926, ergänzt durch die Präparandenanstalt (1907). 1900 erhielt der Ort einen Kleinbahnanschluß, der 1901 bis Tribsees verlängert wurde. In der Gründerzeit entstanden Ziegeleien, Nahrungsbetriebe, eine Molkerei und eine Möbelfabrik. 1925 wurde die Kreisverwaltung nach Barth verlegt.

Das Stadtgebiet war dann bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg-Barth und war bis zum Jahr 1994 eine von drei Städten im Kreis Stralsund des Bezirkes Rostock. Seit 1990 gehört Franzburg zum BRD-Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1600 600
1670 nur 70
1780 310
1800 500
1850 1.400
1989 2.400
2000 1.903
2006 1.592

Sehenswürdigkeiten

  • Rathaus als Vierflügelanlage mit Mansarddach und rechteckigem Innenhof aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts; ursprünglich königliches Amt
  • ehemalige Zisterzienser-Klosterkirche des 1231 gegründeten und 1535 säkularisierten Klosters, 1580 zur Schlosskirche umgebaut (Kloster Neuenkamp)
  • Vom ehemaligen Schloß ist nur ein Wirtschaftsflügel aus dem 16./17. Jahrhundert an der Peterstraße 1/2 erhalten
  • verschiedene Wohnhäuser als zumeist eingeschossige Fachwerktraufenhäuser (nach 1728)
  • Landschaftsschutzgebiet Hellberge