Frau am Steuer

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FILM

Frau am Steuer.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Frau am Steuer
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Laufzeit: 74 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Erstverleih: UFA-Filmverleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Paul Martin
Regieassistenz: Hans Gerhard Bartels
Drehbuch: Peter Hellbracht,
Paul Hellbracht,
Paul Martin
Vorlage: Paul Barabás (Lustspiel)
Musik: Harald Böhmelt
Ton: Fritz Thiery
Kamera: Werner Bohne
Standfotos: Ernst Baumann
Bauten: Erich Kettelhut
Kostüm: Manon Hahn
Aufnahmeleitung: Heinz Karchow
Herstellungsleitung: Max Pfeiffer
Schnitt: Klaus Stapenhorst
Besetzung
Darsteller Rolle
Lilian Harvey Maria Kelemen
Willy Fritsch Paul Banky
Leo Slezak Generaldirektor
Georg Alexander Dirktor Bordon
Rudolf Platte Pauls Freund
Hans Junkermann Diener des Generaldirektors
Lotte Spira Marias Mutter
Ingolf Kuntze Marias Vater
Grethe Weiser Anni Bertok
Karl Etlinger Bankbeamter Krafft
Ursula Deinert Frau Krafft
Eva-Maria Behmer
Horst Birr
Josefine Dora
Margot Erbst
Max W. Hiller
Isolde Laugs
Trude Lehmann
Carl Merznicht
Eleonore Tappert
Ernst Weiser
Ewald Wenck
Dora Zitzmann

Frau am Steuer ist ein Lustspiel von 1939.
Der Film wurde in Budapest und Wien gedreht. Die Uraufführung fand am 20. Juni 1939 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Wie kann nur ein reizendes, blondes, schlankes, junges, weibliches Wesen, ausgestattet mit altem Liebreiz seines gefährlichen Geschlechts, einen solchen Ehrgeiz haben wie Maria Kelemen?! Sie hält sich für unentbehrlich. Nicht etwa im Haushalt oder in der Kinderstube, nein, ausgerechnet im Büro. Ohne diese kapriziöse kleine Maria Kelemen würde die ganze

Donau-Bank in Budapest zugrunde gehen, vom Generaldirektor bis zum Juniorchef, dessen Sekretärin eben diese Maria ist. Wenn es nach ihm ginge, könnte Maria sogar schon mehr sein als nur Sekretärin, denn das Auge des Chefs ruht öfter, als nötig ist, voll Wohlgefallen auf Marias aparter Erscheinung, und das Stadium, in das der junge Bordon dann gerät, kennt Marias Kollegin Anni schon, denn sie wird denn jedes Mal hinausgeschickt mit Akten zur Registratur. Aber Maria ist ebenso hübsch wie tugendhaft, ihr Verlobter Paul kann sich in der Beziehung ganz auf sie verlassen. Maria arbeitet wie ein Pferd, aber Techtelmechtel so nebenher ist nicht. Auch Paul würde mit der Zeit etwas weiter kommen und seine Maria endlich heimführen, wenn er nur nicht den geradezu verrannten Ehrgeiz hätte, im Büro zu bleiben. Paul will eine liebe kleine Frau haben, die ihn abends mit offenen Armen und warmem Abendbrot empfängt, keine geschäftsmüde Kollegin, die womöglich nach Überstunden todmüde nach Hause kommt.

Schließlich noch einem stürmischen Intermezzo mit Marias Eltern kommt es zur Hochzeit. Paul hat vorläufig nachgegeben. Maria soll seinetwegen zunächst im Büro weiter arbeiten und sie hat daraufhin eingewilligt, seine Frau zu werden. Mit der Zeit wird Paul sie vom Büro loseisen. Es gibt je doch schließlich allerhand Eventualitäten. Es kommt jedoch ganz anders!

Pauls Bank sieht sich gezwungen, ihr Personal abzubauen, und der frischgebackene Ehemann sitzt mit einem glänzenden Zeugnis - auf der Straße - arbeitslos! Wie gut, daß Maria ihre Stelle noch hat. Paul beißt die Zähne zusammen. Nun gut, dann ist es eben die verkehrte Welt. Die Frau arbeitet und der Mann führt den Haushalt, zählt die Wäsche, kocht und tut verbissen seine Pflicht ohne innere Befriedigung, aber es muss ja sein.

Abends kommt denn Maria nach Hause, müde und abgespannt, Paul bekommt das Wirtschaftsgeld und sorgt, daß das Eisen pünktlich auf den Tisch kommt. Heute gibt es Brathühner, aber Maria erklärt, sie müsste wieder zur Arbeit zurück, Überstunden, wichtige Konferenz usw. Paul wird misstrauisch. Warum zieht sie zu der geschäftliche Besprechung das gute Kleid an? Als Maria fort ist, klingelt es. Marias Chef, der junge Herr Bordon, sieht draußen. Paul merkt, daß Bordon Maria für ledig hält. Sie wohnte mit ihrem Bruder zusammen, hat sie ihrem Chef erklärt und dessen Einladung für heute Abend angenommen. Paula Wut steigert sich, als Maria zurückkommt, er gibt sich Bordon gegenüber als Ehemann zu erkennen, worauf Bordon sich sofort diskret zurückzieht.

Eins ist Paul jetzt klar, so geht es nicht weiter, diese unwürdige Rolle des verleugneten, geduldeten Gatten will er nicht länger spielen. Vergeblich beschwört ihn Maria, sie musste sich doch als unverheiratet ausgeben, um ihre Stelle nicht zu verlieren. und einmal musste sie schließlich auch die so oft wiederholte, jedes Mal abgelehnte Einladung Bordons annehmen. Paul verlässt die Wohnung.

Wir finden ihn wieder als Schlittschuhlehrer auf der Eisbahn. Sein Freund Karl hält treu zu ihm, ebenso Anni zu Maria, zumal sie ein energisches Auge auf Karl geworfen hat, Anni ist nicht so wild auf die Arbeit wie Maria, sie denkt sachlicher.

Bordon, der seiner fleißigen, tüchtigen Sekretärin wirklich helfen will, sorgt dafür, daß Paul von der Donau-Bank angestellt wird. Dies kompliziert die Sache noch mehr, denn nun ist Maria sozusagen seine Vorgesetzte, was sie ihn auch aus Rache fühlen lässt. Doch das Blättchen wendet sich, Paul rettet dadurch der Bank ein Vermögen, weil er einen Brief nicht expediert, dessen Inhalt er mit männlichem Scharfblick als verhängnisvoll erkannt hat. Er rutscht plötzlich herauf, und nun ist er Marias Vorgesetzter. Wütend trumpft sie auf, verweigert den Gehorsam und - Paul kündigt ihr kurzerhand, fristlos, sie kann sofort gehen! Besiegt schleicht Maria nach Hause. Doch die Versöhnung kommt sozusagen durch höhere Gewalt. Paul trifft ein im gemeinschaftlichen Heim und erfährt, daß Maria einem Ereignis entgegensieht, das ja bei Jungen, verliebten Eheleuten mit einer gewissen Häufigkeit einzutreten pflegt und wo der Mann die Frau mit dem besten Willen nicht vertreten oder gar ersetzen kann. Was wird nun werden?

Aus einer eifrigen tüchtigen Sekretärin wird in wenigen Monaten eine glückstrahlende junge Mutter und trotzdem oder gerade deshalb am Kinderwagen eine Frau am Steuer.


Wissenswertes

Lilian Harvey und Willy Fritsch wieder einmal zusammen vor der Kamera zu wissen und später auf der Vorführungsfläche im Kino zu sehen, war ohne Zweifel der Wunsch vieler Besucher der Lichtspielhäuser zu jener Zeit — aber eine ganze Weile mußte verstreichen, ehe es soweit war. War Lilian Harvey mit einer Arbeit fertig, hatte totsicher Willy Fritsch gerade mit einer anderen begonnen und war er damit zu Ende, war es wieder umgekehrt, oder es stimmte mit der weiteren Besetzung nicht, wie man wollte.

Auch diesmal hätte der Film wieder um ein Haar verschoben werden müssen. Gerade noch im letzten Augenblick entschied es sich, daß Lilian Harvey doch rechtzeitig mit ihrem Film „Ins blaue Leben“, den Augusto Genina mit ihr und Vittorio de Sica in Rom, Neapel, Venedig, Florenz und auf Capri drehte, fertig wurde.

Hinter der Kamera Werner Bohne, frisch weg vom „Hotel Sacher“ hierhergekommen. (Auch bei ihm hat's erst im letzten Moment geklappt!) Paul Barabas schrieb die Komödie „Männer haben’s leicht“ und war somit die Grundlage zum Drehbuch des Films (Barabas hat es mit dem Regisseur Paul Martin auch geschrieben).[1]

Filmplakat

Der Film

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nummer 2, 13. Januar 1939