Frentz, Walter

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Oberleutnant Walter Frentz

Walter Frentz (Lebensrune.png 21. August 1907 in Heilbronn, Todesrune.png 6. Juli 2004 in Überlingen) war ein deutscher Kameramann, Filmemacher, Fotograf, Vortragsreisender und Kajakpionier sowie Offizier und Wochenschau-Kriegsberichterstatter, zuletzt Oberleutnant der Luftwaffe und SS-Untersturmführer im Zweiten Weltkrieg. Von 1939 bis 1945 setzte Leibfotograf Walter Frentz Adolf Hitler und sein Gefolge in Szene. Seine Filme und Farbfotos vom Führer prägen bis heute das Bild des deutschen Reichskanzlers.

Leben

Kriegsberichter Walter Frentz (links) und Kameramann Josef „Sepp“ Allgeier (Sonderfilmtrupp „Riefenstahl“) im Polenfeldzug
Walter Frentz (1943)

Ausbildung

Walter Frentz wurde am 22. August 1907 im schwäbischen Heilbronn am Neckar in der Lothorstraße 47 geboren. In seinem 5. Lebensjahr zog die Familie Frentz nach Stuttgart. Frentz studierte Elektrotechnik und gründete 1928 den ersten Kajak-Club in Deutschland. Dadurch lernte er Albert Speer kennen, der diesem Club angehörte. Da Frentz gut filmen konnte, schenkte ihm 1929 ein US-Amerikaner, der diesem Club angehörte, seine Kamera.

Karriere

Deutsche Offiziere, abgelichtet von Walter Frentz im Auftrag Heinrich Hoffmanns

Als Leni Riefenstahl 1933 für ihren ersten Parteitagsfilm „Sieg des Glaubens“ gute und talentierte Kameramänner suchte, wurde ihr von Albert Speer Walter Frentz vorgeschlagen, da er bereits seine filmischen Frühwerke kannte.

Er machte die ersten Nah- bzw. Portraitaufnahmen von Adolf Hitler. 1934 machte er wichtige Aufnahmen im Film „Triumph des Willens“ (z. B. die Kamerafahrt, wie der Führer durch Nürnberg fährt (gefilmt von hinten). Selbst in Frankreich bekam dieses einzigartige Filmwerk die Goldmedaille. Im selben Jahr entstand der abendfüllende Dokumentarfilm „Hände am Werk“ – ein Loblied für den deutschen Arbeiter.

1935 drehte er am Tag der Wehrmacht die meisten Szenen des Dokumentarfilmes „Tag der Freiheit – unsere Wehrmacht“. Als am 1. August 1936 in Berlin die Olympischen Spiele begannen, war auch Frentz wieder dabei. Leni Riefenstahl hatte ihn inzwischen zu ihrem Chefkameramann ernannt und lobte ihn als einen „begabten, sensiblen, besonnenen Künstler“ und war begeistert von seinen „romantischen und lyrischen Bildern“.

Zweiter Weltkrieg

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges änderte sich auch das Leben von Frentz. Er wurde Leutnant der Luftwaffe, filmte den Feldzug in Polen, der als gleichnamiger Film in die deutschen Lichtspielhäuser kam, hielt dokumentarische Ereignisse für die DEUTSCHE WOCHENSCHAU fest und wurde schließlich „persönlicher Kameramann des Führers“.

Walter Frentz (2001)

Seine Filmbilder von den Ereignissen im Führerhauptquartier kannte in den 40er Jahren jeder Kinobesucher. Propagandaminister Dr. Joseph Goebbels nannte Frentz gegenüber Hitler „unser fliegender Holländer: „Er ist heute hier und morgen dort“. Er war ständig auf dem Berghof bzw. im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ dabei.[1]

Seine Aufnahmen von der Begeisterung Hitlers (als er sich auf die Knie schlägt bei der Kapitulation Frankreichs) oder der Start einer V2-Rakete in Peenemünde) filmte er in Farbe. Auch im Bereich der Farbfotografie war er sehr fortschrittlich, ein Genie der deutschen Fotografie. Seine Fotos wirken noch heute so, als wären sie erst gestern gemacht worden. Fotos von der NS-Prominenz, Heerführern und Ritterkreuzträgern findet man in vielen Büchern über das Dritte Reich. Auch von den letzten Aufnahmen des Führers (März 1945), wie er Hitlerjungen im Hof der Reichskanzlei besucht, kennt jeder.

Am 25. April 1945 verließ Frentz als einer der Letzten die bereits von Feinden eingeschlossene Reichshauptstadt Berlin und wurde einige Tage später in Berchtesgaden von US-Soldaten festgenommen.

Beförderungen

Nachkriegszeit

Fast ein Jahr lang mußte Frentz völkerrechtswidrig in VS-Gefangenenlagern verbringen, ständigen Verhören unterzogen. In den 50er Jahren arbeitete er beim Südwest-Fernsehen, als Dozent an Volkshochschulen und drehte Naturfilme. Noch als Rentner zog er von Stadt zu Stadt und zeigte Dia-Vorträge über Städte und Landschaften.

Nach dem Krieg arbeitete Walter Frentz als Filmer, auch mal für das Bonner Bundeslandwirtschaftsministerium. Er trat als Zeitzeuge auf, hielt Vorträge und verkaufte in der Hitler-Ära entstandene Farbporträts, etwa an den Bildhauer Arno Breker oder an Otto Skorzeny.

1998 starb seine geliebte Ehefrau Trude. Seit den 1980er Jahren war Frentz in dokumentarischen Sendungen über das Dritte Reich zu sehen, jedoch ließ er sich nicht in Umziehungspläne von „Historikern“ wie Guido Knopp einspannen. Er schilderte die Zeit bei Hitler so, wie sie wirklich war.

Frentz verbrachte seinen Lebensabend in einen Altenheim in Überlingen, mit herrlichem Blick auf den Bodensee. Bis zuletzt liebte er das Schöne und blieb seiner großen Liebe, der Fotografie, treu. „Beim Fotografieren und im Leben kommt es auf die Einstellung an“ – war sein Lebensmotto.

Tod

Am 6. Juli 2004 schloß Walter Frentz für immer seine Augen. Aber er lebt weiter, in seinen unsterblichen Dokumentarfilmen und seinen prächtigen Farbfotografien.

Familie

1949 heiratete Frentz, der 1946 von den VS-Amerikanern aus der Internierung entlassen worden war, die Witwe eines im Krieg gefallenen Freundes, Edeltrude „Trude“ Esser, geb. Bewerunge. Die Kunstmalerin brachte vier Kinder mit in die Ehe, 1953 wurde ihr gemeinsames Kind Hanns-Peter Frentz[3] geboren.

Werke

Literatur

  • Hans Georg Hiller von Gaertringen (Hg.): Das Auge des Dritten Reiches. Hitlers Kameramann und Fotograf Walter Frentz, Deutscher Kunstverlag, München 2006, ISBN 3-422-06618-7
  • Yves le Maner / André Sellier: Bilder aus Dora. Zwangsarbeit im Raketentunnel 1943–1945, Westkreuz-Verlag, Berlin/Bonn 2001, ISBN 3-929592-59-2 (230 Fotos, davon 150 in Farbe)
  • In den Schluchten Europas (1952)
  • Kano’s, klippen en ravijnen (Amsterdam 1954)

Filmographie

  • 1932: Wildwasserparadiese Österreich und Jugoslawien (Kamera, Regie, Schnitt, Produzent)
  • 1932: Die Wasserteufel von Hieflau (Darsteller)
  • 1932: Wildwasserfahrt durch die Schwarzen Berge (Kamera, Regie)
  • 1933: Durch Felsendome zum Mittelmeer (Kamera, Regie, Produzent)
  • 1933: Wasser hat Balken (Kamera)
  • 1934: Die Wildwasser der Drina (Darsteller)
  • 1933: Sieg des Glaubens (Kamera)
  • 1935: Triumph des Willens (Kamera)
  • 1935: Tag der Freiheit! – Unsere Wehrmacht (Kamera)
  • 1935: Hände am Werk (Kamera, Regie, Schnitt)
  • 1935: Die Glocke ruft (Kamera)
  • 1936–1938: Olympia. 1. Teil: Fest der Völker (Kamera)
  • 1936–1938: Olympia. 2. Teil: Fest der Schönheit (Kamera)
  • 1936: Jugend der Welt. Der Film von den IV. Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen 1936 (Kamera)
  • 1938: Artisten der Arbeit (Regie)
  • 1939: Segelflieger auf der Wasserkuppe (Kamera, Regie, Schnitt)
  • 1939: Deutsches Weinland (Kamera)
  • 1940: Feldzug in Polen (Kamera)
  • 1941: Spaniensfahrt 1951 (Drehbuch, Produzent, Regie, Kamera)
  • 1950: Vom Matterhorn zum Mittelmeer (Kamera, Schnitt, Produzent, Regie)
  • 1953: Fünftausend Jahre Ägypten (Kamera)
  • 1955: Große Liebe zum kleinen Fluß (Kamera, Produzent, Regie, Schnitt)
  • 1956: Parkplätze des Herzens (Kamera, Schnitt, Regie, Produzent)
  • 1957: Kein schöner’ Land ... (Kamera, Produzent, Regie, Schnitt)
  • 1959: Ums tägliche Brot (Kamera, Produzent, Schnitt, Regie)
  • 1959: Abseits der großen Straßen – zum Bayerischen Wald (Kamera, Produzent, Regie, Schnitt)
  • 1959: Abseits der großen Straßen – durch die Heide zur Nordsee (Kamera, Produzent, Regie, Schnitt)

Verweise

  • Ausführlicher Artikel über Walter Frentz von Hans Michael Kloth: Das Auge des Dritten Reiches, Der Spiegel-einestages, 10. September 2008, mit Video, 2.03 min und 22 Farbfotos

Fußnoten

  1. Siehe seine Farbaufnahmen in den Bildbänden „Berghof 1928–1945“ und „Wolfsschanze 1941–45“
  2. „Sonderführer“ war die Bezeichnung für einen militärisch gekleideten Zivilisten im Offiziersrang (Leutnant), der weder Offizier noch Fachoffizier oder Wehrmachtsbeamter im Offiziersrang war, sondern seiner besonderen Tätigkeit wegen Dienst im Offiziersrang tat.
  3. Hanns-Peter Frentz, geboren 1953, ist seit über 20 Jahren in verschiedenen Leitungspositionen in der Bildagenturbranche tätig. Er war viele Jahre Vorstand im Bundesverband der Pressebild-Agenturen und Bildarchive (BVPA) und Mitglied der MFM-Honorarkommission, ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) und leitet den Arbeitskreis der Bildarchive der Landesmedienzentren und der Bildarchive der Öffentlichen Hand. Seit vielen Jahren hält er Fachvorträge zu den Themen „Fotorecht im Archiv“, „Vermarktung von Sammlungsbeständen öffentlich-rechtlicher Archive“ und zum quellenkritischen Umgang mit zeitgeschichtlichen Fotografien. (Stand: 2016)