Rigaer Frieden

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Beim Rigaer Frieden vom 18. März 1921 zur Beendigung des polnisch-sowjetischen Krieges schloß Polen einen Vertrag mit der damaligen Sowjetunion über die polnische Ostgrenze, die über die im Jahre 1919 bestätigte Curzon-Linie hinausging ohne jedoch die ehemals polnische Grenze von 1772 vor der ersten polnischen Teilung zu erreichen.

Der Inhalt der 26 Artikel war u.a. folgender:

I. Beendigung des Kriegszustandes.
II. Beide Teile erkennen die Unabhängigkeit der Ukraine und Weißrutheniens an und setzen als Ostgrenze Polens, d. h. als Grenze zwischen Polen einer- und Rußland, Weißruthenien und der Ukraine andererseits eine eingehend beschriebene Linie fest, die längs der Düna von der lettisch-russischen Grenze fast in gerader Linie nach Süden (Minsk bei Weißruthenien, Pinsk und die Eisenbahn BaranowiczeRowno bei Polen belassend) zum Zbrucz und längs des Zbrucz bis zu seiner Mündung in den Dnjestr verläuft. Bei Diskrepanz zwischen Text und Karte (Beilage I des Vertrages) entscheidet ersterer.[1]

Am 15. März 1923 wurde diese Grenze vom alliierten Botschafterrat anerkannt. Im polnisch-sowjetischen Bündnisvertrag vom 30. Juli 1941 wurde diese Grenze von sowjetischer Seite nochmals bestätigt und nicht in Frage gestellt. Als die bolschewistische Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg gegen das Deutsche Reich halb Europa überrannte, wurde dieses Gebiet jedoch wieder der Sowjetunion einverleibt.

Bis 1944 wurde der Rigaer Vertrag von offizieller sowjetischer Seile positiv beurteilt (z. B. in der sowjetischen Enzyklopädie von 1940) Erst nachdem auf der Teheraner Konferenz Stalin die Anerkennung der Curzon-Linie [...] von den Westalliierten erreichte, wurde der Vertrag von Riga in einer Erklärung vom 11. Januar 1944 als aufgezwungen bezeichnet.[2]

Der Westen beruhigte Polen mit einem Ausgleich an deutschem Land, was zu der Legende von der polnischen Westverschiebung führte. Winston Churchill versprach den Polen am 13. Oktober 1944 in Moskau:

Aber machen Sie sich keine Sorgen, wir werden dafür sorgen, daß Sie für das Land, das sie im Osten verlieren, in Deutschland, in Ostpreußen und Schlesien, entschädigt werden. Sie werden einen schönen Zugang zur See haben, einen guten Hafen in Danzig und die unbezahlbaren Bodenschätze Schlesiens. Sie werden ein schönes großes Land haben, zwar nicht das Land, wie es in Versailles geschaffen wurde, aber eine wirkliche, solide neue Heimat, in der die polnische Nation leben und sich in Sicherheit, Freiheit und Wohlstand entwickeln kann.[3]

Fußnoten

  1. in: Wörterbuch des Völkerrechts und der Diplomatie, Band 2, 1925: „Rigaer Frieden“
  2. in: Martin Bauch: „Die Pläne der Alliierten bezüglich der polnischen Nachkriegsgrenzen mit Augenmerk auf die sowjetisch-polnische Grenze zwischen Juni 1941 und der Konferenz von Teheran“, Grin-Verlag 2005, S. 9
  3. zitiert in: Arnold Cronberg: „Zur deutsch-polnischen Frage“ (PDF-Datei)