Dincklage, Friedrich Freiherr von

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Friedrich Freiherr von Dincklage-Campe (Erinnerungen).jpg

Friedrich Freiherr von Dincklage auf Campe (Lebensrune.png 25. Juni[1] 1839 dem Gut Campe bei Dörpen im Kreis Emsland; Todesrune.png 21. Februar 1918 in Berlin) war ein deutscher Adliger, Offizier der Hannoverschen Armee sowie der Preußischen Armee, zuletzt mit dem Charakter als Generalleutnant und militärgeschichtlicher Schriftsteller, der auch unter dem Pseudonym Hans Nagel von Brawe veröffentlichte – von Brawe war ein bekannter Seefahrer aus dem 17. Jahrhundert. Ebenso sind von ihm zahlreiche Romane und Zeitungsartikel erschienen. Seine Schwester war die Schriftstellerin Emmy von Dincklage-Campe.

Werdegang

Friedrich Freiherr von Dincklage-Campe
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Friedrich Freiherr von Dincklage-Campe
Friedrich Freiherr von Dincklage-Campe
Besiegte Sieger – Kriegs-Erinnerungen.png

Hannoveraner

Freiherr von Dincklage-Campe trat 1855 in das Kadettenkorps, 1858 in die hannoversche Kavallerie (zuerst im Kronprinz-Dragoner-Regiment Osnabrück; das Regiment der „Heidedragoner“ wurde ursprünglich am 24. März 1813 für die Befreiungskriege gestiftet), wo er 1859 zum Leutnant avancierte. Er kämpfte sowohl im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gegen den dänischen Angriff auf Schleswig, ebenso als Hannoveraner (und seit 1865 Oberleutnant) im Deutschen Bruderkrieg auf der Seite des Deutschen Bundes bei Langensalza.

In preußischen Diensten

1867 trat er als Rittmeister in das 1. Hannoversche Dragoner-Regiment Nr. 9 über, bei welchem er im Krieg 1870/71 (dem X. Armee-Korps[2] unterstellt; Ia war zu dieser Zeit Oberstleutnant Georg Leo von Caprivi) gegen den französischen Aggressor kämpfte. 1872 schrieb er als Chef die Geschichte des 2. Eskadrons/1. Hannoversche Dragoner-Regiment Nr. 9 im Deutsch-Französischen Krieg und während der Besatzung (seit 1871 in Metz stationiert) auf, jedem aktiven und ausgeschiedenen Angehörigen schickte er ein Exemplar des Manuskripts.

1879 wurde er als Stabsoffizier zum 1. Garde-Ulanen-Regiment versetzt, wurde 1885 Kommandeur des 2. Garde-Ulanen-Regiments und schließlich am 13. August 1889 als Oberst Kommandeur der 9. Kavallerie-Brigade (9. Division/V. Armee-Korps), seit 1891 als Generalmajor. Als solcher stand er zuletzt in Glogau in Schlesien.

Zur Disposition

Im Juli 1892 ließ er sich unter Stellung à la suite der Armee zur Disposition stellen die Brigade übernahm am 28. Juli 1892 Generalmajor Karl von Stünzner, und lebte seitdem im Sommer auf dem Rittergut Campe, im Winter in Berlin (Eisenacherstraße 7 II). Im Jahre 1895 verlieh ihm der Kaiser den Charakter als Generalleutnant zur Disposition (z. D.).[3]

Auszüge aus Leben und Werk

Einführung in Leben und Werk:[4]

Der deutsche Adel in der Litteratur - Dincklage 01.png
Der deutsche Adel in der Litteratur - Dincklage 02.png
Der deutsche Adel in der Litteratur - Dincklage 03.png
Der deutsche Adel in der Litteratur - Dincklage 04.png


Auszeichnungen (Auszug)

Deutsche Reiter in Südwest.jpg

Ausländische Orden

Werke (Auswahl)

Dincklage - Wie wir unser Eisern Kreuz erwarben.jpg
  • Blutjung und andere Erzählungen, Georg Stilke, Berlin, 1887
  • Mausfall-Marie, Verlag von Carl Flemming, Glogau 1892 (zweite Auflage 1905)
  • In schwerer Bö, 1892
  • Besiegte Sieger – Kriegs-Erinnerungen, 1892
  • Unter dem Schutze der Lanzen, 1893
  • Trotzdem, (Jahr unbekannt)
  • Zehn Jahre in Gefangenschaft, 1894
  • Falsch gespielt – Geschichte eines Seeoffiziers, 1894, 1909
  • Auf Posten, 1894
  • Am Steuerrade, 1894
  • Jagd, 1894
  • Helgoland. Unsere Reichsinsel. Mit 15 farbphotographischen Tafeln. Berlin, C. Skopnik 1894
  • In Schnee und Nebel, 1895
  • Baroneß Dr., 1895 (mehrere Auflagen bis ca. 1909)
  • Kriegs-Erinnerungen – Wie wir unser Eisern Kreuz erwarben, Deutsches Verlagshaus Bong & Co, Berlin 1895, weitere 19 Auflagen zwischen 1900 und 1916
    • Auflage 1916: Wie wir unser Eisern Kreuz erwarben – Selbsterlebnisse nach persönlichen Berichten von Inhabern des Eisernen Kreuzes 1914
  • Zweimal getraut – Roman aus dem amerikanischen Leben, 1896
  • Anker geschlippt - Geschichte eines Marineoffiziers, in: „Meisterwerke neuerer Novellistik“, Erster Band, Max Hesses Verlag, 1896 (HTML-Version, Projekt Gutenberg)
    • Auflage 1898 bei Hesse & Becker
  • Erbadel, fünf Auflagen zwischen 1896 und 1909
  • Weihnachten im Neuen Palais zu Potsdam, in: „Moderne Kunst. Illustrierte Zeitschrift“, Jg. 12 (1898), S. 38/39
  • „Auf Reitschule“ – Ernstes und Heiteres vom Königlichen Militär-Reit-Institute, 1898 (mehrere Auflagen bis 1909)
  • Seekrank – Erlebnisse eines Schiffsarztes wider Willen, 1899
  • Die liebe schöne Leutnantszeit. Schilderungen aus Heer und Flotte, 1899
  • Waidmannsbruch und Jägerart, Fritz Pfennigstorff (1900)
  • Aus der Mappe eines Veteranen, in: „Veröffentlichungen des Vereins der Bücherfreunde“, Sechster Jahrgang, Band 8, 1900
    • fünf vorherige Auflagen beim Schall & Grund Verlag, 1896/97 und 1898
  • Erinnerungen (zwei Bände)[5]
    • Aus alten und jungen Tagen - Erinnerungen, mit zahlreichen Illustrationen von Richard Knötel (1901)
    • Meine erste Garnison (1910)
  • Die verschleierte Kutsche, 1902
  • Laternen brennen!, Berlin, Oldenburg, Leipzig 1902
  • Wie fährt unser Kaiser – Eine Wanderung durch den Fahrstall, in: „Moderne Kunst. Illustrierte Zeitschrift“, Jg. 15, Heft 1 (1902), S. 26–27
  • Tänzerin und Fürstin. Wenn der Schuh drückt, 1903
  • Deutsche Reiter in Südwest – Selbsterlebnisse aus den Kämpfen in Deutsch-Südwestafrika, 12 Auflagen zwischen 1908 und 2015 PDF-Datei, Bestellmöglichkeit des Nachdrucks)
  • In Wehr und Waffen. Ein Buch von Deutschlands Heer und Flotte, 1910–1912; unter Mitwirkung von Prof. Dr. Hans Delbrück, Gen.-Lt. z. D. Frhr. v. Dincklage-Campe, Gen.-Major z. D. v. Ditfurth
  • U. a. mit Adolf von Achenbach und Georg W. Büxenstein: Unser Kaiser – Fünfundzwanzig Jahre der Regierung Kaiser Wilhelms II. 1888–1913, Deutsches Verlagshaus Bong, Berlin 1913
  • Aus Heer und Marine, Hesse & Becker Verlag, Leipzig 1915

Bildergalerie (Wie wir unser Eisern Kreuz erwarben)

Verweise

Fußnoten

  1. Lexikon über die bekanntesten deutschen Dichter der Gegenwart Von Martin Maack, S. 87 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Die Hannoversche Armee mußte nach anfänglichen Erfolgen in der Schlacht bei Langensalza gegenüber den preußischen Truppen am 29. Juni 1866 kapitulieren. Preußen entthronte die Welfen, annektierte das Königreich Hannover und machte es zur Provinz Hannover. Das hannoversche Militär ging im preußischen X. Armee-Korps auf.
  3. Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Band II, 6. Auflage, Leipzig 1913, Seite 31/32
  4. Der deutsche Adel in der Litteratur - Biographisch-kritische Essays Von Rudolf Eckart, Berlin 1895, S. 117ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  5. Die Erinnerungen an seine Osnabrücker Zeit, behandeln die Jahre zwischen 1857 bis 1869. Sie dienen noch heute als Quelle für eine Beschreibung von Osnabrücker Verhältnissen im 19. Jahrhundert. Auf Anregung des Redakteurs der Osnabrücker Zeitung Ludwig Heilbronn reichte von Dincklage die Feuilletons zwischen Oktober 1899 und April 1901 und nochmals zwischen 1907 und September 1909 bei der Zeitung ein. Nach dem Abdruck in der Zeitung erschienen sie anschließend als Buch unter den Titeln „Aus alten und jungen Tagen“ 1901 und „Meine erste Garnison“ 1910.