Guggenberger, Friedrich

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Oberleutnant zur See Guggenberger am 19. September 1941 in Brest nach der Rückkehr von einer erfolgreichen Feindfahrt mit der U 81

Friedrich „Fritz“ Karl Guggenberger (Lebensrune.png 6. März 1915 in München; Todesrune.png 13. Mai 1988 in Erlenbach am Main) war ein deutscher Offizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Kapitänleutnant, U-Bootkommandant und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges sowie Konteradmiral der Marine der Bundeswehr. Im Krieg war er Kommandant von U 28, U 81, U 847 und U 513. Auf seinen 10 Feindfahrten versenkte er insgesamt 17 Schiffe des Feindes mit 66.848 BRT und beschädigte ein weiteres mit 6.003 BRT schwer.

Leben

Eichenlaubträger Kapitänleutnant Friedrich Guggenberger.jpg

Sein Vater fiel als Korvettenkapitän der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg am 28. August 1914 in einem Gefecht vor Helgoland, als britische Kräfte der Royal Navy unter Admiral Beatty, die kleinen Kreuzer „Mainz“, „Köln“ und „Ariane“ in der Nordsee überraschten und versenkten. Seine Mutter, die seit zwei Monaten schwanger war, als der Vater fiel, zog wieder nach München. Dort wurde ihr Sohn geboren, und sie heiratete später einen Arzt. In der Nähe von Würzburg verbrachte Guggenberger zusammen mit seinen drei Geschwistern seine Kindheit und Jugend in einer ordentlichen beschützten und gut bürgerlichen Atmosphäre.

1925 bestand Guggenberger die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium. Am 8. April 1934 hatte er das Abitur bestanden. Für Guggenberger war klar das er jetzt zur Marine gehen würde, er wollte in die Fußstapfen seines Vaters treten. April 1934 (dem Jahrgang, der so erfolgreiche U-Boot-Asse wie Erich Topp, Jochen Mohr, Helmut Witte und Adi Schnee hervor brachte) trat Friedrich Guggenberger der Reichsmarine bei, die am 1. Juni 1935 in Kriegsmarine umbenannt wurde.

Zweiter Weltkrieg

Guggenberger übernahm im April 1941 U 81, womit es ihm am 13. November gelang, die englische Seeblockade der Straße von Gibraltar zu durchbrechen. Er versenkte dann bei stärkster feindlicher Abwehr im Mittelmeer den englischen „Flugzeugträger“ „HMS Ark Royal“ mit 22.600 BRT. Für diesen Erfolg wurde er am 10. Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Nach weiteren sechs erfolgreichen Feindfahrten wurde ihm als bestem U-Bootkommandanten im Mittelmeerkampfraum am 8. Januar 1943 als 171. Soldaten der Deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Auch in der Folgezeit hatte er im Mittelmeerbereich überragende Erfolge u. a. torpedierte er einen feindlichen Kreuzer und einen Zerstörer und beschädigte durch Artilleriebeschuß das Elektrizitätswerk in Jaffa.

„Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, hat die deutsche Kriegsmarine einen neuen großen Erfolg errungen. Unterseeboote griffen im westlichen Mittelmeer einen Verband britischer Kriegsschiffe an. Dabei versenkten zwei Boote unter Führung der Kapitänleutnante Reschke und Guggenberger den Flugzeugträger ‚Ark Royal‘ und beschädigten das Schlachtschiff ‚Malaya‘ so schwer, daß es in den Hafen von Gibraltar eingeschleppt werden mußte. Weitere britische Einheiten erhielten Torpedotreffer. Der Flugzeugträger ‚Ark Royal‘ war bereits am 26. September 1939 durch Luftangriff schwer beschädigt, nach Wiederherstellung jedoch erneut in Dienst gestellt worden. Die britische Admiralität hat den Verlust zugegeben.“

Kriegsgefangenschaft

Am 15. Mai 1943 wurde er auf U 513 auf Feindfahrt vor der brasilianischen Küste eingesetzt. Dort wurde das Boot am 19. Juli von einem VS-amerikanischen Flugzeug angegriffen und schwer beschädigt, so daß das Schiff sank. Der schwer verwundete Guggenberger und sechs weitere Besatzungsmitglieder konnten sich retten, wurden nach einem Tag im Rettungsboot gefangengenommen und in die VSA deportiert.

Gemeinsam mit vier U-Boot-Kommandanten gelang ihm am 12. Februar 1944 von dort erstmals die Flucht, er wurde aber gefaßt. Am 23. Dezember 1944 floh er gemeinsam mit 24 weiteren Kameraden (10 Offizieren und 14 Unteroffizieren) aus dem Kriegsgefangenenlager Papago-Park in Arizona erneut. Erst nach zwei Wochen und nur sechs Kilometer von der mexikanischen Grenze entfernt konnte er am 6.01.1945 wieder gefangengenommen werden.

Nachkriegszeit

Im Mai 1946 kehrte er wieder nach Deutschland zurück. Er studierte Architektur, macht sich 1955 selbständig und diente ab 1956 in der der Marine der Bundeswehr. Am 31. Oktober 1972 wurde er in den Ruhestand versetzt. Am 13. Mai 1988 brach er zu einem Spaziergang auf und verschwand spurlos. Seine Leiche wurde erst zwei Jahre später aufgefunden.

Im März 2012 entdeckten Wracktaucher das deutsche U-Boot U 513, das 1943 vor der Küste Brasiliens sank. Es gehörte zu einer U-Boot-Flotte mit Geheimauftrag im Südatlantik.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Verweise

Fußnoten

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 355