Friedrich Heinrich Ludwig Prinz von Preußen

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Prinz Heinrich von Preußen – der berühmte Bruder Friedrichs des Großen posiert hier als Sieger des letzten bedeutenden Gefechts des Siebenjährigen Krieges (1756–1763), der Schlacht bei Freiberg in Sachsen 1762. Als Generalleutnant trägt er einen prachtvollen, mit Leopardenfell gefütterten uniformähnlichen Rock. Die orangefarbene Schärpe des Schwarzen Adlerordens neben dem zugehörigen gestickten Stern (Stern des Großen schwarzen Adlerordens) weisen Prinz Heinrich als Mitglied und Ritter des ranghöchsten preußischen Ritterordens aus. Das beigefügte Kreuz eines Domprobstes von Magdeburg bezeichnet den Inhaber einer seit alters existierenden unabhängigen Stiftung des Kapitels. Prinz Heinrich wird auf Grund der gewählten formalästhetischen Lösung mit dem im Vordergrund dargestellten Schlachtplan einerseits als Militärtheoretiker, andererseits aber durch den im Hintergrund gezeigten Gefechtsausschnitt als genialer Feldherr gefeiert.

Friedrich Heinrich Ludwig Prinz von Preußen (Lebensrune.png 18. Januar 1726 in Berlin; Todesrune.png 3. August 1802 in Rheinsberg) war das 13. Kind König Friedrich Wilhelms I. in Preußen und dessen Gattin Sophie Dorothea von Hannover.

Leben

„Prinz Heinrich in der Schlacht von Prag, 6. Mai 1757“; von Carl Röchling

Prinz Heinrich wurde am 1726 in Berlin geboren, war das dreizehnte der vierzehn Kinder des Soldatenkönigs und Königin Sophie Dorothea. Heinrich erhielt wie seine Brüder eine militärische Erziehung. Im Jahr 1740, in dem sein ältester Bruder Friedrich als Friedrich II. den Thron bestieg, wurde er Regimentskommandeur und sammelte in den ersten schlesischen Kriegen erste Kriegserfahrung. Als Anerkennung für seine Leistungen schenkte ihm Friedrich 1744 das Schloß Rheinsberg, auf dem er selbst als Kronprinz seine glücklichsten Jahre verbrachte.

Im Siebenjährigen Krieg hatte Prinz Heinrich großen Anteil an der Selbstbehauptung Preußens. Er begann den Krieg als Generalstabsoffizier und bewies in der Schlacht von Prag Tapferkeit und Umsicht. Gerade als seine eigenen Fähigkeiten immer klarer zutage traten, fiel sein älterer Bruder August Wilhelm wegen seiner militärischen Unfähigkeit beim König in Ungnade. In Heinrich, dessen Ehrgeiz sich mit der Zweitrangigkeit seiner durch Geburt festgelegten Position nur schwer abfinden konnte, weckte diese Erfahrung die Furcht vor einem ähnlichen Schicksal. Wie sein königlicher Bruder ohnehin ein schwieriger Charakter, wurde er so noch empfindlicher gegen Kritik und auf militärischem Gebiet noch vorsichtiger.

Zwischen ihm und seinem Bruder, der ihm wohlgesinnt war und ihn für seine hervorragenden Fähigkeiten achtete, kam es häufig zu Auseinandersetzungen, die aber während der langen Regierung Friedrichs II. nie die Mitarbeit Heinrichs bei der Leitung des Staates grundsätzlich in Frage stellten. Während des Siebenjährigen Krieges bedeutete diese Mitarbeit vor allem die Verteidigung Sachsens, bei der der Prinz eine große Meisterschaft in der defensiven Kriegführung entwickelte, auch durch die Aufstellung der Belling’schen Husaren. Sein vorsichtiges Vorgehen ergänzte sich gut mit dem zupackenden Stil Friedrichs. 1762 errang er bei Freiberg den letzten entscheidenden Sieg des Krieges.

Als Diplomat

Nach dem Krieg erledigte Prinz Heinrich äußerst wichtige diplomatische Missionen. 1771 sollte er bei Katharina der Großen eine Begrenzung des russisch-türkischen Krieges erwirken. Er eröffnete seinem königlichen Bruder die Perspektive einer preußischen Beteiligung an einer Teilung Polens, solange Rußland auf Preußens Stillhalten während des Krieges gegen die Türken angewiesen war. Als Friedrich zögerte, eilte er zurück nach Hause. Die erste polnische Teilung kam dann unter seiner Federführung zustande. Die vielen Ruhezeiten, die ihm blieben, verbrachte er auf Schloß Rheinsberg, wo er ein künstlerisch und philosophisch anspruchsvolles Hofleben kultivierte. Gleich seinem Bruder fühlte er sich zur französischen Kultur und Literatur hingezogen. Als ein der Aufklärung aufgeschlossenes Mitglied eines Herrscherhauses war er in Frankreich zu Beginn der Revolution hoch angesehen. Er erkannte die Bedeutung des Ereignisses und riet Ludwig XVI., sein Land keinesfalls zu verlassen, da er so nur mit den verhaßten Emigranten identifiziert worden wäre.

Daß Heinrich nach dem Regierungsantritt seines Neffen Friedrich Wilhelm II. keine große Rolle mehr spielte, war durch eine Kränkung verursacht, die der neue König als Kronprinz erfahren hatte. 1776 wollte der schwerkranke Friedrich II. Heinrich als Regenten einsetzen, was Friedrich Wilhelm als Zurücksetzung empfand, die er nie verzieh. Immerhin war Heinrich noch am Abschluß des Baseler Friedens von 1795 beteiligt.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Prinz Heinrich war der rechte Arme seines Bruders, Friedrich's des Großen, der ihn den Feldherrn ohne Tadel nannte, und rettete namentlich nach der Schlacht von Kunersdorf durch seine trefflichen Operationen gegen Daun Preußen vor den verderblichen Folgen jener Niederlage; gab seinen Soldaten das Beispiel persönlichen Muthes in der Schlacht von Prag und wurde in der ruhmreichen Schlacht bei Roßbach verwundet. Auch diplomatisches Talent entwickelte er auf Reisen in's Ausland, besonders zu Paris; ob er bei seiner Anwesenheit in Petersburg durch die Kaiserin Katharina und Friedrich der Große durch ihn zur Theilung Polens bestimmt worden, ist historisch unermittelt. Nach 1786 zog er sich sich auf sein Schloß Rheinsberg zurück und lebte ausschließlich künstlerischen und gelehrten Studien. Sein Charakter wie sein Aeußeres glichen dem seines großen Bruders auffallend.

Tod

Friedrich Heinrich Ludwig Prinz von Preußen verstarb 1802 in seinem Berliner Palais.

Familie

1752 heiratete Heinrich Prinzessin Wilhelmine von Hessen-Kassel. Die Heirat beendete seinen eintönigen Dienst in Potsdam. Das Paar lebte im Sommer in Rheinsberg und während des Winters in Berlin. Dort ließ der König, der sich Heinrich gegenüber stets als sehr großzügig erwies, seinem Bruder ein repräsentatives Palais unter den Linden errichten, in dem seit 1810 die Berliner Universität untergebracht ist. Manche moderne Historiker behaupten ohne jedwede Fakten, daß er homosexuell war, seine Ehe blieb kinderlos.

Literatur

  • Christian Karl August Ludwig Massenbach: Über Heinrich, Prinz von Preußen und Friedrich II., König von Preußen (Band 1 über Heinrich, Prinz von Preußen PDF-Datei)
  • Ernst Berner: Die Brautfahrt des Prinzen Heinrich von Preußen (1751) in: „Hohenzollern-Jahrbuch. Forschungen und Abbildungen zur Geschichte der Hohenzollern in Brandenburg-Preussen“, Band 8, 1904 (PDF-Datei)
  • Richard Krauel: Prinz Heinrich von Preußen in Rheinsberg zum 100. Todestage in: „Hohenzollern-Jahrbuch. Forschungen und Abbildungen zur Geschichte der Hohenzollern in Brandenburg-Preussen“, 1902 (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!