Florian, Friedrich-Karl

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Friedrich-Karl Florian (1894-1975)
Unterschrift

Friedrich-Karl Florian (Lebensrune.png 4. Februar 1894 in Essen; Todesrune.png 24. Oktober 1975 in Mettmann) war ein deutscher Unteroffizier des Deutschen Heeres und der Fliegertruppe, Offizier der SA, 1930 Mitglied des Reichstages, 1933/34 preußischer Staatsrat, Vorsitzender des rheinischen Gemeindetages, seit 1930 Gauleiter der NSDAP von Düsseldorf, seit 1942 Reichsverteidigungskommissar sowie Kunstliebhaber und -förderer.

Leben

Gauleiter Florian 1934

Jugend

Friedrich-Karl (nach Grabstein mit Bindestrich) wurde am 4. Februar 1893 in Essen an der Ruhr als Sohn des Oberbahnmeisters Franz Gottfried Florian und seiner Gemahlin Wilhelmine, geb. Acktun geboren, verbrachte dennoch einen Teil seiner Kindheit in Ostpreußen, woher, wie Florian selbst gerne berichtete, seine hugenottischen Vorfahren stammten und wo er seit der Jahrhundertwende in Wehlau die Volksschule und in Stallupönen, an der damals kaiserlich russischen Landesgrenze, Realschule und Realgymnasium besuchte. 1912 begann er im Ruhrgebiet eine Laufbahn als Grubenbeamter bei der Preußischen Berginspektion III im westfälischen (Gelsenkirchen-)Buer , die schon im August 1914 entscheidend unterbrochen wurde.

Erster Weltkrieg

Bei Kriegsbeginn meldete er sich sofort freiwillig beim Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 in Königsberg. Er kam an die Westfront, trat 1916 zur Fliegertruppe über, wurde zum Flugzeugführer und schließlich Jagdflieger ausgebildet, diente in der Jagdstaffel (Jasta) 51 im Jagdgeschwader „Richthofen“, wurde als Unteroffizier im Luftkampf abgeschossen und geriet im Mai 1918 in britische Kriegsgefangenschaft.

Weimarer Republik

Gauleiter Florian mit Kragenspiegel nach 1939
Friedrich-Karl Florian kaufte für Düsseldorf Sepp Happs beachtliches Triptychon „... über allem aber steht unsere Infanterie“ nach der Großen Deutschen Kunstausstellung 1943 für 12.000 Reichsmark, ebenso erwarb er Happs Bild „Wir stoßen über den Don“.

Als er im November 1919 in die Heimat zurückkam, erkannte er sie fast nicht wieder. Er ging zunächst seinem früheren Beruf nach, fing jedoch auch an, sich politisch zu betätigen und wurde Ende 1919/Anfang 1920 Mitglied im „Deutsch-Völkischen Schutz- und Trutzbund“. Bald darauf gründete er die Ortsgruppe Weser des VNS, des „Verbandes Nationalgesinnter Soldaten“, in dem sich damals ein Teil der aktivistischen Frontgeneration zusammenfand. Als die Franzosen ins Ruhrgebiet einrückten, gründete er mit anderen zusammen den „Westfalentreubund“ zur Organisation des Abwehrkampfes gegen die französische Besatzung. Daraufhin wurde er festgenommen und ausgewiesen („Ruhrflüchtling“), kehrte aber nach einem Jahr schon wieder in seine Heimat zurück.

Im November 1923 nahm er Kontakt mit der NSDAP in München auf, um am 8. November in Münster mit seiner kleinen Truppe sofort zu handeln, wenn am folgenden Tag der Marsch auf die Feldherrnhalle erfolgreich sein sollte. Friedrich Karl Florian arbeitete auch in der Folgezeit weiter an der Verbreitung der nationalsozialistischen Idee.

Zunächst gründete er 1924 im Ruhrgebiet den „Völkisch-Sozialen Block“ (später „Nationalsozialistische Freiheitsbewegung“), dessen Organisation bei Gründung der NSDAP sich zum allergrößten Teil dieser eingliederte. 1925 gründete er die Ortsgruppe Wesel der NSDAP, ferner wird er SA-Mann auf schwierigsten vorgeschobenen Posten, in der Hochburg des Marxismus.

Bald darauf war er SA-Sturmführer, einer der bestgehaßten Sturmführer des Ruhrgebietes. 1927 wurde er auch Staatsverordneter in Buer, Ortsgruppenleiter in Gelsenkirchen, dann Leiter des Kreises Emscher-Lippe. Als 1929 ein tüchtiger Leiter des gau-unabhängigen Bezirks Bergisches-Land-Niederrhein gesucht wurde, fiel die Wahl auf Friedrich Karl Florian, der am 1. Oktober 1929 den Bezirk übernahm. Am 1. August 1930 wurde aus dem Bezirk Gau Düsseldorf und Florian wurde folglich Gauleiter. Bis zur Machtübernahme der Alliierten 1945 blieb er Gauleiter des Gaues Düsseldorf.

Er schaffte sich in der „Volksparole“ ein Kampforgan von außerordentlicher Schlagkraft und baute seine Zeitung und seinem Verlag zum größten seines ganzen Bezirkes aus. Andere Zeitungen kamen hinzu, ein Wochenblatt hatte sogar eine Millionenauflage erreicht. Am 14. September 1930 wurde er auch in den Reichstag gewählt und blieb Abgeordneter bis Mai 1945.

Ferner wurde er Fraktionsführer in der Stadtverordnetenversammlung Düsseldorf, Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages und im Jahre 1933 Mitglied des Deutschen Gemeindetages. Bei Bildung des Preußischen Staatsrates wurde er auch diesen Gremium berufen, das zur Beratung der Preußischen Regierung in allen wichtigen Fragen bestimmt war.

Drittes Reich

Friedrich Karl Florian, einer der ersten Sturmführer des Ruhrgebiets wurde am 25. September 1933 zum SA-Gruppenführer und im Februar 1934 zum SA-Ehrenführer der SA-Standarte 39 „Albert Leo Schlageter“ in Düsseldorf ernannt. Als Gauleiter gehörte er zu den großen Befürwortern und Förderern des von Clemens Holzmeister entworfenen und am 23. Mai 1931 eingeweihten Schlageter-National-Denkmals auf der Golzheimer Heide bei Düsseldorf. Aber Florian wollte noch mehr, nämlich das Ehrenmal zu einer monumentalen Weihestätte des deutschen Volkes auszugestalten. Es sollte ein „Schlageterpark“ entstehen, der neben dem Ausbau des Ehrenmals zu einer „Thingstätte“ und Freilichtbühne für 100.000 Personen ein Ausstellungsgelände mit 70 Hektar und einen „Stadionpark“ von 60 Hektar vorsah. In den „Stadionpark“ sollte das Rheinstadion von 1925/1926 integriert werden. Auch eine Führerschule sollte mit eingeplant werden. Im Mai 1934 schrieb die Hitlerjugend für ein „Schlageterforum“ einen Wettbewerb aus, zu dem 160 Entwürfe eingingen. Das Programm der Ausschreibung gab vor, daß die gewaltige Anlage auf einer Länge von 1,5 Kilometer zwischen dem „Schlageterkreuz“ und dem Rhein, dem deutschen Schicksalsstrom, entstehen solle. Finanziell ließ sich das Großprojekt jedoch vor Kriegsbeginn nicht mehr umsetzen.

Seit 1934 war Florian Mitglied des Rheinischen Provinzial-Landtages und Vorsitzender des Rheinischen Gemeindetages sowie Mitglied des Aufsichtsrates der Rheinischen Heimstätten GmbH in Düsseldorf. Am 1. Mai 1936 wurde der preußische Staatsrat in die Reichsleitung berufen. Am 30. Januar 1937 wurde er zum SA-Obergruppenführer befördert, im selben Jahr veranstaltete er die Reichsausstellung „Schaffendes Volk“.

Florian war Gründer der Tageszeitung „Die Volksparole“, „Wuppertaler Zeitung“ und „Bergischer Beobachter“ sowie der Wochenzeitung „Die braune Post“. Er wurde zum Beauftragten des Reichsverteidigungskommissars für den Wehrkreis VI, Gau Düsseldorf, ab dem 16. November 1942 bis 8. Mai 1945 selbst Reichsverteidigungskommissar des Gaus Düsseldorf.

Gauleiter Florian ließ in den letzten Kriegsmonate 2.000 bis 3.000 Kunstgemälden auf Burg Lichtenfels (etwa 700 m ostsüdöstlich des Lichtenfelser Gemeindeteils Dalwigksthal) in Sicherheit bringen, die aber im August 1945 von den VS-amerikanischen Besatzertruppen beschlagnahmt und zum teil, wenn sie das deutsche Militär verherrlichten, in einem zentralen Sammellager (Central Collection Point) zerstört wurden. Die meisten wurden vom Feind gestohlen.

Am 17. April 1945 geriet Gauleiter Florian in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft und blieb bis 1951 in etlichen Lagern und Gefängnissen interniert.

Nachkriegszeit

Nach jahrelanger Internierung wurde er 1949 von einer Spruchkammer der West-BRD wegen „Zugehörigkeit zu einer verbrecherischen Organisation“ zu sechseinhalb Jahren Gefängnis und 20.000 D-Mark verurteilt. Das Schwurgericht sprach ihn von dem Vorwurf frei, er habe in der Endphase des Zweiten Weltkrieges bei Vorrücken der westalliierten Truppen deutsche Zivilisten wegen Meuterei erschießen lassen.[1] Es gab standrechtliche Erschießungen von Verrätern, aber, wie das Gericht feststellte, waren sowohl die Standgerichtsverfahren wegen militärischer Aufruhr und die Urteile rechtmäßig gewesen. Oberstleutnant der Schutzpolizei Brumshagen und Revieroberleutnant der Schutzpolizei Gesell wurden in diesen Verfahren (Landgericht Düsseldorf, Oberster Gerichtshof in der Britischen Zone, Landgericht Wuppertal, Bundesgerichtshof) ebenfalls freigesprochen.

1951 wurde er endlich freigelassen und konnte zu seiner Frau in das Düsseldorfer Heim zurückkehren. das verkaufte er für über eine halbe Million DM an die Dresdner Bank und zog mit seiner Frau ins Umland. Anschließend war Florian Mitarbeiter von Werner Naumann im Naumann-Kreis. Im Zuge der 68er Studentenbewegung wurde er zum Ziel von Protestaktionen. In einer Reaktion auf die Protestaktionen der Studenten bezeichnete er sich in einem ausführlichen Leserbrief an die Rheinische Post selbst als „unbescholtenen Bürger“ und zeigte keinerlei falsche Reue und stand zu seinen Entscheidungen und Handlungen.

Er hatte sich bis zum Lebensende mit der „schlechten Presse“ herumgeschlagen. Besonders mit der Rheinischen Post/Düsseldorf. Es ging immer um die letzten Tage des Krieges, Landesverrat, Deserteure, die kampflose Übergabe der Stadt Düsseldorf und die Erschießung von fünf Verrätern durch das Standgericht. Florian blieb standhaft und ungebrochen.

Tod

Friedrich-Karl Florian, der zuletzt lange in Unterbach wohnte, das erst 1975 Teil von Düsseldorf wurde, verstarb 1975 in Mettmann. Seine Beisetzung fand auf dem Friedhof Unterbach (Am Pfaffenbusch in Unterbach) statt. Die Totenrede hielt der letzte nationalsozialistische Oberbürgermeister von Düsseldorf, Dr. Carl Haidn. Florian ruht dort in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin, auf dem Grabstein wird auch der Name des 1945 gefallenen Sohnes Armin gedenkend erwähnt.

Familie

Florian heiratete am 31. März 1923 seine Verlobte Editha Krage (1904–1992), Tochter eines Neuwieder Blindenlehrers. Sein Sohn Armin (Lebensrune.png 1924) ist 1945 im Endkampf um Deutschland gefallen, seine Überreste wurden nie gefunden. Ob das Paar weitere Kinder hatte, ist nicht bekannt.

Bildergalerie

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Prominente ohne MaskeDrittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396