Helmert, Robert

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Friedrich Robert Helmert (Fotografie aus dem Jahre 1902)

Friedrich Robert Helmert (geb. 31. Juli 1843 in Freiberg, Königreich Sachsen; gest. 15. Juni 1917 in Potsdam, Königreich Preußen) war ein deutscher Geodät. Er gilt als Begründer der mathematischen und physikalischen Theorien der modernen Geodäsie.

Wirken

Helmert studierte Ingenieurwissenschaften und absolvierte 1863 das Polytechnikum (heute Technische Universität) in Dresden, war dann bis 1866 Gradmessungsassistent bei Professor August Nagel in Dresden, studierte ein weiteres Jahr Mathematik und Astronomie und promovierte in Leipzig mit der auf seiner Arbeit bei Nagel basierenden Schrift „Studien über rationelle Vermessungen“ (in der „Zeitschrift für Mathematik und Physik“, 1868). Von 1869 bis 1870 bekleidete Helmert die Observatorenstelle an der Sternwarte in Hamburg. Aus dieser Zeit her rührt seine Schrift: „Der Sternhaufen im Sternbilde des Sobieskischen Schildes“ (Hamburg 1874).

1870 wurde Helmert zum ordentlichen Lehrer der Geodäsie an der Technischen Hochschule in Aachen ernannt, 1886 vertauschte er diese Stellung mit der des kommissarischen Direktors des königlich preußischen Geodätischen Instituts und Centralbureaus der internationalen Erdmessung in Potsdam, welches Amt er bis zu seinem Lebensende innehatte. Helmert machte Potsdam zum Weltzentrum für die wissenschaftliche Geodäsie. Der Potsdamer Absolutwert der Erdanziehung war von 1909 bis 1971 der internationale Referenzwert, der sogenannte „Potsdamer Schwerewert“. Im Jahre 1887 wurde Helmert auch ordentlicher Professor an der Universität Berlin.

Familiendaten

Gedenkstein zur Erinnerung an Friedrich Robert Helmert auf dem Telegrafenberg in Potsdam

Helmert hatte eine Frau und einen Sohn. 1916 erlitt er einen Schlaganfall, an dessen Folgen er starb.

Schriften (Auswahl)

Neben zahlreichen Aufsätzen in Fachzeitschriften schrieb Helmert u.a.:

  • Studien über rationelle Vermessungen im Gebiet der höheren Geodäsie. Leipzig 1868
  • Die Ausgleichungsrechnung nach der Methode der kleinsten Quadrate: mit Anwendungen auf die Geodäsie und die Theorie der Messinstrumente. Verlag Teubner, Leipzig 1872
  • Die Übergangscurven für Eisenbahn-Geleise. Aachen 1872
  • Der Stern-Haufen im Sternbild des Sobieski'schen Schildes. Hamburg 1874
  • Über die Berechnung des wahrscheinlichen Fehlers aus einer endlichen Anzahl wahrer Beobachtungsfehler, in: Zeitschrift für Mathematik und Physik 20 (1875) pp. 300-303
  • Über die Wahrscheinlichkeit der Potenzsummen der Beobachtungsfehler und über einige damit im Zusammenhang stehende Fragen, in: Zeitschrift für Mathematik und Physik 21 (1876) pp. 192-218
  • Die Genauigkeit der Formel von Peters zur Berechnung des wahrscheinlichen Beobachungsfehlers direkter Beobachtungen gleicher Genauigkeit, in: Astronomische Nachrichten 88 (1876) pp. 113-132
  • Die mathematischen und physikalischen Theorien der Höheren Geodäsie, Band I. Verlag Teubner, Leipzig 1880
  • Die mathematischen und physikalischen Theorien der Höheren Geodäsie, Band II. Verlag Teubner, Leipzig 1884
  • Die physikalischen Theorieen: Mit Untersuchungen über die mathematischen Erdgestalt auf Grund der Beobachtungen. Leipzig 1884; Frankfurt 1962
  • Lotabweichungen, Heft 1, Berlin 1886
  • Ubersicht der Arbeiten des Königlich Geodätischen Instituts unter Generallieutenant z.D. Dr. Baeyer: nebst einem allgemeinen Arbeitsplane des Instituts für das nächste Decennium. Berlin 1886
  • Das Königlich-Preußische Geodätische Institut. Berlin 1890
  • Die Schwerkraft im Hochgebirge, insbesondere in den Tyroler Alpen, in geodätischer und geologischer Beziehung. Berlin 1890

Außerdem veröffentlichte Helmert seit 1886 Berichte über verschiedene Teile der Erdmessung in den „Verhandlungen der internationalen Erdmessung“.

Sekundärliteratur

Verweise