Friesennot

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FILM

Friesennot.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Friesennot
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1935
Laufzeit: 97 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Delta-Film
IMDb: deueng
Stab
Regie: Peter Hagen
Drehbuch: Werner Kortwich
Musik: Walter Gronostay
Kamera: Sepp Allgeier
Schnitt: Wolfgang Becker
Besetzung
Darsteller Rolle
Friedrich Kayssler Jürgen Wagner
Helene Fehdmer Kathrin Wagner
Jessie Vihrog Das Mädchen Mette
Hermann Schomberg Klaus Niegebüll
Ilse Fürstenberg Dörte Niegebüll
Kai Möller Hauke Peters
Fritz Hoopts Ontje lbs
Martha Ziegler Wiebke Detlevsen
Gertrud Boll Telse Detlevsen
Maria Koppenhöfer Frau Winkler
Aribert Grimmer

Friesennot Untertitel: Ein deutsches Schicksal auf russischer Erde, ist ein Drama von 1935. Der Film wurde in Soltau und Oberhaverbeck (Lüneburger Heide) gedreht. Die Uraufführung fand am 19. November 1935 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin, sowie am selben Tag in den Ufa-Palast in Leipzig statt.

Weitere Titel

  • Dorf im roten Sturm (Verleihtitel, Deutschland)

Auszeichnung

Prädikat
  • künstlerisch besonders wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Unten an der Wolga wohnen in geschlossener Siedlung Deutsche, deren Vorfahren vor Jahrhunderten dorthin auswanderten, um sich inmitten weiter Steppen und ungründiger Wälder eine neue Heimat zu suchen. Friesen sind es; Menschen mit harten Schädeln und gutmütigen Herzen, unbeugsam im Willen und zäh im Durchhalten. Zwar fügen sie sich gehorsam dem Gebot der Obrigkeit, bleiben willige Untertanen, als der Zar sie in den Krieg rief und als die Bolschewiken die Herrschaft über das weite Russland übernahmen. Aber eins haben sie sich in der Fremde erhalten: das innere Gesetz ihres Handelns ist das alte geblieben, das sie oben am Deutschen Meer ihr eigen nannten. Dieses Gesetz haben sie in die Fremde verpflanzt, üben es auch dort nach ihrer Väter Art aus.

Unter ihnen steht ein mächtiger Bau - Jürgen Wagner, der Dorfvorsteher. Ein Mann, der einsam erscheint, der viel denkt und grübelt. Er ist ein Eisenkopf, der die Schwierigkeiten mit den artfremden Rußen meistert, der es aber auch versteht, als Führerpersönlichkeit seine Landsleute vor allen Unbesonnenheiten zu bewahren. - Rotgardisten kommen ins Dorf. Menschen mit allen guten und schlechten Eigenschaften der slawischen Völker. Maßlos in allem, was sie tun, schwermütig und sich selbst berauschend an der Freude, listig und verschlagen.

Ihr Führer - der Inspektor - ist seiner Abstammung nach Weißrusse - ein Mann, der fanatisch den Willen der kommunistischen Gewalthaber vertritt, der den Bauern ihr Leben - als Klassenfeinden - so hart wie möglich macht. Unerbittlich treibt er Steuern und Abgaben ein, schont keinen dieser ihm wesensfremden Friesen. Zwischen diesen Menschen entscheidet sich ein Kampf um Leben und Tod. Ein Kampf, der zum Ausbruch kommt, als die Bauern das Mädchen Mette - aus einer friesisch-russischen Ehe entsprossen - in die unendlichen Wälder hinausstoßen, weil sie ihres Volkes vergaß und den Rußen anhing. Konsequent und unerbittlich üben in diesem Augenblick die friesischen Bauern das Gesetz ihres Blutgebundenen Handelns aus. Da kommt es zur Katastrophe.

Der Inspektor, der sehr wohl weiß, daß die Friesen das Gesetz, ihr Gesetz an dem Mädchen vollzogen haben, das den Rußen liebte, lässt seinen trunkenen Soldaten freie Hand. Bei den Übergriffen kommt es zur Vergewaltigung einer Friesen-Tochter des Dorfes. Da erhebt sich Jürgen Wagner schweigend, greift zur Waffe, um die verletzte Ehre des Mädels, die verletzte Ehre aller Friesen zu rächen. Und seine Männer folgen ihrem Führer. Ein furchtbares Blutbad, bei dem keiner der Rotgardisten, auch der Inspektor nicht, am Leben bleibt, folgt. Vergeltung wird geübt nach altem friesischen Volksgesetz. Die Männer wissen, daß sie ihr Dorf jetzt verloren haben. Aus freiem Entschluß brennen sie es nieder. Mächtige Planwagen schaukeln über die weite Steppe, der persischen Grenze, einer neuen Heimat zu.


Anmerkungen

Werner Kortwich war auch der Verfasser der gleichnamigen Novelle unter Mitwirkung des Reichsdramaturgen Willy Krause.[1]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden alle Kopien des Films vom Oberkommando der alliierten Siegermächte beschlagnahmt und die Aufführung unter Verbot gestellt. Heute beansprucht unrechtsmäßig die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung die Auswertungsrechte und bestimmt, daß die Vorführung dieses Vorbehaltsfilms nur im Rahmen spezieller Bildungsveranstaltungen statt finden darf.

Bildergalerie

Der Film


Verweise

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 40, 6. Oktober 1935