Hoopts, Fritz

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Fritz Hoopts (1875–1945)

Friedrich „Fritz“ Arthur Gerhard Hoopts (Lebensrune.png 5. Juni 1875 in Oldenburg; Todesrune.png 16. Mai 1945 ebenda) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Fritz Hoopts wurde in der Stadt Oldenburg geboren. Sein Vater belieferte als selbständiger Zigarrenmacher Dorfwirtschaften und starb, als der Sohn sechs Jahre alt war. Da kamen schwere Jahre für die Mutter; sie mußte für ihre Kinder hart arbeiten, und manchmal reichte es nicht mal für das tägliche Brot. Nach Besuch der Volksschule wurde Fritz Hoopts Schreiber bei einem Rechtsanwalt. Nachdem er als Infanterist im Ersten Weltkrieg ins Feld gezogen war, kam er zum Magistrat, wurde Beamter im Steuerwesen und später als Steuerinspektor in den Reichsfinanzdienst übernommen.

Im Jahre 1921 rief er mit einigen Freunden, darunter der Tischlermeister und Poet August Hinrichs, von dem damals schon mehrere Einakter aufgeführt worden waren, die Heimatbewegung „Ollnborger Kring“ ins Leben, die sich die Pflege der niederdeutschen Sprache und der alten Sitten zur Aufgabe machte. Sie hatte u. a. eine Vortragsabteilung; eine Tanzabteilung, eine Lautenabteilung und eine kleine Spielgruppe. Diese führte niederdeutsche Werke ernster und heiterer Art auf, wie „Schattenspiel“ und „Die Doggerbank“ von Gorch Fock. Die Schauspieler fühlten sich als Laienspieler; sie dienten der Kunst aus Idealismus und spielten ohne Bezahlung.

Als der Intendant des Oldenburgischen Landestheaters, Renato Mordo, Ende 1922 eine Aufführung der „Doggerbank“ sah, war er von dem Spiel so beeindruckt, daß er den Wunsch äußerte, die Spielgruppe möge sich dem Landestheater anschließen. Daraufhin wurde sie als „Niederdeutsche Bühne“ unter Wahrung ihrer Eigenschaft als Laienbühne dem Landestheater angegliedert. Sie spielte unter Leitung des jeweiligen Oberspielleiters.

Im Dritten Reich nahm sie innerhalb des „Niederdeutschen Bühnenbundes“ eine geachtete Stellung ein. Sie brachte nur Werke in der Mundart, hauptsächlich von Fritz Stavenhagen, Gorch Fock und August Hinrich. Auch im Rundfunk kamen sie häufig zu Wort, besonders bei den Sendern Hamburg und Bremen. Fritz Hoopts war in den 1930er Jahren vielen Hörern auch persönlich schon lange kein Unbekannter mehr, da er schon seit dem Frühjahr 1910 aus Liebe zur plattdeutschen Mundart in vielen Städten und Dörfern seiner Heimat plattdeutsche Vorträge gehalten hatte. Jeden Monat hatte er bei den Volksunterhaltungsabenden auf der Rudelsburg mitgewirkt und besonders Fritz Reuters Werke vorgetragen. Im Ersten Weltkriege hatte er diese Vortragstätigkeit in den Oldenburgischen Lazaretten fortgesetzt, nachdem ihn selbst ein im Felde zugezogenes Magenleiden ins Lazarett gebracht hatte.

1921 übernahm er, nachdem er einige Jahre zuvor wegen des Magenleidens aus dem Staatsdienst ausgeschieden war, die Leitung der Heimatbewegung und damit auch ihrer Bühne. Seit 1933 war er Leiter der „Niederdeutschen Bühne“ beim „Landestheater Oldenburg“; Vorstandsmitglied des großen „Niederdeutschen Bühnenbundes“ und Obmann der Gruppe im Gau Weser-Ems des Niederdeutschen Bühnenbundes.

Die „Niederdeutsche Bühne“ veranstaltete 1934 eine große Aufführung des Schauspiels „Die Stedinger“ von Hinrichs, das den heroischen Kampf der Bauern gegen den Erzbischof von Bremen zeigte; anläßlich der Feiern zum 700jährigen Gedenken an diesen Kampf wurde das Spiel auf der Freilichtbühne bei Altenesch unter Mitwirkung von dreihundert Personen, die aus dem Volke ausgewählt waren, aufgeführt. Fritz Hoopts spielte den Bauernführer Bolko v. Bardenfleth. Während der Proben zu diesem Spiel bereiste der Spielleiter Carl Froelich das Land, um Landschaftsmotive für die Verfilmung der Hinrichsschen Bauernkomödie „Krach um Jolanthe“ zu suchen. Er sah sich auch eine Aufführung der Hinrichsschen Komödie „Wenn der Hahn kräht“ im Landestheater an; Fritz Hoopts stellte darin, wie später bei der Verfilmung, den Knecht dar.

Carl Froelich wollte Hoopts daraufhin für den Film „Krach um Jolanthe“ verpflichten; Hoopts glaubte erst nicht, dies schaffen zu können, da er gleichzeitig mit den Proben zu den „Stedingern“ beschäftigt war; er fand aber doch die Zeit und raste zwischen dem Berliner Atelier und der Oldenburgischen Freilichtbühne hin und her; so kam er zu seiner ersten Filmrolle, und aus dem Laienspieler wurde ein Berufsschauspieler. Danach hatte er bis zu seinem Tod noch mehrere – meist allerdings ziemlich kurze – Auftritte in deutschen Spielfilmen. Wiederholt verkörperte er Fischer und andere Seemänner.

Fritz Hoopts war verheiratet und hatte zwei Kinder. So arm seine Jugend war, so sehr konnte er mit Befriedigung auf ein an Aufgaben und Erfolgen reiches Leben zurückblicken. Seine Mutter hat nur den Anfang seiner schauspielerischen Tätigkeit noch miterlebt; bei seinen Vorträgen war sie oft zugegen und immer eine der aufmerksamsten Zuhörerinnen.

Fritz Hoopts sprach in einem Interview über seine Karriere 1936 einmal:

„Als wesentlich, weil einmalig, möchte ich noch den Umstand betonen, daß meine ganze Bühnentätigkeit bis vor zwei Jahren lediglich aus ideellen Gründen, ohne jede Entschädigung erfolgte und daß ich bis vor zwei Jahren gar nicht daran dachte, Berufsschauspieler oder Filmdarsteller zu werden und werden zu können! Besonders interessant ist wohl auch, daß diese Umstellung erst erfolgte, nachdem ich fast sechzig Jahre alt geworden war und eben nur durch den Zufall, daß Carl Froelich mich entdeckte!“[1]

1953 kam mit „Gesprengte Gitter“ sein letzter Film in die Kinos, eine Produktion, die bereits 1945 gedreht worden war.

Fritz Hoopts verstarb 1945, nachdem er bei Dreharbeiten an der Ostsee eine Lungenentzündung davongetragen hatte.

Filmographie

Theatrographie (Auswahl)

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nummer 37, 13. September 1936
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 43, 27. Oktober 1935