Fruck, Hans

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Hans Fruck (* 15. August 1911 in Berlin; † 15. Dezember 1990 ebenda) war Stellvertretender Minister des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR.

Werdegang

Fruck trat 1925 der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) und 1927 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschland (KJVD) bei und wurde Mitglied der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg. 1929 schloß er sich der stalinistischen KPD an. Von 1930 bis 1933 war er Expedient und Hilfsredakteur im Verlag des Reichskomitees der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO). 1933 bis 1934 war er arbeitslos und als Mitglied des Bundes deutsch-jüdischer Jugend an Untergrundaktivitäte beteiligt.

Im Spanischen Bürgerkrieg war er 1936 bis 1938 Rotbrigadier. Dann kam er auf KP-Befehl nach Deutschland zur kommunistischen Umsturzbetätigung zurück. Zusammen mit seiner Ehefrau Carmen Fruck, geborene Ebermann, gehörte er zur Gruppe um Herbert Baum. Als Metallarbeiter bei der Maschinenfabrik Raboma in Berlin-Borsigwalde wurde er zum Leiter einer betrieblichen Oppositionsgruppe. Er wurde 1943 dingfest gemacht und zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt, die er bis 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden verbüßte. Seine Schwiegermutter Anna Ebermann kam im März 1944 in Berlin-Plötzensee ums leben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er einer der obersten Staatsterroristen in der SBZ bzw. DDR.[1] 1945 trat er in die Polizei ein, war zunächst Reviervorsteher, ab 1946 Leiter des Fahndungsdezernats der Ostberliner Kripo, dann von 1948 bis 1950 stellvertretender Chef der dortigen Kriminaldirektion. 1946 trat er der SED bei. Ab 1950 war er Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Von 1952 bis 1956 führte er die Verwaltung und war mit dem Aufbau der Bezirksverwaltung Berlin beauftragt.

Er hatte maßgeblichen Anteil am Aufbau des Ministeriums für Staatssicherheit. 1952 wurde er zum Oberst befördert. 1952 bis 1956 war Fruck Leiter der MfS-Bezirksverwaltung Berlin und Mitglied der SED-Bezirksleitung. Ab 1957 wirkte er als stellvertretender Leiter der Hauptverwaltung Aufklärung und stellvertretender Minister für Staatssicherheit im Rang eines Generalmajors. Er war engster Vertrauter des Markus Wolf.

1974 wurde Fruck Leiter der für Mauermord und „Grenzssicherung“ zuständigen „Arbeitsgruppe Grenze“ der Stasi im Range eines Generalleutnants. 1977 trat er in den Ruhestand.

1955 erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden (VVO) in Bronze, 1965 in Silber und 1969 in Gold.

Literatur

  • Jens Gieseke: In: Wer war wer in der DDR? 4. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-86153-364-2, Band 1.

Fußnoten

  1. Buch von David Korn - Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9