Fulbe

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Fulbe (auch Fula, Pulaar, Peul, Puulo) bezeichnet eine Sprache und ursprünglich hellfarbige Leute in Nordafrika. Die Sprache enthält die erste indogermanische Lautverschiebung, und ist weit verbreitete Handelssprache, einschliesslich in Kamerun und Togo, von vielen sonstigen örtlichen Bewohnern und auch von den meisten afrikanischen Bewohnern in Deutschland, Europa und Amerika benutzt. Die meisten der als ursprünglich vermutbaren Träger weisen das V, J1b und insbesondere das U5 Gen auf, was auf eine europäische Herkunft, etwa über die Wandalen, hinweist.[1][2]

Das Fula ist wohl die Sprache, die am ausgeprägtesten Klassen von Hauptwörtern mit neben Auslaut- auch Anlaut-Verschiebungen bewahrt hat, wie das Keltische und verschiedene atlantische Sprachen noch aber wohl teilweise verloren haben. Daher ein paar Anmerkungen dazu, die auch zum Verständnis dieser beitragen können.

Im Deutschen sind die drei Einzahl-Klassen und eine Mehrzahl-Klasse hauptsächlich der, die, das, die. Zu diesen Klassenpronomen gehören Subjektpronomen wie er, sie, es, sie und auch noch andere Fürworter etwa für Fragen. Man kann dies als Reste einer Klassifizierung ansehen, die ursprünglich unter Kriterien wie männlich, weiblich , sächlich erfolgte. Die in jeder Klasse aufgetretenen Hauptwörter hatten möglicherweise früher bestimmte An- und Auslaute, die aber heute nicht mehr erkennbar sind. Ebenso werden bei der Mehrzahlbildung alle Worte in die einzige Klasse dafür verschoben, und die Änderung der Hauptwörter dabei folgt nicht den Regeln der An- und Ablaute dieser Klasse, da nicht mehr vorhanden, sondern wortbezogenen Mehrzahl-Regeln.

Bei der ursprünglichen Form von Klassensprachen gibt es zahlreiche Klassen, die sich statt an Eigenschaften wie männlich, weiblich, sachlich, an der Art der Hauptwörter orientieren, z. Bsp. landwirtschaftliche Sachen, Viehzucht-Sachen, Holz-Sachen, Leute, usw. Im Fula gibt es über 20 solcher Klassen. Ferner gibt es mehrere Mehrzahl-Klassen, etwa für Sachen-Mehrzahlen, für Leute-Mehrzahlen, usw. und zudem diverse Vergrößerungs- oder Intensivierungsklassen sowie Verkleinerungs- oder Abschwächungsklassen.

Jede Klasse hat ihre eigenen nur möglichen Anlaute und Ablaute. Innerhalb dieser hat sie ein bestimmtes Klassenpronom, auch sonstige Pronome liegen innerhalb ihren erlaubten Ablauten.

Wird aus einem Hauptwort die Mehrzahl oder die Verkleinerung bzw. Vergrößerung gebildet, dann erfolgt das nicht nach wortbezogenen sondern nach klassenbezogenen Regeln, nämlich wird das Hauptwort in eine seiner Klasse entsprechende Verkleinerungs-, Vergrößerungs- oder Mehrzahl-Klasse verschoben, und ergeben sich dadurch die Änderungen am Hauptwort.

Im Fula gibt es drei Stufen der Anlaut-Verschiebungen: weich, gleitend - hart, ansetzend - naselnd. Davon sind nicht alle Laute betroffen, sondern nur die folgenden:

f - p - (m)p
s - c - (n)c
(z - t - (n)t)
r - d - nd
h - k - (n)k
v - b - mb
w(,ˀ) - g - ng
y - j(,g) - nj(,ng)

Wollen wir zunächst einmal, als drei Beispiele, Leute-Klassen betrachten: die Einzahl-Leute-Klasse -o, die Mehrzahl-Leute-Klasse -ɓe, und die Verkleinerungs-Leute-Klasse -kuŋ .

Die Einzahl-Leute-Klasse -o gehört der harten Anlaut-Stufe an, d.h. alle ihre Wörter beginnen mit p, c, k, d, b, g, j oder verschiebungsfreien Lauten. Ihr Klassen-Fürwort ist o .

Die Mehrzahl-Leute-Klasse -ɓe gehört der weichen Anlaut-Stufe an, d.h. alle ihre Wörter beginnen mit f, s, h, r, v, w, y, ˀ oder verschiebungsfreien Lauten. Ihr Klassenpronom ist ɓe.

Die Verkleinerungs-Leute-Klasse gehört der harten Anlaut-Stufe an, Fürwort kuŋ .


Frau heißt debbo , die Frau debbo o . In der -o -Klasse , harte Anlaufstufe Frauen heißt dann rewɓe , die Frauen rewɓe ɓe . In der -ɓe -Klasse, weiche Anlaufstufe.

Nämlich von der harten zur weichen Anlaut-Stufe verschiebt sich am Anfang das d zum r, wogegen sich am Ende die Ablaute gemäß den Klassenpronomen verschieben, hier das -o zum -ɓe .

Der Mann heißt gorko o ; die Männer worɓe ɓe ; kleiner Mann gorkuŋ kuŋ . Das Kind heißt payɗo o ; die Kinder fayɓe ɓe ; kleines Kind paykuŋ kuŋ. Der Fremde heißt cedɗo o ; die Fremden seɓɓe ɓe.


Betrachten wir jetzt Sachen-Klassen. Im Gegensatz zu den Leute-Klassen, liegen hier die meisten Einzahl-Klassen in der weichen Anlautstufe, die Mehrzahl-Klassen in der harten Anlautstufe. Daher verschieben sich die Anlaute bei Sachen meist in die umgekehrte Richtung als bei Leuten.

Andererseits gerät selbst das Fula heutzutage durcheinander. Neue Worte und Fremdworte werden einfach in die -o -Klasse eingeordnet und entsprechend behandelt, die Mehrzahl fällt dann in die -ɓe -Klasse.


Von den (vielen) Einzahl-Sachen-Klassen nehmen wir als Beispiele die -nde -Klasse und die -ndu -Klasse, sie beinhalten viele Wörter. Liegen in der weichen Anlautstufe. Sie haben als Mehrzahl die -ɗe und die -ɗi -Klasse, harte Anlautstufe. Die häufigste Verkleinerungs-Sachen-Klasse ist -ngel , harte Anlaufstufe.

Der Hund: rawaandu ndu , Die Hunde: dawaanɗi ɗi , Das Hündchen: dawaangel ngel Der Fuß: teppere nde , Die Füße: teppeje ɗe

Das letzte Beispiel deutet auch an, daß auch die Ablaute Lautverschiebungen haben können, jedoch das Klassenpronom unverändert bleibt.

Insgesamt haben einen weichen Anlaut: Einzahl von Sachen, Mehrzahl von Leuten ; harten Anlaut: Mehrzahl Sachen, Einzahl Leute , Einzahl Verkleinerung und Vergrößerung (Sachen und Leute) ; naselnd: Mehrzahl Verkleinerung und Vergrößerung

Fußnoten

  1. Einen Überblick siehe etwa bei Alexandra Rosa: Phylogenetic Structure of Guinea-Bissau Ethnic Groups for Mitrochondrial DNA and Y Chromosome Genetic Systems. Diss. 2007, p. 49 ff.
  2. Woɗaaɓe: Iwdi Fulɓe wano farba ADN faamiri