Gadebusch

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Gadebusch

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mecklenburg
Landkreis: Nordwestmecklenburg
Provinz: Mecklenburg
Einwohner (31. Dez. 2009): 5.715
Bevölkerungsdichte: 119 Ew. p. km²
Fläche: 47,65 km²
Höhe: 35 m ü. NN
Postleitzahl: 19205
Telefon-Vorwahl: 03886
Kfz-Kennzeichen: NWM
Koordinaten: 53° 42′ N, 11° 7′ O
Gadebusch befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Bürgermeister: Ulrich Howest

Gadebusch ist eine deutsche Stadt in Mecklenburg.

Lage

Gadebusch liegt etwas unterhalb des Quellgebietes der Radegast, die über die Stepenitz und Trave in die Ostsee fließt. Sie befindet sich auf halbem Wege zwischen Lübeck und Schwerin.

Geschichte

Ältere Zeit

Anfänglich wurde um 1154, 1167 und 1184 der Landschaftsname provincia godebuz genannt und dann ab 1181 der Ortsname Godebuz. So steht es auch im Stadtsiegel von 1225. Der Name veränderte sich in Godebusche (1358) und schließlich in Gadebusch (1514).

Zunächst befand sich bei Gadebusch eine abodritische Burg mit Burgwall aus dem 8. Jahrhundert. Daneben entstand ein Dorf. Beide lagen strategisch günstig auf einem Hügel in einem Sumpf- und Seengebiet. Im Jahr 1225 starb hier Nikolaus II., Herr zu Gadebusch durch einen Sturz von der Burg.

Der Ort wurde im 12. Jahrhundert weiter besiedelt. Gadebusch wurde im Jahre 1194 erstmals als Kirchdorf Godebuz urkundlich erwähnt. Die Lage an dem Fernhandelsweg Schwerin-Lübeck begünstigte die weitere Entwicklung. Bereits im Jahr 1225 erhielt Gadebusch Stadtrechte (civis) verliehen und ist damit eine der ältesten Städte Mecklenburgs. Die Stadt gehörte zunächst den Grafen von Ratzeburg und ab 1201 den Fürsten von Mecklenburg. 1220 wurde mit dem Bau der spätromanischen Backsteinkirche St. Jakob begonnen. Burgvogt war um 1227 der Ritter Detlef von Gadebusch. Die Parochie Gadebusch mit den damals zu ihr gehörenden Ortschaften wird 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, welches die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet. Das Rathaus entstand ab 1340.

Von Beginn an hatte Gadebusch auch das Münzrecht. Besondere Bedeutung hatte die Gadebuscher Münze im 16. und 17. Jahrhundert.

Jüngere Zeit

Von 1570 bis ca. 1620 war Gadebusch eine Residenz der Administratoren zu Ratzeburg. Das Schloß der Herzöge wurde anstelle der bereits bestehenden Burg aus dem 12. Jahrhundert im 16. Jahrhundert erbaut. Das erhaltene Hauptgebäude für den Administrator Christoph von Mecklenburg stammt von 1571. Das Rathaus wurde 1618 weitgehend erneuert.

Im Großen Nordischen Krieg trafen 1712 Dänemark und Schweden in der Schlacht bei Gadebusch (auch Schlacht von Wakenstädt) aufeinander.

Der Zweite Weltkrieg verlief für die übrige Bevölkerung glimpflich. Es fielen lediglich zwei Bomben, ohne nennenswerte Schäden anzurichten. Als am 2. Mai 1945 die British Army auf dem Weg nach Lübeck Gadebusch passierte, kam es zu einem Scharmützel. Am 13. November 1945 wurde in Gadebusch das Barber-Ljaschtschenko-Abkommen zur Grenzbereinigung zwischen Mecklenburg und Schleswig-Holstein unterzeichnet.

Am 25. Juli 1952 wurde aus dem Westteil des ehemaligen Landkreises Schwerin und kleinen Gebieten des Landkreises Schönberg der Kreis Gadebusch gebildet. Er gehörte dem neu gebildeten Bezirk Schwerin an. Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Bundesland Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland. Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis aufgelöst und ging im Landkreis Nordwestmecklenburg auf. Als Kreisstadt erhielt Gadebusch verstärkt Verwaltungsfunktionen. Von 1965 bis 1988 entstand im Nordwesten ein großes Wohngebiet mit 732 Wohnungen in Plattenbauweise.

Ab 1991 wurde der historische Stadtkern mit dem Rathaus und der Burg auch im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert.

Bekannte, in Gadebusch geborene Personen

  • Marie Dähnhardt (1818–1902), Max Stirners zweite Ehefrau, der er sein Hauptwerk Der Einzige und sein Eigentum (1844/45) widmete.
  • Johannes Küster von Rosenberg (* 1614 oder 1615; † 1685), Leibarzt von Zar Alexei I.
  • Agnes Karll (1868–1927), Reformerin der deutschen Krankenpflege, wurde im Familiengrab ihrer Eltern auf dem Gadebuscher Friedhof beerdigt.