Gauss (1899)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die „Gauss“ auf einem Gemälde des deutschen Marinemalers Christopher Rave

Die „Gauss“ (auch „Der Gauß“) war das erste deutsche Forschungsschiff, das nach dem Mathematiker Carl Friedrich Gauss benannt wurde. Es wurde 1899 bei Howaldt in Kiel gebaut und ging von 1901 bis 1903 unter Erich Dagobert von Drygalski auf die zweite deutsche Antarktische Expedition. Das Prinzip dieses Schiffsrumpfes wurde von der „Fram“ übernommen. Das Expeditionsschiff lief im Juli 1901 von Kiel aus und am 21. Februar 1902 sichteten die Seeleute erstmals antarktisches Festland. Noch am selben Tag wurde das Schiff jedoch im Südpolarmeer vom Eis eingeschlossen, so daß Drygalski mit seiner Mannschaft überwintern mußte und erst im November 1903 nach Kiel zurückkehren konnte. Am 22. Februar 1902 entdeckten sie einen unbekannten Festlandteil, der „Kaiser-Wilhelm-II.-Land“ genannt wurde und zudem in rund 80 Kilometern Entfernung einen eisfreien Vulkan, den sie „Gaussberg“ nannten. Dies war der erste physikalische Beweis dafür, daß sie tatsächlich antarktisches Festland erreicht hatten. Zeitgleich bereitete der Engländer Robert Falcon Scott dort ebenfalls seine Südpolexpedition vor. Der Ertrag der wissenschaftlichen Ergebnisse war außerordentlich reichhaltig und schlug sich in einer 20-bändigen Publikationsreihe und zwei Atlanten nieder. Diese deutsche Expedition ebnete erst den Weg für Roald Amundsen und dessen erfolgreicher Expedition zum Südpol neun Jahre später.

1904 wurde das Schiff nach Kanada verkauft.

Literatur

  • Erich Dagobert von Drygalski: Zum Kontinent des eisigen Südens (1904) (PDF-Datei)
  • Die Deutsche Südpolar-Expedition auf dem Schiff „Gauss“ unter Leitung von Erich von Drygalski, Königliche Hofbuchhandlung Ernst Siegfried Mittler und Sohn, 1902 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!