Gotenhafen

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Gotenhafen

Wappen Gotenhafen.jpg
Historisches Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Danzig-Westpreußen
Landkreis: Danzig
Provinz: Westpreußen
Einwohner (1940): 90.000
Bevölkerungsdichte: 664 Ew. p. km²
Fläche: 135,5 km²
Koordinaten: 54° 32′ N, 18° 32′ O
Flucht.jpg
Gotenhafen befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Gotenhafen ist eine deutsche Stadt im Kreis Danzig in Westpreußen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1940 90.000 Deutsche
2007 251.183 Polen

Geschichte

Allgemein

Gotenhafen (bis 1939 Gdingen) ist eine deutsche Stadt in Westpreußen an der nordwestlichen Danziger Bucht, einem Bereich der Ostsee. 1309–1466 gehörte der Ort zum Deutschen Orden – von 1772–1920 zu Preußen. Im Zuge des sogenannten Versailler Vertrages wurde der Ort dem polnischen Korridor zugeschlagen und dem Reiche entrissen. Nach dem Polenfeldzug im Jahre 1939 wurde die Stadt dem Reichsgau Danzig-Westpreußen zugeordnet und von Gdingen in Gotenhafen umbenannt. Die Stadt hatte im Jahre 1940 rund 90.000 Einwohner.

Zuvor war die Stadt Bestandteil der Friedensvorschläge Adolf Hitlers an die polnische Regierung, um das durch den sogenannten Versailler Vertrag erst geschaffene Problem der vollständigen Abtrennung Ostpreußens vom Reiche zu lösen. Die damals noch Gdingen genannte Stadt sollte den Polen einen Hafen bieten mit einer exterritorialen Zugangsstraße, wenn nach einer erfolgten Volksabstimmung, die Mehrheit der Bewohner des polnischen Korridors für Deutschland optieren sollte. Dieser Gütevorschlag Hitlers wurde, wie viele andere zuvor, von der polnischen Regierung abgelehnt.

Gotenhafen war im Zweiten Weltkrieg mehrfach Ziel alliierter Terrorbomber, so auch am 9. Oktober 1943, als 378 US-amerikanische Maschinen die Hafenanlagen zerstörten und am 18. auf 19. Dezember 1944, als britische Terrorbomber mit 824 t Bomben das Stadtgebiet zerstörten. Am 28. März 1945 nahm die sowjetische 70. Armee unter General Popow Gotenhafen ein.

Im Zuge der Vertreibung der deutschen Zivilbevölkerung aus Ostpreußen und anderen Regionen am Ende des Zweiten Weltkriegs, war Gotenhafen dann einer der wichtigsten Evakuierungshäfen, von dem aus Schiffe, wie die „Wilhelm Gustloff“ oder die „Goya“, mit tausenden von Flüchtlingen an Bord, im Rahmen der „Unternehmen „Hannibal““, der größten Evakuierungsaktion in der Menschheitsgeschichte, in den Westen des Reiches evakuieren mußten.

Als Reichskriegshafen

Mit einen Erlaß vom 28. November 1939, verkündet im Reichsgesetzblatt I, S. 2341 vom 1. Dezember 1939, wurde der Hafen zum Reichskriegshafen erklärt.
Zur Vorgeschichte: September 1922 beschloß der polnische Sejm ein Gesetz über den Bau eines Seehafens. Im international verwalteten deutschen Danzig bereitete der geplante Hafen Sorge, denn seine Einkommensquelle, vom Völkerbund bestimmter Hafen für Polen zu sein, fürchtete es an Gdingen zu verlieren. Bis 1939 wurde der Ausbau zum für Danzig konkurrenzfähigen polnischen Handels- und Kriegshafen vorangetrieben. Die Stadt selbst hatte laut polnischer Volkszählung von 1921 1.179 Einwohner. Die Zahl der Bewohner stieg bis 1938 auf 100 000 an. Wie schon der Hafenbau wurde auch der Stadtausbau politisch vorangetrieben und mit polnischen Siedlern bewerkstelligt.
zur Motivation des Erlasses: a) Die deutsche Kaufmannschaft Danzigs wurde durch die Beseitigung der Handelskonkurrenz ruhiggestellt und b) war ein Reichskriegshafen eine Festung. Das Innere der Festung konnte enteignet oder in Verwaltung genommen werden und das Umland als Marinefestungsgebiet (im Kaiserreich Festungsrayon) ebenso. Die rechtliche Grundlage für Gotenhafen war die Verordnung zur Sicherstellung der für die Einrichtung des Reichskriegshafens Gotenhafen notwendigen Anlagen vom 21. Dezember 1939, verkündet im Reichsgesetzblatt I, S. 2475 vom 27. Dezember 1939. Die enteigneten oder verwalteten Liegenschaften waren von Handelsnatur, polnisch oder beides.

Bekannte, in Gotenhafen geborene Personen

Literatur

  • 96-book.png HTML Friedrich Heiß: Deutschland und der Korridor