Gebrüder Dassler

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Die Gebrüder Dassler waren die in Herzogenaurach geborenen „Turnschuhgiganten“ Adolf „Adi“ Dassler, Gründer des Sportartikelherstellers „adidas“ (18. August 1949), und Rudolf „Rudi“ Dassler, Gründer des Sportartikelherstellers „Puma“ (12. März 1948).

Geschichte

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Zu Beginn der 1920er Jahre fertigten die Gebrüder Dassler in der alten Waschküche ihrer Mutter Turnschuhe, die optimal an den Fuß der jeweiligen Sportler angepaßt waren. 1920 hatte Adolf den Betrieb des Vaters, der bisher auf die Produktion von Filzpantoffeln spezialisiert war, übernommen. Statt dessen stellte er von nun an Turnschuhe her, was sein Vater unterstützte.

Als 1924 Rudolf in den Betreib einstieg, wurde dieser in „Gebrüder Dassler Schuhfabrik“ und kurz darauf in „Sportschuhfabrik Gebrüder Dassler“ umbenannt, ihre Erzeugnisse hießen im allgemeinen „Dassler-Schuhe“. 1925 erschienen die ersten Fußballschuhe mit Stollen und Nagelschuhe für Wettkampfläufer („Rennschuh“). Die Gebrüder Zehlein der gleichnamigen Schmiedewerkstatt lieferten dazu handgefertigte „Dornen“ (Spikes).

Im Mai 1933 traten die beiden Brüder der NSDAP bei.

Zahlreiche deutsche Spitzensportler trugen Dassler-Schuhe, darunter Luz Long. Der Durchbruch für die Gebrüder Dassler sollten die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin sein. Der geniale Adolf[1] ließ es sich nicht nehmen, das Mannschaftsquartier der angereisten US-Amerikaner aufzusuchen. Während die weißen Sportler Avancen ablehnten, da sie alle Unterstützer und Ausrüstung hatten, war Jesse Owens offen. Ihm schmeichelte es, daß der große, erfolgreiche deutsche Geschäftsmann sich um ihn bemühte. Ebenfalls war er als Neger ohne jede Unterstützung. Sein Handschlag mit Adi Dassler sollte das erste Sponsoring eines männlichen afroamerikanischen Sportlers in der Geschichte gewesen sein. Bekanntlich wurde Owens, dessen Schuhe von zahlreichen mit nach Berlin angereisten Fachleuten der Dasslers in Nachtarbeit angefertigt wurden, mit den überlegenen Nagelschuhen der Gebrüder Dassler mehrfacher Olympiasieger.

Zweiter Weltkrieg

Adolf und Rudolf Dassler dienten beide bei der Wehrmacht, Adolf am Anfang des Krieges an der Westfront und Rudolf von März 1943 bis Kriegsende. Der Legende nach soll Rudolf Dassler im April 1945 als Fahnenflüchtiger aufgegriffen worden sein, da er sich nach der Flucht vor der Roten Armee im Januar 1945 an der Ostfront und seiner Rückkehr in die Heimat weigerte, eine erneute Einberufung zum Reichssicherheitsdienst Folge zu leisten. Sein Transport wurde von US-amerikanischen Invasoren angegriffen, er und die Überlebenden des Trosses kamen in ein Gefangenenlager nach Hammelburg (rund ein Jahr).

Nachkriegszeit

1946, nach dem Rückkehr Rudolfs aus der US-amerikanischen Kriegsgefangenschaft, entschlossen sich die Brüder, die Firma aufzuteilen, was bis 1948 abgeschlosssen war. Adolf und Rudolf Dassler sollen jahrzehntelang bis zu ihrem Tod kein Wort miteinander gesprochen haben. Geschäftlicher Dialog erfolgte über Mittelsmänner.

Chronologie

Jesse Owens mit Dassler-Schuhen, 1936
  • 1920: Adolf Dassler nimmt die Tradition der „Schlappenschusterstadt“ auf und näht in der ehemaligen Waschküche die ersten Schuhe.
  • 1923: Rudolf Dassler entschließt sich, in den Betrieb einzusteigen.
  • 1924: Gründung der Sportschuhfabrik Gebrüder Dassler
  • 1925: Erster Großauftrag durch den Herzogenauracher TV 1861: 10.000 Paar Leinenturnschuhe à 2,39 RM; die Belegschaft wächst auf 12 Mitarbeiter
  • 1927: Umzug in die angemieteten Räume der früheren Filialfabrik Weil; der Jahresgewinn beträgt 17.288 RM
  • 1928: Jahresfertigung von 8.000 Paar Fußball- und Rennschuhen; Export nach Österreich, Ungarn und in die Schweiz
  • 1929: Der Jahresgewinn beträgt 38.562 RM, wobei der Export unter der Weltwirtschaftskrise leidet.
  • 1930: Der Umsatz steigt auf 234.000 RM; Jahresproduktion von 10.500 Paar Rennschuhen und 18.500 Paar Fußballschuhen
  • 1932: Adi Dassler absolviert einen Lehrgang an der Schuhfachschule in Pirmasens.
  • 1933: Der Export kommt zum Erliegen; Erweiterung des Sortiments um Straßen- und Kinderschuhe, Mannschaftsstiefel und Kneipp-Sandalen
  • 1934: Im Vorfeld der Olympischen Spiele enorme Absatzsteigerung, jedoch wachsende Probleme bei der Rohstoffbeschaffung
  • 1935: 72 Beschäftigte erzielen einen Jahresumsatz von 399.000 RM; erster Betriebsausflug nach Pommersfelden
  • 1936: Bei den Olympischen Spielen in Berlin treten viele internationale Sportler und die meisten deutschen Athleten in Dassler-Schuhen an.
  • 1938: Betriebssportbewegung und Wehrertüchtigung sorgen für Gewinne; die Fabrik wird erweitert; die Belegschaft umfaßt 110 Personen.
  • 1939: Kauf der Fabrik Lohmaier und Söhne an der Würzburger Straße (Werk II)
  • 1940: Das Reichswirtschaftsministerium beschränkt die Produktion auf 6.000 Paar pro Monat (80 % Turnschuhe, 15 % Fußballschuhe, 5 % Laufschuhe).
  • 1941: Rohstoffprobleme zwingen zur Verwendung von Ersatzstoffen; als Folge treten erhebliche Qualitätsmängel auf.
  • 1944: Kriegsfertigung von Panzerschrecks; Herstellung von Brotbeuteln und Gasmasken
  • 1945: Am 1. November genehmigt die US-amerikanische Militärregierung die Wiederaufnahme der Produktion, 45 Mitarbeiter fertigen Sportschuhe für die Besatzer der US-Armee
  • 1946: Rudolf Dassler kehrt nach Herzogenaurach zurück.
  • 1947: Ausrangierte militärische Ausrüstung dient als Rohmaterial für Sportschuhe.
  • 1948: Löschung der „Sportschuhfabrik Gebr. Dassler“
  • 1954: Adolf Dasslers Unternehmen Adidas stattet die siegreiche westdeutsche Mannschaft des DFB bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 aus.[2]

Fußnoten

  1. Adolf Dassler hat mehr als 700 weltweit anerkannte Patente und Gebrauchsmuster eintragen lassen.
  2. Er war damals auch Zeugwart während des Turniers. Legendär sind die Fußballschuhe mit Schraubstollen, die der deutschen Mannschaft gegenüber ihren Gegnern einen Vorteil bei nassem Boden verschafften. Diese Fußball-Weltmeisterschaft gilt als der Beginn des internationalen Siegeszuges von Adidas.