Gedenke, daß Du ein Deutscher bist!

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Denkmal des Großen Kurfürsten in Minden, das Denkmal wurde am 18. Juni 1901 feierlich enthüllt. Entworfen wurde es durch den Bildhauer Wilhelm Haverkamp aus Berlin. Eine Kopie der Statue, die am 21. Juni 1901 in Kiel vor der Marineakademie enthüllt wurde, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Gedenke, daß du ein Deutscher bist! (Gedencke dass du ein Teutscher bist!) ist ein reichseinigender Aus- bzw. Mahnspruch des „Großen Kurfürsten“ des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Friedrich Wilhelm I. in einer Flugschrift gegenüber dem Volk seiner brandenburgisch-preußischen Flickenteppich-Territorien aus dem 17. Jahrhundert (entweder 1648 oder 1658), der später als Wahlspruch von zahlreichen Vereinen und Organisationen verwendet wurde.

Erläuterung

Deutsche Medaille, 1892: „Gedenke, daß du ein Deutscher bist / Der ernste Kampf gilt Judas Macht“.
Arthur Korn, donauschwäbischer Journalist und Dichter aus Ofen-Pest (1860-1928)
Es gab in der Zwischenkriegszeit in der Südafrikanischen Union zwei wichtige Zeitungen für die deutsche Minderheit, die den Erhalt des Deutschtums dienten: Die erste Zeitung war „Die Deutsche Afrika-Post“ (später „Afrika Post“ der Deutsch-Südafrikanischen Gesellschaft), die zweite Zeitung war die Wochenzeitung „Der Deutsch-Afrikaner“ (ab 1934 das „offizielle NSDAP-Organ in der Union“, auch gerne von den Buren gelesen). Das Titelbild zeigt einen deutschen Bauer, der afrikanischen Boden pflügt, den Tafelberg, eine deutsche Eiche, in deren Stamm „Gedenke, daß du ein Deutscher bist“ eingeritzt ist, ein deutscher Adler und eine Burg am Rhein.

Gedenke, daß du ein Deutscher bist! war u. a. der Wahlspruch des Vereins Deutscher Studenten in Jena im 19. Jahrhundert und ist das erste Gebot der 10 Gebote für die Gattenwahl.

Variationen

  • Bedenke, daß Du ein Deutscher bist.
  • Gedenke stets, daß du ein Deutscher bist!
  • Gedenke, daß Du eine deutsche Frau bist! — Dr. Ilse Szagunn (1887–1971)

Gedichte

Ansichtskarte mit der Darstellung des Hermannsdenkmals: „Gedenke dass du ein Deutscher bist! Heil Oberland!“
Deutscher Volksschatz, Schlesien, Spendenmarke

„Gedenke, daß Du ein Deutscher bist!“ und „Aufreizung“ sind vaterländische Gedichte des deutschen Zeitungsredakteurs, Dichters und Schriftstellers Arthur Korn (1860–1928) gegen die Deutschenverfolgung in Ungarn:[1]


Gedenke, daß Du ein Deutscher bist!
Rüttle Dich! Recke Dich, schwäbischer Bauer,
wurde bis heute das Leben dir sauer,
's kommt immer ärger! kommt nimmer besser!
Sieh nur, es steigen die bösen Gewässer!
Wenn Du nicht schützest dein Dorf und Dein Haus,
strömt bald herein das wilde Gebraus.


Schmutzige Fluten umwallen uns, dämme!
Es quirlt und es zischt, drum rufe ich: hemme
jetzt ihren Strom! Solang wir's imstande,
solang noch die deutschen Spuren im Lande.
Überströmt uns die schlammige Flut,
dann verschlingt sie das teuerste Gut.


Wahret das Köstlichste, was wir besitzen.
Das müßt Ihr schirmen! Das müßt Ihr schützen!
Unsere Sprache, das Erbe der Ahnen,
soll auch noch uns’ren Enkel ermahnen,
daß er im Leben es niemals vergißt,
stolz zu sein, daß ein Deutscher er ist.


Wer seines Vaters Namen nicht ehrt,
war seiner Mutter Liebe nicht wert!
Wer sein Deutschtum verleugnen kann,
das ist ein Wicht! Das ist kein Mann!
Hör meinen Mahnruf, der immer ist:
Gedenke, daß Du ein Deutscher bist!


Aufreizung
Als alles im Lande in Aufruhr war
Und hart bedrängt wurde der Magyar,
Da hatte er an seiner Seite
Gar gerne uns, die deutschen Leute!


Und wir mit deutschem Brudersinn,
Wir gaben Gut und Blut ihm hin
Und kämpften treu mit Herz und Hand
Für unser teures Ungarnland.


Doch jetzt, jetzt ist das Land ja frei!
Jetzt winkt Belohnung uns'rer Treu,
Jetzt heißt es: „Schwab, lern, ungarisch!
Sonst gibst für dich hier keinen Tisch.


Wirf weg dein Erbe, sei nicht dumm!
Und sag, du stammst von Tuhutum!“
Wenn das Verlangen bringt in Rage,
Den klagt man wegen izgatäs [Magy.: Aufreizung].


Aufreizung war's, daß ich das Recht
Des hier geborenen Geschlecht
Auf seine Sprache, seine Sitte
Nicht zu verletzen uns erbitte?


Wer reizt da auf? Der nur sein Eigen
Bewahren will und nicht sich beugen?
Ich reize auf, denn mich empört es,
Daß man vom Kinde verlangt nie Gehörtes.


Ich reize auf, denn was gesetzlich,
Verlange ich und unersetzlich
Scheint mir der Schaden, wenn wir Schwaben
Nicht sollen Väter und Mütter haben.


Ich reize auf, denn ich beschwöre
Euch bei der deutschen Ahnen Ehre,
Bleibt, was ihr seid! Und uns're Kinder,
Die sind Deutsche auch nicht minder;


Wenn uns're Väter für das Land
Geopfert sich mit Herz und Hand,
Obwohl sie deutsche Ungarn waren,
Doch Treu, gehalten den Magyaren.


So soll man jetzt auch nicht begehren,
Daß wir sie nicht als Väter ehren,
Ich reize auf? Ich sage frei
Trotz Staatsanwalt und Polizei:


Wem deutsches Blut in den Adern rinnt
Und wer trotzdem nicht deutsch gesinnt,
Das ist ein ganz erbärmlicher Wicht,
Ein Patriot ist ein solcher nicht.


Und sperrt ihr ein mich hundert Jahr,
Ich würde dennoch kein Magyar!
Denn, was ich bin, das muß ich bleiben!
Und wie ich denke, so muß ich schreiben.

Zitate

Fünfzig Pfennig.jpg
  • „Wir sprachen von Napoleon und daß er ein so großes Genie gewesen sei. Wir sagten das, obgleich er unser deutsches Volk mit Füßen getreten hat. Das ist ja das Wunderbare bei dem Genie, daß wir das Göttliche in ihm ahnen und anbeten, auch wenn es uns als Feind entgegentritt. Ich habe mich für Napoleon begeistert, du hast es getan. Als wir es taten, waren wir beide im Recht. Aber das merke dir, mein Sohn: Deine Liebe gehöre deinem Volke allein! Gedenke stets, daß du ein Deutscher bist! Du darfst es mit Stolz tun, es gibt kein besser Volk im Erdenrund. Denke daran! Ich bin alt; ich habe meine Pflicht zu tun versucht; ob es genügt, ich weiß es nicht. Doch du bist jung; wer weiß, an welchen Platz das Geschick dich noch mal stellt. Drum sag ich: gedenke stets, daß du ein Deutscher bist! Und weil wir so jung uns nimmer wiedersehen, wer weiß, ob überhaupt, und weil wir uns nun mal in der Beckmannsvotshorst getroffen haben, und weil nun mal ein besonderer Tag auf uns herniederscheint, sollst du mir in meine alte Hand versprechen: du willst dran denken, daß das deutsche Volk dein eigen Volk ist, willst stets vor Augen haben, daß deutsches Land der Boden ist, aus dem du entsprossen bist. Gedenke dessen, denk allezeit daran!“Timm Kröger in: Aus alter Truhe (1906)
  • „Deutscher Jüngling! Deutsches Mädchen! Freue dich, daß deine Wiege im deutschen Lande stand und die deutsche Sprache die Sprache deiner Mutter war! Denn es ist eine Gottesgnade, ein Deutscher zu sein! [...] Arbeite fleißig um deiner Seele willen. Denn die Arbeit ist eine Schule, in der deine Seele erzogen, geprüft und geläutert wird. [...] Denn die Arbeit bindet die Sinne, die dich verderben wollen, und hält deinen Leib in Zucht und bewahrt dich vor deiner ärgsten Feindin, der Sünde.“Hermann Priebe
  • „Söhne Deutschlands! Wahret eure ureigensten Kulturgüter! Achtet, liebt, pflegt und schirmt, was deutsche Volksgröße in schöpferischem Schaffen der Kulturwelt schenkt und schenkte. Um der nationalen Ehre und der wirtschaftlichen Energie willen laßt mehr als bisher auch an euren Pionieren des Erwerbslebens, an euren bahnbrechenden Erfindern und Entdeckern des großen Kurfürsten heiliges Vermächtniswort zur segnenden Tat werden: ‚Gedenke, daß du ein Deutscher bist!‘“Carl Benz[2]

Siehe auch

Literatur

  • Dr. Heinrich Pudor: Gedenke, dass Du ein Deutscher bist, Kupferschmid (1912)
  • Thomas Westerich:[3] Das Jugendgeleitbuch – Gedenke, dass du ein Deutscher bist, Dieterich`sche Verlagsbuchhandlung (1914)
  • Hermann Priebe: Gedenke, daß du ein Deutscher bist! Ein Lebensbuch für die Jugend, Verlag von Martin Warneck (1916)
  • NSLB - Gau Westfalen Süd (Hrsg.): Gedenke, daß Du ein Deutscher bist – Wahr- und Lebensworte für junge Menschen, Verlag Fedlmüller (ca. 1938).

Fußnoten

  1. Im Jahre 1902 war Arthur Korn, Herausgeber der im 28. Jahrgang in Groß-Kikin-da im Banat an jedem Sonntag erscheinenden Zeitung „Groß-Kikindaer Zeitung, Organ für Volksbelehrung, Volkswirtschaft, Sozial- und Kultur-Interessen" wegen eines Artikels „Die Schule im Dienste der Magyarisierung" angeklagt. In dem Artikel war hervorgehoben, daß die im Königreich Ungarn in den Schulen befolgte Methode, den Kindern der nichtmagyarischen Nationalität den Unterricht in magyarischer Sprache zu erteilen, verfehlt sei, daß die Kinder weder ihre Muttersprache noch die magyarische Sprache richtig sprechen und schreiben lernten. Zur großen Bestürzung und Überraschung von Staatsanwalt und Richtern sprachen die Geschworenen Korn frei. Schon am Schluß der Verhandlung hatte der Staatsanwalt angekündigt, daß Korn ihm nicht wieder entschlüpfen solle; er hätte bereits weitere fünf Prozesse gegen die Groß-Kikindaer Zeitung vorbereitet. Der zweite Prozeß gegen Korn wurde am 17. Juni 1902 vor dem Schwurgericht in Szeged verhandelt. Angeklagt war Korn wegen Aufreizung der deutschen Nationalität gegen die magyarische. Korn beabsichtigte mit dem Gedicht, seine deutschen Stammesgenossen zu mahnen, daß sie eingedenk des vierten Gebots: Du sollst Vater und Mutter ehren, am Namen der Väter festhalten, die Muttersprache pflegen und ihren Kindern überliefern. Mit dem Ausdruck „schlammige Flut" habe er die Überläufer und Renegaten bezeichnen wollen, die, um streberisch Ehre und Ruhm zu erhäschen, ihre Namen verkaufen und ihr angestammtes Volkstum verraten. In dem Prozeß sagten magyarische Lehrer und Pfarrer u. a. aus: Bevor Korn nach Groß-Kikinda gekommen, sei das Magyarisierungswerk in flottem Gange gewesen. Seit Korns Erscheinen sei ein vollständiger Umschwung eingetreten: Die Eltern verlangten jetzt, daß ihre Kinder deutsch unterrichtet würden, auf magyarische Fragen antworteten die Leute jetzt deutsch. Korn wurde für schuldig befunden, durch das Gedicht „Gedenke, daß du ein Deutscher bist!“ die deutsche Nationalität gegen die magyarische aufgereizt zu haben und zu sechs Monaten Staatsgefängnis verurteilt. Trotz grober Verfahrensfehler im Prozeß hat die Kurie die Nichtigkeitsbeschwerde verworfen.
  2. 96-book.png HTML Carl Friedrich Benz: Lebensfahrt eines deutschen Erfinders. Die Erfindung des Automobils, Erinnerungen eines Achtzigjährigen, Leipzig 1936, S. 113f.
  3. Unter Mitwirkung v. Adolf Bartels, Theobald Binder, Karl Brunner, Heinrich Driesmans, Friedrich Wilhelm Fulda, Johannes Höffner, Karl Klingemann, Gustaf Kossinna, Wilhelm Kotzde, Ludwig Kuhlenbeck und weitere.