Gedächtnisstätte Guthmannshausen

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Einweihung der Gedächtnisstätte am 3. August 2014

Die Gedächtnisstätte Guthmannshausen ist ein Denkmal nördlich von Weimar in Thüringen auf dem ehemaligen Rittergut Guthmannshausen zu Ehren der 12 Millionen zivilen deutschen Kriegs- und Nachkriegsopfer des Zweiten Weltkrieges. Die Stätte, Nachfolger der unvollendeten Gedächtnisstätte Borna, dient dem Gedenken an die Opfer von alliiertem Bombenterror, Verschleppung, Vertreibung, Sklavenarbeit und der Gefangenenlagern – gewidmet „den wehr- und waffenlosen Opfern des deutschen Volkes in Trauer und Liebe“. Am 23. April 2021 ereignete sich ein schwerer linksterroristischer Brandanschlag auf die Gedächtnisstätte.

Der Wahlspruch der Gedächtnisstätte Guthmannshausen

Einweihung

Einweihung der Gedächtnisstätte Guthmannshausen, August 2014.JPG

Die würdige und ästhetische Gedächtnisstätte mit viel Baumbestand ähnlich einem kleinen Heldenhain wurde am 3. August 2014 unter der Leitung des 1. Vorsitzenden des „Vereins Gedächtnisstätte“ Dipl. Ing. Klaus-Wolfram Schiedewitz und über 300 patriotischen Gästen (darunter Imke Barnstedt, Ursula Haverbeck-Wetzel und Arnold Höfs) feierlich eingeweiht:

Einweihung der Gedächtnisstätte Guthmannshausen2, August 2014.JPG
„Am ersten August Wochenende fanden sich die Kameraden der Aktionsgruppe Nordhausen in dem ca. 80 km entfernten Guthmannshausen zur Einweihungsfeier der Gedächtnisstätte ein. Am Sonnabend, dem Tag der Anreise, wurde man ehrenvoll und höflich empfangen. Die Kameraden bestaunten die Inneneinrichtung des ehemaligen Rittergutes. In den Räumlichkeiten fand man Schriften über die Vertreibung der Deutschen, wie mit ihnen Umzugehen sei und wie die systematische Vertreibung a la Edward Benesch geschah. Es gab eine Führung durch das Anwesen mit seinen vielen Zimmern und dem großen Empfangssaal mit Marmorsäulen. Nach der Führung gab es Kaffee und Kuchen für Alt und Jung. [...]
Es folgten Geschichtsrezitationen, eine Festrede zur Gedächtnisstätte als Beitrag zur wahrheitsgemäßen Aufarbeitung deutscher Geschichte sowie klassische Musikstücke und das Singen der Nationalhymne als Ausklang. Am Abend ging es mit Abendbrot und geselligem Beisammensein weiter, Bekanntschaften wurden geknüpft in kleinen Kreisen und Erlebnisberichte ausgetauscht. Die Erlebnisgeneration berichtete den Anwesenden Jugendlichen von ihren Erfahrungen und dem Leid, welches sie durchgemacht haben. Anwesend waren auch Wolgadeutsche, die von ihrer Heimat berichteten, und [davon], wo noch überall in Ost-Europa Deutsche leben.
Am Sonntag dann wurde in gemütlicher Runde gefrühstückt und Kontakte ausgetauscht bis die Zeit soweit ran war, daß die Einweihung des Denkmals stattfand. [...] Mit Anmarsch, Musik und Fahnen begann die Einweihung, es folgten Ansprache sowie die Enthüllung der Gedenksteine mit dem Verlesen ihrer Inschriften. Bevor die Enthüllung und Verlesung des zwölften und somit letztem Gedenksteins passieren sollte, geschah etwas Berührendes; der Himmel eröffnete sich und ließ es regnen bei Donner und Blitz, darauf sagte uns einer aus der Erlebnisgeneration das ergreifende: ‚Das sind die Tränen Gottes, er bedauere seinen Irrtum, was er uns Deutschen angetan hat.‘
Es wurde die Einweihung fortgesetzt, der letzte Stein enthüllt, und dann zum Abschluß noch die Inschrift des Obelisken verlesen: ‚Nichts kann uns rauben Liebe und Glauben zu unserem Land. Es zu erhalten und zu gestalten sind wir gesandt. Mögen wir sterben unseren Erben gilt dann die Pflicht. Es zu erhalten und zu gestalten Deutschland stirbt nicht!‘ Zum Abschluß sangen alle Anwesenden noch die 3 Strophen der deutschen Nationalhymne und die Fahnenträger begannen den Rückweg als offizielle Beendigung der Einweihung.“ — Aktionsgruppe Nordhausen[1]

Gedenkziele des Vereins

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  • In unserer Gedächtnisstätte werden wir das Grauen der Flucht in vielfältiger Weise thematisieren: Alte, Kranke und Behinderte hatten die geringsten Chancen. Es werden die Plünderungen, Vergewaltigungen, das Zermalmen mit Panzerketten, die Folterungen und Verschleppungen gezeigt. Da die jüngere Generation vielfach keine Vorstellungen von den Städten, Landschaften und der Geschichte der deutschen Vertreibungsgebiete hat, werden auch Karten und zusätzliche Informationen präsentiert.
  • Der sinnlose Tod im Bombenkrieg mit 700.000 Toten und Millionen Verwundeten wird in zum Teil drastischen Bildern gezeigt: die Leichenberge, die Scheiterhaufen, die bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichen. Der Besucher kann sehen, mit welcher Wucht und Brutalität die zum großen Teil historischen Stadtkerne mit allen wertvollen Kulturgütern in Schutt und Asche gelegt wurden.
  • Bei den versenkten Flüchtlingsschiffen, die den Untergang der Titanic weit in den Schatten stellen, wird an die „Wilhelm Gustloff“, die „Cap Arcona“, die „Goya“, die „Steuben“, die „Thielbeck“, die „Orion“, die „Karlsruhe“ und 15 weitere versenkte Flüchtlingsschiffe erinnert. Tausende wurden durch Bomben, Granaten oder Torpedos zerfetzt, wurden in überfüllten Gängen zu Tode getrampelt, verbrannten unter Deck, erstickten im Rauch, ertranken in der eisigen Ostsee oder wurden noch im Wasser treibend von den Bordkanonen der Tiefflieger erschossen.
  • Das Leiden der Frauen und Kinder hat ungeahnte Ausmaße. Klaglos ertrugen sie unendliche Fußmärsche mit kleinen Kindern auf dem Arm, Säuglinge starben in den Armen vor Hunger oder erfroren in brettharten Windeln. Sie mußten zusehen, wie ihre Kinder von Granaten und Bomben zerfetzt wurden. Sie mußten die brutale Gewalt der Besatzer ertragen mit Folter, Totschlag und Vergewaltigung. Sie wurden vertrieben und verschleppt bis in die hintersten Bereiche Sibiriens. Unsere Gedächtnisstätte würdigt erstmalig die Qualen dieser Frauen und Kinder, die still ein ganzes Leben die schweren seelischen Wunden und Verletzungen mit sich herumtrugen und noch -tragen.
  • Der Tod in der Gefangenschaft wird ebenfalls hier dokumentiert. Das Leiden und Sterben der Gefangenen beim Transport und bei den Todesmärschen durch Verhungern, Verdursten, Erfrieren und Erschöpfung. Das Elend der Arbeitslager wird beim Namen genannt, die harte Fronarbeit ohne richtige Ernährung; die fehlende medizinische Versorgung, die brutalen Schläge und Folter.

Gestaltung

Der Rundgang der Gedächtnisstätte besteht aus 12 Steinen und einem Zentralstein (Obelisk), die Daten, Inschriften und Gedichtauszüge tragen, u. a. von Karl Bröger („Nichts kann uns rauben“), Fritz Michel, Erich Lipok, Ricarda Huch und Agnes Miegel („Es war ein Land“). Der erste Stein trägt die Inschrift:

Den wehr- und
waffenlosen Opfern
des deutschen Volkes
in Trauer und in Liebe
Das millionenfache Leid der Deutschen
Erduldet auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges
Das Grauen der Gefangenen in den Lagern
Ihr Sterben in Nässe und Kälte Hunger und Durst
Die Verzweiflung und Qual
Der Frauen Kinder und Greise
Verjagt von Haus und Hof fliehend
Vertrieben erschossen vergewaltigt erschlagen
Ertrunken in eisiger Ostsee
In Bombennächten erstickt verkohlt verschüttet
Durch Zwangsarbeit Hunger und Folter
Zugrunde gerichtet
Ihr Leiden und Sterben ruft laut in das
Schweigen der Welt
12 000 000 Tote

Besucher

„Unsere Gedächtnisstätte ist nunmehr für jeden Interessierten nach vorheriger Anmeldung unter Tel. 036373 – 99 87 83 (Fr. Fischer, Hr. Gärtlein) besuchbar. Allein sollte das Grundstück nicht betreten werden, da es Tag und Nacht gut gesichert ist und der Besucher keinen körperlichen Schaden erleiden soll.“ — In: 2. Halbjahresprogramm 2014 des Vereines Gedächtnisstätte

Zitate

  • „[...] Ob nicht der Farbigen schleichenden Schritte dem Haus sich nähern, in unsere Mitte. Edelwild witternd. O welch ein Schrecken, wenn sie es stöbern aus ihren Verstecken. [...]“ — Ausschnitt aus „Edelwild witternd

Bildergalerie

Filmbeiträge

Gedächtnisstätte Guthmannshausen in Thüringen:

Generalmajor a. D. Gerd Schultze-Rhonhof beim Verein Gedächtnisstätte, Guthmannshausen, am 23. Februar 2014:

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Einweihung der Gedächtnisstätte GuthmannshausenAktionsgruppe Nordhausen, 6. August 2014