Gelsenkirchen

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Gelsenkirchen

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Westfalen-Nord
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Einwohner (2009): 262.063
Bevölkerungsdichte: 2.499 Ew. p. km²
Fläche: 104,84 km²
Höhe: 48 m ü. NN
Postleitzahl: 45879-45899
Telefon-Vorwahl: 0209
Kfz-Kennzeichen: GE
Koordinaten: 51° 33′ N, 7° 3′ O
Gelsenkirchen befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Bürgermeister: Frank Baranowski (SPD)

Gelsenkirchen ist eine kreisfreie Stadt im Bezirk Münster in Nordrhein-Westfalen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1885 20.290
1939 317.568
1945 160.000

Geschichte

Im Jahre 1875 wurden der Stadt Gelsenkirchen die Stadtrechte verliehen. Das heißt, eigentlich nur einem Teil der Stadt, die heute diesen Namen trägt - und zwar der „Landgemeinde Gelsenkirchen“, seit 1868 Verwaltungssitz und Hauptort des Amtes Gelsenkirchen: „Auf den Bericht vom 22. November d.Js. will Ich der im Kreise Bochum belegenen Gemeinde Gelsenkirchen die Städte-Ordnung für die Provinz Westfalen vom 19. März 1856 hiermit verleihen und zugleich genehmigen, daß die genannte Gemeinde fortan auf dem Provinzial-Landtag von Westfalen im Stande der Städte vertreten werde“, verfügte am 29. November 1875 Wilhelm I., König von Preußen. Die neue Stadt Gelsenkirchen, zu jenem Zeitpunkt wenig mehr als 11.000 Einwohner zählend, war geschaffen.

Trotz einer mittelalterlichen Vorgeschichte - erstmalig wurde Gelsenkirchen um 1150 urkundlich erwähnt - ist die heutige Stadt tatsächlich und in erster Linie ein Produkt des Industriezeitalters. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war das Gebiet des heutigen Gelsenkirchen ein dünn besiedelter Landstrich mit etwa 6.000 Einwohnern. Abgesehen von einigen Handwerkern in den Kirchdörfern Gelsenkirchen und Buer ernährten sich die Menschen mehr schlecht als recht von der Landwirtschaft. An die Vorgeschichte der Industriestadt erinnern heute nur noch einige Baudenkmäler wie Schloß Horst, Schloß Berge, die Burg Lüttinghof sowie einige Überreste bäuerlichen Lebens.

Als gegen Mitte des 19. Jahrhunderts im hiesigen Gebiet Kohle entdeckt, die Gegend durch die Köln-Mindener Eisenbahn verkehrsmäßig erschlossen wurde und schließlich auch allmählich die technischen Probleme der Kohlegewinnung gemeistert werden konnten, begann die Industrialisierung Gelsenkirchens. Kohle und Stahl - die Montanindustrie - bestimmten fortan das Schicksal des Raumes. Aus den zwei Dörfern Gelsenkirchen und Buer und den kleineren Gemeinden, an deren Namen die heutigen Stadtteilnamen erinnern, wuchs eine Industriegroßstadt heran, die zeitweise die bedeutendste Kohlestadt Europas war, nahezu 400.000 Einwohner aufwies und den Beinamen „Stadt der tausend Feuer“ erhielt.

In den ersten Jahren der Industrialisierung genügten den entstehenden Zechen und der Eisen- und Stahlindustrie die Arbeitskräfte, die aus der näheren Umgebung kamen. Schon im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts reichte die Nahwanderung jedoch nicht mehr aus. Deswegen zogen die Werber der Zechengesellschaften in den Osten des 1871 gegründeten Deutschen Reiches, um verarmte Bauern, Landarbeiter und Tagelöhner anzuwerben. Bis zum Ersten Weltkrieg kamen auf diese Weise zahlreiche neue Arbeitskräfte aus den preußischen Ostprovinzen nach Gelsenkirchen. In den 1920er-Jahren wurde der Bergbau stark rationalisiert, so daß viele Bergarbeiter ihre Arbeit verloren. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde im Zuge der Arbeitspolitik Mitte der 1930er-Jahre wieder Vollbeschäftigung erreicht. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges konnte der Arbeitskräftebedarf in der Montanindustrie nicht mehr gedeckt werden. In der Nacht zum 10. Juli 1943 warfen britische Terrorflieger 1304 t Bomben auf Gelsenkirchen. Am 8. November griffen 229 VS-amerikanische Terrorbomber Münster und Gelsenkirchen an.

In der Nachkriegszeit waren Kohle und Stahl begehrte Rohstoffe, so daß die Gelsenkirchener Montanindustrie erneut zahlreiche Arbeitskräfte anzog. In den 1950er-Jahren setzte die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte, hauptsächlich aus Süd- und Südosteuropa, ein. Aufgrund seiner einseitig auf die Montanindustrie ausgerichteten Wirtschaftsstruktur hatte Gelsenkirchen in der Folgezeit mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Der schwierige Prozeß der ökonomischen und sozialen Bewältigung des Strukturwandels ist für die Stadt bis heute noch nicht abgeschlossen. Trotz der Ansiedlung neuer Industrien und Dienstleistungsbetriebe konnte der Einwohnerrückgang, einhergehend mit weiteren Arbeitsplatzverlusten, noch nicht bewältigt werden. Andererseits konnte mit vielfältigen Maßnahmen zu einer Steigerung der Lebensqualität beigetragen werden.

Die linksextremistische Partei MLPD durfte 2020 in Gelsenkirchen eine über zwei Meter hohe gußeiserne Statue des Revolutionärs Wladimir Iljitsch Lenin aufstellen. Diese Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen hatte ein von der Stadtverwaltung verhängtes Verbot für das Denkmal aufgehoben. Die MLPD reagierte voller Freude: „Wenige Wochen vor seinem 150. Geburtstag hat Wladimir Iljitsch Lenin noch einmal einen großartigen Sieg davongetragen“, hieß es in einer im Internet veröffentlichten Mitteilung des Zentralkomitees der Partei[Quellennachweis erforderlich]. Die Statue wurde als eine gute Werbehilfe für linksradikale Parteien angesehen, sie sei zur Propagierung der Akzeptanz Lenins und seiner Lehre jedenfalls vorteilhaft. Die MLPD hatte die Aufstellung der in der ehemaligen Sowjetunion gegossenen Lenin-Statue für den 14. März 2020 anvisiert.

Bekannte, in Gelsenkirchen geborene Personen

  • August Abel (1887–1962), Politiker (DDP) und Journalist
  • Friedrich Banach (1916–1943), Oberfeldwebel und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Konrad Bauer (1919–1990), Oberfeldwebel und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Heinrich Becker-Herborn (1877–1964), Politiker (SPD) und Gewerkschafter
  • Franz Bielefeld (1880–1949), Politiker (Zentrum)
  • Friedrich Dörmann (1905–1999), Major z. V. und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Hermann Dropmann (1908–2004), Oberst und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • August Duesberg (1867–1922), Violinist und Musikpädagoge
  • Klaus Farin (geb. 1958), linker Autor
  • Georg Funke (geb. 1955), Unternehmer
  • Josef Grabowski (1913–1945), Oberleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Helmut Haugk (1914–1992), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Werner Haugk (1912–1944), Leutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Ernst Herlt (1916–1990), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Josef Holte (1912–1944), SS-Oberscharführer der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Dieter Kesten (1914–1945), SS-Sturmbannführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Ernst Kelter (1900–nach 1976), Wirtschaftsgeograph, Wirtschaftshistoriker, Volkswirt, Kommunalpolitiker während der Zeit des Nationalsozialismus und Hochschullehrer
  • Fritz Langanke (1919–2012), SS-Obersturmführer der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“; Bruder von Gustav Adolf Langanke
  • Gustav Adolf Langanke (1912–1941), HJ-Gebietsführer, Oberleutnant, Jagdflieger und Flieger-As im Zweiten Weltkrieg; Bruder von Fritz Langanke
  • Philipp Mißfelder (1979–2015), BRD-Politiker und Bundestagsabgeordneter (CDU)
  • Werner Mölders (1913–1941), Oberst, Jagdflieger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Manuel Neuer (geb. 1986), Fußballspieler
  • Hubert Pilarski (1913–1996), Oberfähnrich und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Fritz Pliska (1915–1995), Leutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Rudolf Rempel (1859–1893), Chemiker, Erfinder des Einweckglases
  • Friedrich Schäfer (1919–1992), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Karl-Heinz Scherfling (1918–1944), Oberfeldwebel und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Heinrich Schwarz (1920–1943), Obergefreiter der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Josef Schwertherr (1919–1943), Feldwebel und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Lothar Swierzinski (1922–1944), SS-Unterscharführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Ludger Volmer (geb. 1952), BRD-Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Wilhelm Weißberg (1914–2006), Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Josef Winschuh (1897–1970), Journalist, Unternehmer und Politiker (DVP, DDP)

Verweise